familie&co 02/2024
Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
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familie&erziehung<br />
Laut einer „KIM“-Studie<br />
nutzen Mädchen das Smartphone<br />
häufiger als Jungs zum<br />
Verschicken von Textund<br />
Sprachnachrichten<br />
kommen ist, zu verführerisch sein – für<br />
Kinder und Eltern – und das Miteinander<br />
beeinträchtigen.<br />
Leidige Diskussionen<br />
Dass beim Abendessen vier Menschen<br />
am Tisch sitzen und vier Smartphones<br />
neben den Tellern liegen, ist wahrlich<br />
kein Bild mehr aus einem Science-Fiction-Film.<br />
„Die digitalen Medien sind<br />
nicht gut oder schlecht. Es kommt darauf<br />
an, wie man sie nutzt“, sagt Aufenanger.<br />
Die täglichen Diskussionen, ob<br />
und wie lange die Kinder spielen oder<br />
chatten dürfen, sind zum Teil recht zermürbend<br />
– und auch das verändert das<br />
Familienleben.<br />
Ob „Clash of Clans“ oder YouTube-<br />
Sessions: Gibt es irgendwo ein Kind, das<br />
nach einer Stunde sagt: „Ach, nun reicht<br />
es für heute. Ich gehe raus und spiele!“?<br />
So ehrlich muss man sein: Das gelingt<br />
kaum einem Erwachsenen. Der Sog, immer<br />
noch einen Klick weiter zu surfen,<br />
ist enorm. „Man muss schon relativ früh<br />
damit beginnen, Regeln und Grenzen zu<br />
finden, Eltern trauen sich das manchmal<br />
nicht genug, aber wenn Kinder erst einmal<br />
älter sind, akzeptieren sie elterliche<br />
Einschränkungen kaum noch“, sagt Aufenanger<br />
und fügt hinzu: „Natürlich, die<br />
digitalen Medien machen es Eltern nicht<br />
leicht. Anders als beim Fernsehen gibt<br />
es online eben keinen Anfang und kein<br />
Ende.“<br />
Zu viel Sorgen sollte man sich dann<br />
aber auch nicht machen: Eine problematische<br />
Medienkarriere hat immer eine<br />
Vorgeschichte – und zwar in aller Regel<br />
offline. Bislang gibt es wenige Längsschnittstudien,<br />
die ein klares Bild über<br />
Ursachen und Wirkungen liefern, aber<br />
erste Befunde zeigen: Die Beziehungen<br />
innerhalb der Familie spielen eine bedeutsame<br />
Rolle, wie sich der Medienkonsum<br />
entwickelt. Positiv wirkt sich<br />
ein gutes Familienklima aus: Gespräche<br />
und die Fähigkeit, gemeinsam Schwierigkeiten<br />
zu bewältigen.<br />
Wichtig: In Kontakt bleiben<br />
Schon mit neun, zehn Jahren kommunizieren<br />
Kinder über diverse Kanäle mit<br />
ihren Freunden und Klassenkameraden.<br />
Eltern haben oft keinen Überblick mehr<br />
über die Aktivitäten ihrer Kinder – oder<br />
verstehen gar nicht, was da abläuft. Es<br />
ist nahezu unmöglich, immer zu wissen,<br />
was gerade <strong>co</strong>ol und in ist. Aber Eltern<br />
müssten nichts Unmögliches von sich<br />
verlangen, meint Aufenanger. Wichtiger<br />
sei die grundsätzliche Offenheit, ein<br />
wohlwollendes Interesse an dem Leben<br />
der Kinder, eine Gesprächskultur, die<br />
Kinder ermutigt, sich in kritischen Momenten<br />
an ihre Eltern zu wenden. „Müssen<br />
Kinder und Jugendliche hingegen<br />
damit rechnen, dass sie dann zu hören<br />
bekommen ,Das habe ich dir doch schon<br />
immer gesagt‘, geht die Chance verloren,<br />
miteinander im Gespräch zu bleiben“, so<br />
Aufenager.<br />
Wie gut die Kommunikation klappt<br />
– online wie offline –, hängt am Ende<br />
weniger von der Technikkompetenz der<br />
Eltern ab, sondern vielmehr von ihrer<br />
Fähigkeit, bedacht und einfühlsam mit<br />
ihren Kindern in Kontakt zu sein. Manches<br />
bleibt eben doch immer gleich.<br />
FOTOS: LACHEEV, VIKTORIIA HNATIUK, PEOPLEIMAGES, WIKI WIDIYANTO: ISTOCK (4)<br />
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