15.02.2024 Aufrufe

DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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Es ist e<strong>in</strong> falsches Bild 1 , am Anfang. Es steht für e<strong>in</strong>e gänzlich<br />

an<strong>der</strong>e Geschichte, e<strong>in</strong>e, die ich seit Jahren erzählen wollte.<br />

Der Geschichte e<strong>in</strong>er außerordentlichen Liebe. Wie<strong>der</strong> falsch:<br />

ganz vieler Empf<strong>in</strong>dungen und Leidenschaften, die sich mit<br />

diesem Haus und diesem Ort verknüpften und verhed<strong>der</strong>ten,<br />

zum<strong>in</strong>dest was me<strong>in</strong>en Teil angeht.<br />

Jetzt, mehr als dreißig Jahre danach, nach dem Tod me<strong>in</strong>es<br />

Vaters und dann dem Umzug <strong>der</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> <strong>in</strong> die frühere<br />

Kaserne am Pferdemarkt <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong>, dreißig Jahre, <strong>in</strong> denen ich<br />

trauerte und schwanger g<strong>in</strong>g mit dem Vorsatz des Schreibens, ist<br />

es e<strong>in</strong> gänzlich subjektiver Bericht, e<strong>in</strong> unfertiger zudem und mit<br />

handwerklichen Fehlern. Jetzt, da nicht mehr viel Zeit bleibt, hat<br />

dieses Bild <strong>der</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> an <strong>der</strong> Ofenerstrasse <strong>in</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong>, mit e<strong>in</strong>er Lochbildkamera heute, aber sozusagen<br />

altertümlich aufgenommen und auf <strong>der</strong> website e<strong>in</strong>es workshops<br />

„Lebendiges Museum“ wahrhaft s<strong>in</strong>nbildlich vorgefunden, die Tür<br />

für mich aufgestoßen zur Er<strong>in</strong>nerung. Deshalb muss es da stehen.<br />

F<strong>in</strong>de ich.<br />

PROLOG<br />

Eigentlich müsste e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Bild dort se<strong>in</strong>, das Bild e<strong>in</strong>er<br />

Brücke, nach dem ich die Jahre über geforscht und gefahndet<br />

habe, und dessen Fehlen mich an me<strong>in</strong>em Schreiben h<strong>in</strong><strong>der</strong>te.<br />

Denn es ist ja <strong>der</strong> Bericht des Weges zum Buch, me<strong>in</strong>es Weges,<br />

den me<strong>in</strong> Vater ebnete, und eben aus e<strong>in</strong>er gänzlich subjektiven<br />

und zudem unprofessionellen Sicht dazu. Nun müsste, wie me<strong>in</strong><br />

Vater immer sagte, eigentlich nicht alles, zumal unprofessionelles,<br />

gedruckt werden, und auch da hat er recht.<br />

Es gilt aber e<strong>in</strong> Zeugnis abzulegen von e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en<br />

Ort und <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Zeit <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong>, die jetzt verloren s<strong>in</strong>d.<br />

Und es gilt den Menschen e<strong>in</strong> Denkmal zu setzen, die dieses<br />

mit Leben füllten, me<strong>in</strong>em Vater stellvertretend für viele.<br />

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