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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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54<br />

Anna Iwanowna Baeckmann, 11. Juni 1882 St. Petersburg - 1966 Alzey<br />

Bereits sterbenskrank wurde sie 1965 von ihrem dort als Arzt praktizierenden Bru<strong>der</strong> zu sich<br />

genommen.<br />

55<br />

Aus e<strong>in</strong>em Brief von WGF an Dr. Karl Rothe, früherer Oberbürgermeister und Kulturdezernent<br />

von Leipzig,<br />

56<br />

Obere Reihe:<br />

Carl Baeckmann<br />

Anna Iwanowna Baeckmann<br />

Waldemar Baeckmann<br />

Hans Baeckmann<br />

Untere Reihe:<br />

Paul Baeckmann<br />

Anna Baeckmann geb. L<strong>in</strong>ck,<br />

Johannes Karl Julius Baeckmann<br />

Julius Baeckmann<br />

1891 – 1969 <strong>in</strong> Alzey, Arzt und Autor<br />

11.06.1882 St. Petersburg – 1966 Alzey<br />

1890 – 1942 <strong>in</strong> Len<strong>in</strong>grad, Anwalt<br />

1886 - ?. Familie deportiert / verschollen<br />

15.12.1877 – 17.06.1957 <strong>in</strong> Leonberg<br />

31.01.1853 – 07.10.1937 <strong>in</strong> Dorpat<br />

26.09.1848 <strong>in</strong> Cremon – 21.12.1921 <strong>in</strong> Dorpat<br />

1879 – 1929 (?)/1930, Zoologe, Mammutforscher<br />

Anna Iwanowna flüchtete 1917 mit ihren Eltern im Pferdeschlitten über die zugefrorenen See<br />

nach Estland. <strong>Die</strong> Familie des bedeutenden Forschers Julius Baeckmann wurde deportiert,<br />

Nachfahren leben noch <strong>in</strong> Nowosibirsk.<br />

<strong>Die</strong> biographischen Angaben zu Anna Baeckmann von Egbert Koolmann <strong>in</strong> EX<br />

BIBLIOTHECA OLDENBURGIS s<strong>in</strong>d daher e<strong>in</strong> wenig zu korrigieren o<strong>der</strong> fortzuschreiben.<br />

Bislang zumeist kolportiert: 2 Brü<strong>der</strong> als Offiziere <strong>der</strong> weißrussischen Garden gefallen, 2<br />

Brü<strong>der</strong> im GULAG gestorben, dieses entspricht dem damaligen Kenntnisstand.<br />

Nach neuerer Forschung kann dieses wie folgt konkretisiert werden:<br />

- Julius Baeckmann an Tuberkulose <strong>in</strong>folge von Lagerhaft 1930 verstorben<br />

- Hans Baeckmann lebte 1937 als Dozent <strong>in</strong> Tiflis, wurde dort zusammen mit Frau und<br />

Sohn verhaftet, alle seitdem verschollen.<br />

- Waldemar Baeckmann wie o.a. bei <strong>der</strong> Belagerung Len<strong>in</strong>grads 1942 verhungert.<br />

Siehe Dokumentenanhang 6<br />

- Carl Baeckmann galt <strong>der</strong> Familie lange Zeit als Soldat <strong>der</strong> Weißen Garde<br />

verschollen. Noch zu Lebzeiten aber haben er und Anna Iwanowna e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>gefunden.<br />

<strong>Die</strong> Großmutter mütterlicherseits, Emilie Auguste Edle von Rennenkampff, 26.02.1822 –<br />

01.04.1888 verbrachte ihr Leben <strong>in</strong> St. Petersburg. Der <strong>Oldenburg</strong>er Hofrat und Grün<strong>der</strong> des<br />

Naturkundemuseums Carl Jakob Alexan<strong>der</strong> Edler v. Rennenkampff starb bereits 1854, se<strong>in</strong>e<br />

noch bestehende Villa <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong>-Osternburg wurde nachfolgend verkauft. E<strong>in</strong>e Beziehung<br />

Anna Baeckmanns zu <strong>Oldenburg</strong> von daher war folglich allenfalls e<strong>in</strong>e verklärte Er<strong>in</strong>nerung<br />

an die Großmutter, nicht jedoch real (freundlicher H<strong>in</strong>weis v. Lutz v. Rennenkampf 2017).<br />

57<br />

K<strong>in</strong>dlicher Versprecher me<strong>in</strong>es großen Bru<strong>der</strong>s, <strong>der</strong> mit dem richtigen Begriff EBENHOLZ<br />

nichts verb<strong>in</strong>den konnte, wohl aber mit <strong>der</strong> Düsternis unter den großen Bäumen im Eversten<br />

Holz, e<strong>in</strong>er Parkanlage <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong>, nahe <strong>der</strong> Bibliothek. Ludwig wurde Germanist.<br />

58<br />

Aus e<strong>in</strong>em Brief von WGF an se<strong>in</strong>e Frau, 12.9.1946<br />

196

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