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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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<strong>Die</strong> deutsche Hausfrau (wir nannten sie "Tante") wusch uns und machte uns<br />

Klei<strong>der</strong>. Und ihr Mann, <strong>der</strong> „ Onkel“ stellte uns Holzschuhe her. Wir haben mit<br />

den Familienmitglie<strong>der</strong>n und an<strong>der</strong>en Arbeiter<strong>in</strong>nen gearbeitet und gegessen.<br />

Ich hütete Gänse und Mar<strong>in</strong>a Kühe und wir halfen <strong>der</strong> "Tante" im Haus. <strong>Die</strong><br />

Haltung war gut, "wie bei den eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n." Es waren e<strong>in</strong>fache deutsche<br />

Bauern, die <strong>in</strong> Polen e<strong>in</strong>e Farm erhielten. Im Oktober 1944 wurde Mar<strong>in</strong>a<br />

krank, sie wurde zu Hause gepflegt. Als sich ihr Zustand verschlechterte, fuhr<br />

man sie auf dem Wagen <strong>in</strong> die Stadt. Aber es war zu spät, Mar<strong>in</strong>a starb<br />

während <strong>der</strong> Operation an Bauchfellentzündung.<br />

1944 kam Leutnant Bat<strong>in</strong>owski wegen Voräten auf den Hof. Tante hat mich<br />

vorgestellt, da ich Russisch konnte. Batyanovskiy war überrascht, "was für e<strong>in</strong><br />

Wun<strong>der</strong>, hast du schon Russisch gelernt?" Ich sagte, dass ich aus Len<strong>in</strong>grad<br />

war.<br />

Er sagte mir: also schreib e<strong>in</strong>en Brief an de<strong>in</strong>e Familie. Ich antwortete ihm,<br />

dass <strong>der</strong> Brief schon lange geschrieben war und gab ihm den. Aber während<br />

<strong>der</strong> Brief unterwegs war und me<strong>in</strong>e Mutter mit den Militärkommandanten<br />

verhandelte - zuerst schrieb er an Stal<strong>in</strong>, dann schickte er das Schreiben an<br />

Schukow, und dieser sandte es Rokossowski, <strong>der</strong> war <strong>der</strong> Frontkommandeur<br />

- wurde ich die Tochter des Regiments. Ich b<strong>in</strong> bis nach Berl<strong>in</strong> gekommen<br />

und habe im Reichstag unterschrieben.<br />

Dannbefahl Rokossowski, mich nach Len<strong>in</strong>grad zu schicken, ich selbst sah<br />

diesen Befehl, „das Mädchen Valeria Beckmann von <strong>der</strong> Farm im Neugrobau-<br />

Bezirk nach Len<strong>in</strong>grad zu br<strong>in</strong>gen und zu transportieren.<br />

Als <strong>der</strong> Krieg 1945 endete, wurde ich für die Fahrt ausgestattet - sie fanden<br />

für mich e<strong>in</strong>en Mantel, e<strong>in</strong>en Hut - e<strong>in</strong> Transporter wurde für mich geschickt<br />

und sie brachten mich nach Len<strong>in</strong>grad, begleitet von 3 Soldaten mit<br />

Anweisungen.<br />

Ich b<strong>in</strong> dort mit <strong>der</strong> Straßenbahn nach Hause gefahren-. Mama war bei <strong>der</strong><br />

Arbeit. Mir wurde von den Nachbarn geöffnet und ich wartete, bis me<strong>in</strong>e<br />

Mutter und ihre Schwester Tamara von <strong>der</strong> Arbeit nach Hause kamen.<br />

So endet me<strong>in</strong>e Geschichte.<br />

Das Wohnhaus <strong>der</strong> Familie<br />

Voldemar Baeckmann <strong>in</strong> Petersburg,<br />

nahe <strong>der</strong> Wassiljewski-Insel.<br />

Geburtsort <strong>der</strong> Zwill<strong>in</strong>gsschwestern<br />

und noch heutige Wohnung<br />

von Valeria Baeckmann.<br />

Дом семьи Вольдемар Бакманн<br />

в Петербурге, недалеко от<br />

Васильевского острова. Место<br />

рождения двойных мечей и все<br />

еще сегодняшняя квартира<br />

Валерии Бакманн.<br />

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