ROADBOOK online No.2
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REISEN MIT KINDERN<br />
WIR ZOGEN MIT KAMELEN IN DIE WÜSTE – WIE EINE KLEINE<br />
KARAWANE. DORT ERLEBTEN WIR DEN STERNENHIMMEL,<br />
EIN EINZIGARTIGES ERLEBNIS, UNVERGESSLICH!<br />
ZAGORA<br />
Unsere nächste Station war Zagora,<br />
von wo aus wir einen Abstecher in die<br />
Wüste machten. Wir fuhren ein Stück<br />
mit dem Auto – und sattelten dann<br />
auf Kamele um. Wir zogen in die Sahara<br />
wie eine kleine Karawane. Für<br />
unsere Kinder eines der schönsten Erlebnisse!<br />
Nach zwei Stunden erreichten<br />
wir unser Zeltlager. Wir wurden<br />
mit einem Minztee begrüßt, dabei beobachteten<br />
wir den Sonnenuntergang.<br />
Nach dem Abendessen, es war inzwischen<br />
richtig dunkel, erlebten wir den<br />
Sternenhimmel in der Wüste – einzigartig!<br />
Am nächsten Morgen zogen<br />
wir wieder mit unseren Kamelen los.<br />
In der Ferne, tief in der Sahara, sahen<br />
wir eine „richtige“ Karawane, vermutlich<br />
Nomaden, die mit Waren und<br />
Gepäck durch die Wüste zogen. Damit<br />
hatten wir nicht gerechnet! Als<br />
wir wieder in Zagora ankamen, gönnte<br />
ich mir ein besonderes Extra: Ich<br />
ließ mich von einem „Barbier“ rasieren.<br />
Sollte man auch mal gemacht haben!<br />
HOHER ATLAS<br />
Dann ging es in den Hohen Atlas auf<br />
eine Farm einer belgischen Familie.<br />
Für unsere „Stadtkinder“ ein Traum<br />
von einem Bauernhof, mit Hunden,<br />
Pferden, Kühen und Schweinen. Dort<br />
blieben wir drei Tage: Wir besuchten<br />
mit unseren Kindern Koch- und Arabisch-Workshops,<br />
in denen wir lernten,<br />
Tajine zuzubereiten, Brot zu backen<br />
und unsere Namen auf arabisch<br />
zu schreiben. Wir besuchten das<br />
hauseigene Hammam. Auch hier unternahmen<br />
wir einen Tagesausflug:<br />
Auf Eseln ging es in einem ausgetrockneten<br />
Flussbett in die Berge des<br />
Atlas-Gebirges.<br />
Die letzten Tage unserer Familientour<br />
verbrachten wir entspannt am Meer<br />
in Essaouira.<br />
INFOS – REISEN MIT KINDERN<br />
Flug<br />
Ein Direktflug ist von Deutschland<br />
nach Marokko etwa 3 bis 4 Stunden<br />
unterwegs. Das ist problemlos mit<br />
Kleinkindern machbar. Flugverbindungen,<br />
die ein Umsteigen<br />
erforderlich machen, sollte man<br />
Kleinkindern nicht zumuten.<br />
Unterkünfte<br />
Die großen Hotels verfügen über<br />
eine gute Infrastruktur für Kinder.<br />
Hotels und Riads verfügen in der<br />
Regel über Kinderbetten. Familien,<br />
die in einem Riad wohnen möchten,<br />
sollten darauf achten, dass die<br />
Zimmer nicht zu klein sind.<br />
Gesundheit<br />
Kleinkinder müssen gegen Sonneneinstrahlung<br />
geschützt sein. Für die<br />
Milch- oder Breizubereitung sollte<br />
man Mineralwasser verwenden.<br />
Durchfallerkrankungen lassen sich<br />
so vorbeugen. Das marokkanische<br />
Mineralwasser ist überall erhältlich.<br />
Notfall<br />
Ist ein Arzt vonnöten, kann sehr<br />
schnell und unkompliziert geholfen<br />
werden. Hotels und Riads verfügen<br />
meist über Adressen von Ärzten,<br />
mit denen sie zusammenarbeiten.<br />
Nach dem Anruf kommt der Arzt in<br />
der Regel in kürzester Zeit ins Haus.<br />
Eine Konsultation kostet etwa 50<br />
Euro. Der Betrag muss bar bezahlt<br />
werden. In den größeren Städten<br />
gibt es Notdienst-Apotheken, die<br />
nachts geöffnet haben.<br />
Windeln und BeikostNahrung<br />
Wegwerfwindeln findet man in<br />
jeder Medina und an jedem Kiosk.<br />
Beikostnahrung und Hygieneartikel<br />
für Babys hingegen sind nur in den<br />
großen Supermärkten wie Marjane,<br />
Carrefour oder Acima erhältlich.<br />
Diese großen, gut sortierten Supermärkte<br />
gibt es in allen größeren<br />
Städten. Die Beikostnahrung kostet<br />
etwa dasselbe wie bei uns.<br />
Reisen im Land<br />
Wer sich unterwegs Zeit nimmt, vermeidet<br />
Stresssituationen. Je stressfreier<br />
der Ablauf, desto entspannter<br />
sind die Kinder. Wichtig sind stets<br />
geregelte Abläufe: schlafen, essen,<br />
reisen – am besten immer zur<br />
gleichen Uhrzeit. Wechselnde Orte<br />
hingegen sind für Kleinkinder kein<br />
Problem. Der emotionale Fixpunkt<br />
ist durch die permanente Nähe<br />
der Eltern ohnehin gegeben. Keine<br />
langen Autofahrten und sehr oft<br />
Pause machen!<br />
Unser Fazit<br />
„Wir haben aus Marokko sehr<br />
vielfältige, wunderschöne Eindrücke<br />
mitgenommen. Es ist ein enorm<br />
vielfältiges Land, in dem wir uns<br />
stets wohl, willkommen und<br />
sicher gefühlt haben. Auch die<br />
Befürchtung, dass unsere Kinder<br />
mal krank werden könnten oder<br />
das Essen nicht vertragen würden,<br />
hat sich nicht bestätigt. Wir werden<br />
bestimmt wieder hinfahren – es<br />
gibt für uns in Marokko noch sehr<br />
viel zu entdecken!“<br />
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