ROADBOOK online No.2
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DER MERCEDES-BENZ KURZHAUBER<br />
Eigentlich waren die Kurzhauber nur als Übergangsmodell gedacht. Sie sollten den Weg vom Langhauber zum Frontlenker ebnen.<br />
(Als Frontlenker bezeichnet man LKW mit kippbarem Fahrerhaus, so wie wir sie heute kennen. Sie kommen gänzlich ohne Motorhaube aus.)<br />
Das Konzept der Frontlenker-LKW war bereits bekannt und serienreif. Der Hersteller hatte jedoch Bedenken, dass die konservative Kundschaft,<br />
die ja nur Langhauber kannte, dem neuen Frontlenkerkonzept nicht trauen würde und dass man Marktanteile an die Konkurrenz<br />
verlieren könnte. Vor diesem Hintergrund solllte der Kurzhauber als Notlösung für wenige Jahre herhalten, allenfalls solange, bis sich die<br />
neuen Frontlenker auf dem Markt etabliert hatten. Es kam anders. Der Kurzhauber wurde über 30 Jahre lang gebaut. Als Baukastensystem<br />
wurde er in die ganze Welt verschifft. In Asien und Südamerika entstanden Werke, in denen er vor Ort gebaut werden konnte. Erst Mitte der<br />
1990er Jahre rollte in Deutschland der letzte Kurzhauber vom Band. Weltweit gehören sie zu den meistverkauften Nutzfahrzeugen. Auch in<br />
Marokko war der Kurzhauber lange Zeit präsent. In vielen Ländern, vor allem im Sahel, prägt er heute noch das Straßenbild<br />
Mercedes-Benz Kurzhauber Mittelschwere Pritschenwagen, 1967,<br />
Steigungen von 60 % und 70 % auf dem Untertürkheimer Versuchsgelände<br />
der Daimler-Benz AG wurden für das Nutzfahrzeug-Testprogramm<br />
als extreme Schikanen eingebaut<br />
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