familie&co 03/2024
Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
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familie&erziehung<br />
INTERVIEW<br />
„Entspannung für Körper<br />
und Geist“<br />
Thomas Bannenberg ist Diplom-Sozialpädagoge, Buchautor,<br />
Moderator und Yogalehrer mit Schwerpunkt Kinderyoga<br />
familie&<strong>co</strong>: Was unterscheidet<br />
Kinder- von Erwachsenenyoga?<br />
Thomas Bannenberg: Eigentlich<br />
gibt es keine Unterschiede in der Zielsetzung.<br />
Für beide Altersgruppen geht<br />
es beim Yoga um innere und äußere<br />
Haltung, um Atmung und Konzentration,<br />
um Entspannung und Dehnung.<br />
Die Vermittlung geschieht jedoch bei<br />
Kindern spielerisch, manchmal in<br />
Form von Geschichten oder Bildern.<br />
Welche Übungen helfen Kindern<br />
gut beim Abschalten?<br />
Die sogenannte „Haltung des Kindes“<br />
(balasana) ist eine Übung, die bestens<br />
geeignet ist, um schnell bei sich<br />
anzukommen und innere Ruhe zu finden,<br />
Kraft zu schöpfen. Geben die<br />
Eltern ihm eine Anleitung zur Entspannung,<br />
kann das Kind diese in der<br />
Rücken- oder Bauchlage am besten<br />
genießen.<br />
Wie oft und wie lange sollten<br />
Kinder üben?<br />
Schon wer der Meditation jeden Tag<br />
fünf Minuten Zeit widmet, kann nachhaltige<br />
Effekte erzielen. Denn nicht die<br />
Quantität ist entscheidend, sondern<br />
die Qualität. Und das bedeutet, mit<br />
allen Sinnen in eine Haltung zu gehen,<br />
sich darin zu erleben und sie dann<br />
wieder aufzulösen, loszulassen – und<br />
dann zu spüren, was dadurch in<br />
Körper und Geist in Bewegung gesetzt<br />
wurde.<br />
Was bewirkt Yoga bei Kindern?<br />
Angeleitete Entspannungsphasen<br />
helfen Kindern zu lernen, auch zu<br />
Hause und selbstgesteuert zu entspannen.<br />
Konzentrations- und die<br />
vielfältigen Meditationsübungen<br />
eröffnen auch schon Kindern neue<br />
Möglichkeiten, ihren Geist zu schulen<br />
und somit den Fokus ihrer Aufmerksamkeit<br />
selbst zu bestimmen.<br />
ziehungsexperte Jan-Uwe Rogge rät<br />
Eltern, ihre Kinder ruhig häufiger mal<br />
dem Nichtstun auszusetzen – und<br />
zwar um wieder neu zu lernen, aus<br />
sich selbst zu schöpfen: „Entschleunigung<br />
ist das Gebot der Stunde. Veranschaulichen<br />
lässt sich das an der<br />
Entwicklung der Begriffe Zerstreuung<br />
und Langeweile, die vor 200 Jahren<br />
noch eine positive Bedeutung hatten<br />
und als wichtig und notwendig galten“,<br />
so der Hamburger Ratgeberautor.<br />
Langeweile, so Rogges Fazit,<br />
sei für Kinder eine echte Quelle der<br />
Kraft.<br />
Ähnlich sieht das die Diplom-Psychologin<br />
Claudia Radermacher-Lamberty:<br />
„Langeweile schafft Platz für kreative<br />
Freiräume.“ Und: Festzustellen, dass<br />
es auch mal alleine klarkommt, wenn<br />
nichts los ist, stärke das Selbstbewusstsein<br />
eines Kindes ungemein, so die<br />
Aachener Erziehungsberaterin.<br />
Gedankenreisen als<br />
Mini-Urlaub vom Alltag<br />
Doch wie vermittelt man seinem Kind<br />
einen Sinn für die kreative Seite der<br />
Muße? Schließlich schaffen viele Eltern<br />
es selbst kaum, sich Auszeiten zu<br />
gönnen und auch mal ein wenig zu<br />
träumen. Da hilft: Einfach machen!<br />
Eine schöne und unkomplizierte Möglichkeit,<br />
im Alltag zu entspannen, sind<br />
Gedankenreisen. Zum Einstieg können<br />
Sie sie mit Ihrem Kind gemeinsam unternehmen.<br />
6 familie&<strong>co</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong>