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von Reinhard Dietrich 13<br />
Die in Uphusen gefundene 250 kg-Bombe.<br />
Am Bildrand befinden sich die als Splitterschutz<br />
in Richtung Autobahn aufgestellten<br />
Stroh-Rundballen.<br />
Deswegen wurde Bollen sicherheitshalber<br />
abgeriegelt; die BewohnerInnen der<br />
Bollener Dorfstraße 28 bis 42 sollten<br />
ihre Wohnungen und Häuser für eine<br />
Stunde verlassen. In den elf Haushalten<br />
lebten etwa 25 Personen. Nur ein Ehepaar<br />
nahm das Evakuierungsangebot an<br />
und hielt sich in der kritischen Zeit in der<br />
Gastwirtschaft „Bollener Dorfkrug“ auf.<br />
Erstaunlich blieb die Tatsache, dass zwar<br />
im Umkreis von 1 000 Metern alles konsequent<br />
abgeriegelt wurde, dass aber der<br />
lebhafte Verkehr auf der nur 800 Meter<br />
entfernten Autobahn A 1 nicht blockiert<br />
wurde. Im <strong>Achimer</strong> Kreisblatt wurde ein<br />
Die entschärfte Bombe liegt zum<br />
Abtransport bereit.<br />
Fotos: Joshua Kastendiek,<br />
Freiwillige Feuerwehr Uphusen.<br />
nicht namentlicher genannter Polizist<br />
zitiert: „Eigentlich hätte auch die A1 gesperrt<br />
werden müssen. Um das zu vermeiden<br />
wurde nahe der Bombe ein mehrere<br />
Meter langer und hoher Schutzwall<br />
aus Strohballen für den Splitterschutz im<br />
Fall einer Detonation errichtet.“<br />
20 Polizisten, Kräfte von Feuerwehr und<br />
Stadt sicherten bei der Entschärfungsaktion<br />
die Bevölkerung ab. Die Entschärfung<br />
der Bombe war dann für den<br />
Experten relativ problemlos. Der Zünder<br />
konnte herausgeschraubt werden und<br />
wurde dann aus sicherer Entfernung<br />
gesprengt. Bereits um 13.30 Uhr konnte<br />
Entwarnung gegeben und die Abriegelung<br />
beendet werden.<br />
Nur kurze Zeit später, am 30.6.2020,<br />
berichtete der Weser Kurier von einem<br />
verdächtigen metallischem Fund, möglicherweise<br />
einer Bombe, in Walle am<br />
Osterfeuerberger Ring. Eine der größten<br />
Evakuierungen in Bremen nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg schien möglich. Je<br />
nach Größe der Bombe drohte eine Evakuierung<br />
in einem Radius von 300 bis 400<br />
Metern; in einem Radius von 1 000 Metern<br />
hätten die Bewohner in den Häusern<br />
bleiben müssen. Aufgrund der dichten<br />
Besiedelung in der Stadt wären vermutlich<br />
bis zu 10 000 Menschen betroffen gewesen.<br />
Es stellte sich dann aber heraus,<br />
dass es sich bei der vermeintlichen Bombe<br />
in Bremen nur um ein altes Pumpenrohr<br />
handelte und so konnte Entwarnung<br />
gegeben werden.<br />
Bleibt abzuwarten, wann die nächste<br />
Bombe gefunden wird und entschärft<br />
werden muss – hoffentlich als immer<br />
wieder aktualisierende Mahnung:<br />
„Nie wieder Krieg!“