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Erinnerung an wahnsinnige Weltkriege<br />
Das Deckblatt des Memorandums<br />
so zu planen, dass ich an der letzten<br />
Ruhestätte von Landrat Roedenbeck vorbeikomme.<br />
Seine letzte Ruhestätte hat<br />
er auf einem deutschen Soldatenfriedhof<br />
in der Ortschaft Langemark in Belgien<br />
gefunden. Auf dem Roedenbeckdenkmal<br />
in Badenermoor wird der Ort Bixschote<br />
erwähnt. Bixschote ist heute ein<br />
Ortsteil der Gemeinde Langemark. Bis<br />
nach Langemark waren es etwa 584 Kilometer.<br />
Folgendes hatte ich bei Wikipedia<br />
entnommen: Gleich nach der ersten<br />
Flandernschlacht im Jahre 1914 war<br />
Langemark, wie der Ort damals hieß,<br />
zu einem besonderen Symbol deutscher<br />
Propaganda geworden. Im Jahre 1928<br />
tagte in Paris der Rat der Confederation<br />
Internationale des Etudiants aus Vertretern<br />
von mehr als 40 studentischen<br />
Nationalverbänden. Auf ihrer Reise fuhren<br />
deutsche Studentenvertreter durch<br />
Westflandern, um die Kampfstätten des<br />
Ersten Weltkrieges, insbesondere Langemark,<br />
zu besuchen. Dort fiel ihnen auf,<br />
dass die gefallenen englischen, französischen<br />
und belgischen Soldaten auf gut<br />
gepflegten Friedhöfen begraben waren,<br />
während ein Friedhof für die deutschen<br />
Soldaten fehlte. Stattdessen fanden sie<br />
einzelne von Unkraut überwucherte Gräber<br />
und umgefallene Kreuze mit Aufschriften<br />
wie „Unbekannt. Deutscher“.<br />
Nach dieser Beobachtung beschloss die<br />
Deutsche Studentenschaft, den „Deutschen<br />
Soldatenfriedhof Nr. 123“ nahe<br />
Langemark auszubauen. Dieser Friedhof,<br />
den man seinerzeit aus der Gruppe<br />
von vier Hauptfriedhöfen in Flandern als<br />
„Studentenfriedhof“ heraushob, wurde<br />
1957 neu gestaltet. Infolge zahlreicher<br />
Umbettungen von danach aufgelassenen<br />
Soldatenfriedhöfen und auch einzelnen<br />
Soldatengräbern aus Flandern liegen<br />
auf dem Friedhof 44 304 deutsche Soldaten<br />
begraben Der Friedhof zeigt sich nun<br />
offen, Kreuze wurden entfernt und durch<br />
schlichte Platten ersetzt, die gesäumt<br />
von Stieleichen ein harmonisches Bild in<br />
der Landschaft Flandern bilden. Soweit<br />
der Text bei Wikipedia.<br />
Zwischen dem Friedhof und dem zugehörigen<br />
Parkplatz befindet sich eine<br />
Informations- und Erinnerungsstätte.<br />
Der Zugang vom Parkplatz führt durch<br />
diese. Die Informations- und Erinnerungsstätte<br />
ist in Form eines dunklen<br />
Tunnels gestaltet. Auf, im Tunnel installierten,<br />
Bildschirmen werden Informationen<br />
über den Ersten Weltkrieg und die<br />
Flandernschlacht vermittelt, während<br />
auf der gegenüberliegenden Seite mehrere<br />
„Schießscharten“ den Blick auf den<br />
Friedhof freigeben.<br />
Wenn man den Eingangsraum verlässt,<br />
gelangt man über einen kleinen Hof an<br />
das große Gemeinschaftsgrab, in dem<br />
die sterblichen Überreste von mehr als