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Von Günter Schnakenberg<br />
Verfolgung und Vernichtung<br />
von Juden<br />
Neue Stolpersteine erinnern<br />
an das Textilunternehmen<br />
Heilbronn, heute an Obernstraße<br />
und Bibliotheksplatz<br />
Seit 2007 erinnern Stolpersteine in Achim<br />
an die Verfolgung und Vernichtung<br />
<strong>Achimer</strong> Juden. Nun sind Stolpersteine<br />
hinzugekommen. Sie weisen auf Siegfried<br />
und Mathilde Heilbronn und mehrere<br />
Nachfahren hin. Siegfried und Mathilde<br />
Heilbronn betrieben eine Schneiderei<br />
und ein Manufakturwarengeschäft an<br />
der Obernstraße und dem heutigen Bibliotheksplatz.<br />
Sie, die sehr sozial waren<br />
und stets gegen Not in Achim gespendet<br />
hatten, mussten unter dem nationalsozialistischen<br />
Terror (Verfolgung unter<br />
anderem durch den Boykott jüdischer<br />
Gechäfte, neue Rassengesetze mit Entrechtung<br />
der Juden ab 1935) das prächtig<br />
gehende Textilgeschäft für wenig Geld<br />
verkaufen und nach England emigrieren.<br />
Sie entkamen damit noch dem Schlimmsten.<br />
Anders als viele andere.<br />
Die anderen <strong>Achimer</strong> Stolpersteine erzählen unter anderem diese Schicksale:<br />
Obernstraße 93 (Verdener Straße 138)<br />
1937/38 erwarb die Gemeinde das Restgrundstück<br />
mit Wohn- und Wirtschaftsgebäude.<br />
Bis dahin war Emma Baumgarten<br />
Mieterin in dem Haus ihres Bruders gewesen.<br />
Nach dem Verkauf zog sie Anfang<br />
1938 zu Verwandten nach Verden. In den<br />
überlieferten Akten steht, dass dieses<br />
aus gesundheitlichen Gründen geschah.<br />
Es kann aber auch nicht ausgeschlossen<br />
werden, dass sie auf Druck der<br />
Nazis ausziehen musste, denn in dem<br />
renovierten Stallgebäude des Hauses<br />
entsteht das „Gemeinschaftshaus der