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Achimer Geschichtsheft 26

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Verfolgung und Vernichtung von Juden 65<br />

NSDAP“ und sicher wollte man dort keine<br />

Jüdin im Vorderhaus wohnen haben.<br />

Dann zieht Emma Baumgarten von Verden<br />

nach Bremen in die Geestemünder<br />

Straße 32. Von hier aus erfolgt 1942 die<br />

Deportation nach Theresienstadt. Später<br />

wird Emma Baumgarten nach Auschwitz<br />

geschafft, wo sie verstirbt.<br />

Eckstraße 16 (Mühlenstraße 301)<br />

Die Familie Anspacher (Karl und Lilli sowie<br />

die Kinder Liesel und Günther) wird<br />

direkt nach der Verhaftung am 17.11.1941<br />

von Achim nach Bremen verbracht,wenig<br />

später nach Minsk deportiert und dort<br />

ermordet.<br />

Günther Anspacher kann aus dem Getto<br />

fliehen, sein Schicksal ist unbekannt.<br />

Günther Anspacher wurde am 8.5.1945<br />

für tot erklärt.<br />

Obernstraße 6 (<strong>26</strong>5)<br />

Als letzter Spross der in Achim alteingessenen<br />

jüdischen Familie Alexander verkauft<br />

Paul Alexander aus „privaten , wirtschaftlichen<br />

Gründen“ 1937 sein Haus in<br />

Achim und zieht mit der Familie nach<br />

Bremen. Dort betreibt er einen Handel<br />

mit Benzin und Ölen. Er wird nach Minsk<br />

deportiert und dort ermordet.<br />

Ehefrau Grete Alexander, geb. Berndt,<br />

zieht 1937 nach Bremen, wird nach<br />

Minsk deportiert und dort ermordet.<br />

Auch die jungen Peter und Lotte Alexander<br />

müssen diesen Weg in die Todesfabrik<br />

antreten.<br />

Schmiedeberg 12<br />

(Gutenbergstraße 4, Richtweg 302)<br />

Die Familie des Viehhändlers Albert<br />

Anspacher wird direkt nach der Verhaftung<br />

1941 in Achim nach Bremen verbracht<br />

und wenig später nach Minsk<br />

deportiert. Albert und Emma kommen<br />

dort um. Sohn Kurt ist der einzige<br />

der <strong>Achimer</strong> Juden, der den Holocaust<br />

überlebt. Er wandert 1948 in die<br />

USA aus und lebt dort unter dem Namen<br />

Cord Parker.<br />

Am Schmiedeberg 10<br />

(Langenstraße 49)<br />

Viehhändler Paul und Ehefrau Grete Anspacher<br />

wohnen bis 1939 im Haus Langenstraße<br />

49. Auf Druck der Gemeinde Achim<br />

müssen sie dort ausziehen. Umzug in<br />

das Haus des Bruder Albert Anspacher,<br />

Richtweg 302 (später Gutenbergstraße 4).<br />

Dort erfolgt 1941 die Verhaftung mit anschließender<br />

Deportation nach Minsk<br />

und ihrer Ermordung.<br />

Am Schmiedeberg 10<br />

(Langenstraße 49)<br />

Kaufmann Louis Friedemann und Ehefrau<br />

Lina wohnten hier wie Paul und Grete Anspacher<br />

zur Miete. Auf Druck der Nazis<br />

wurden sie 1938 nach Bremen vertrieben.<br />

Tochter Ilse verheiratet sich dort mit<br />

Arnold Löwenstein. Später müssen die<br />

Friedemanns noch in ein „Judenhaus“<br />

umziehen. 1941 Deportation und Ermordung<br />

in Minsk. Auch Kaufmann Ernst<br />

Friedemann und Ilse Friedemann werden<br />

in Minsk umgebracht.<br />

Obernstraße 22 (116)<br />

Als letzte „<strong>Achimer</strong> Juden“ werden<br />

Schlachtermeister Albert und Ehefrau<br />

Nanny Seligmann (geb. Alexander) am<br />

25.3.1942 aus Achim vertrieben. Sie<br />

werden in Bremen, Nordstraße 210, in<br />

ein so genanntes Judenhaus gesteckt.<br />

Dann folgt ihre Deportation nach Theresienstadt,<br />

wo sie der Massenvernichtung<br />

zum Opfer fallen.

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