Achimer Geschichtsheft 26

von Reinhard Dietrich 7
platten-Fabrik von Familie Meinken. Sie
wurde während der Flak-Zeit von 1941
bis 1945 als Küche genutzt. Rechts daneben
- ebenfalls eingekreist - befand
sich die Brinksitzerstelle der Familie Fischer
(Bollen Nr. 30); rechts, eingekreist,
das Fährhaus und die Gastwirtschaft
„Strandhalle“ der Familie Bormann (Bollen
Nr. 40). Auf den kleinen Sandhügeln
standen die Flak-Geschütze.
Hartwig Ammann (geb. 05.07.1927,
gest. 07.05.2007) wurde als 16-jähriger
gezogen und war mit etwa 20 Schulkameraden
der damaligen Lettow-Vorbeck-Schule
(heute Gymnasium an der
Hermann-Böse-Str.) von Juli 1943 bis
Januar 1944 in Bollen Flakhelfer; einige
seiner Kameraden waren sogar erst 15
Jahre alt. Weitere Flak-Helfer-Generationen
folgten.
Am 1.1.1941 wurde Bollen zum ersten
Mal von Bombenabwürfen getroffen. Die
Veranda bei Meinken (Nr. 11, heute: Bollener
Dorfstr. 22) wurde schwer beschädigt.
Im September 1942 forderte der
Landrat von der Kreishandwerkerschaft,
dass die Veranda möglichst noch vor Eintritt
des Winters fertig gestellt werden
sollte. Fritz Peters hält in einer Bremen-
Chronik für den 1.-2.1.1941 fest: „39.
Luftangriff auf Bremen. Fliegeralarm:
19.51 Uhr. Abwurf von 127 Spreng- und
4 000 Brandbomben. Angriffsziele: Ortsteil
Hemelingen (Fabrikanlagen), Hafengebiet,
Neustadt. Verluste: 11 Gefallene,
8 Schwer- und 22 Leichtverletzte. Entwarnung:
0.07 Uhr.“
Am 3.1.1941 wurde eine Baukompanie
nach Bollen verlegt. Um die Soldaten
erst mal bis zum Aufbau von eigenen Baracken
unterbringen zu können, wurde
der Saal der „Strandhalle“, der Gastwirtschaft
von Dietrich Bormann, beschlagnahmt.
Eine Gruppe Bausoldaten vor Bormanns
Strandhalle an der Weser (1963 abgerissen).
Foto: Privat Werner Bormann (Ottersberg)
Bollener Flakstellung in Aktion.
Foto: Überlassen von dem Bremer Pastor Hartwig Amman (†)