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Achimer Geschichtsheft 26

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22<br />

Erinnerung an wahnsinnige Weltkriege<br />

Geschichte interessiert. Ausschlaggebend<br />

waren meine vielen Urlaubsreisen<br />

nach Österreich. Bei schlechtem Wetter<br />

habe ich seinerzeit Museen und Burganlagen<br />

besucht und dabei versucht,<br />

die geschichtlichen Hintergründe dieser<br />

Anlagen zu hinterfragen. Das war in<br />

den 1970er Jahren. Mitte des Jahrzehnts<br />

kam dann eine Zeitschriftensammlung<br />

unter den Namen „Das Dritte Reich“<br />

vom John Jahr Verlag auf den Markt.<br />

Es war eine Dokumentationsserie, die<br />

das „Dritte Reich“ behandelte. Während<br />

meiner Schulzeit wurde dieses dunkle<br />

Kapitel der deutschen Geschichte so gut<br />

wie gar nicht vermittelt. Während der<br />

Geschichtsstunden bzw. dem Erdkundeunterricht<br />

wurde immer eine Karte<br />

aufgehängt, die Deutschland nach dem<br />

Ersten Weltkrieg zeigte. Besonders fiel<br />

mir auf, dass rechts oben auf der Karte<br />

ganz separat Ostpreußen lag, das immer<br />

besonders erwähnt wurde, da es laut<br />

dieser Karte noch immer zum deutschen<br />

Staatsgebiet gehörte. Die Karte wurde bis<br />

zum Ende meiner Schulzeit nicht auf den<br />

neuesten Stand gebracht. Die neue Zeitschrift<br />

erweckte in mir Interesse, mich<br />

mit der Geschichte des „Dritten Reiches“<br />

und dem Zweiten Weltkrieg etwas näher<br />

zu beschäftigen. In diesen Heften<br />

gab es zwei Begriffe die immer mal wieder<br />

auftauchten. Der „Atlantikwall“ und<br />

die „Bergfestung“ in der Alpenregion. Im<br />

Frühjahr 2014 geisterten immer wieder<br />

Meldungen durch die Medien über ein<br />

Ereignis, das zu diesem Zeitpunkt vor 70<br />

Jahren stattgefunden hatte. Es handelte<br />

sich um den 6. Juli 1944, den sogenannten<br />

„D-Day“, die Landung der Alliierten<br />

in der Normandie.<br />

Es entwickelte sich in mir der Wunsch,<br />

diese Stätten der ehemaligen Kriegsereignisse<br />

mit eigenen Augen anzuschauen.<br />

Ausschlaggebend war für mich, dass<br />

für die Gedenkveranstaltungen an Orten<br />

der damaligen Kriegshandlungen Vorbereitungen<br />

getroffen wurden, um dieses<br />

vor 70 Jahren stattgefundene Ereignis<br />

in einem entsprechenden Rahmen<br />

stattfinden zu lassen. Das hieß, an allen<br />

Strandabschnitten der damaligen Landungen<br />

wurden entsprechende Möglichkeiten<br />

geschaffen, diesen geschichtsträchtigen<br />

Tag ins rechte Licht zu setzen.<br />

Allein den „Atlantikwall“, oder was von<br />

ihm übriggeblieben ist, einmal mit eigenen<br />

Augen zu sehen, war für mich<br />

Antrieb genug, die Reise an den Ärmelkanal<br />

zu planen. Ich hatte mich darauf<br />

festgelegt, die Normandie über Le Havre<br />

anzusteuern. Ich wollte mir unbedingt<br />

die imposante Brücke über die Seine, die<br />

Pont de Normandie – das Tor zur Normandie,<br />

ansehen. Bei der Ausarbeitung<br />

der Fahrtroute fiel mir irgendwann ein,<br />

dass das Jahr 2014 auch für unsere Region<br />

von Bedeutung war. Gedanklich hatte<br />

ich das nicht mehr vor Augen. Aber seit<br />

Monaten wurden Vorbereitungen für das<br />

100-jährige Bestehen Badenermoors<br />

getroffen. Ich hatte im Vorfeld mit den<br />

verantwortlichen Personen der Dorfgemeinschaft<br />

Badenermoor gesprochen<br />

und mich bereit erklärt, einen Beitrag im<br />

Rahmen der Geschichtswerkstatt beizusteuern.<br />

Mir fiel ein, dass sich in diesem<br />

Jahr auch der 100. Todestag des damaligen<br />

Landrats Josua Roedenbeck jährte,<br />

der ja, wie bereits erwähnt, maßgeblichen<br />

Anteil an der Gründung Badenermoors<br />

hatte.<br />

Lebenslauf von Josua Roedenbeck<br />

Josua Roedenbeck wurde am 16. Dezember<br />

1871 in Halle an der Saale als Sohn<br />

des „Königlichen Geheimen Ober-Regie-

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