Achimer Geschichtsheft 26

Berichtet wird über einen Überfall der
frierenden Bevölkerung auf einen Kohlezug
auf der Strecke Hemelingen -
Kirchweyhe und Kohlenklau am Bahnhof
Kirchweyhe.
Der fahrende Zug wurde auf der Strecke
durch das gewaltsame Abdrehen eines
Lufthahns zum Halten gebracht, Auf dieses
Signal hin stürmten 400 Menschen
herbei, rissen die Türen auf und raubten
das „schwarze Gold“. Die Bahnpolizei
konnte gegen die Menge nichts ausrichten.
Polizeikräfte aus Hemelingen und
Bremen kamen zur Verstärkung, aber
auch sie konnten nicht verhindern, dass
aus dem Zug 500 bis 600 Zentner Kohlen
gestohlen wurden.
Von Manfred Brodt 63
Überfälle auf Kohlezüge in
schwerer Zeit
Eine Episode aus der
Nachkriegszeit
*
Ein Bericht im Achimer Kreisblatt von
Ende Januar 1951 lässt erahnen, wie
schlecht es noch um die materielle Versorgung
der Bevölkerung bestellt war.
Das Kreisblatt erwähnte, dass Anklage
wegen Landfriedensbruchs gestellt werden
sollte und dass den Rädelsführern
Zuchthaus drohe.
Beim zweiten Überfall am Bahnhof Kirchweyhe,
im Volksmund Zeche 3 genannt,
stürmten 60 bis 80 Personen den dort
abgestellten Kohlezug und bewarfen die
andrückende Bahnpolizei mit Briketts
und Bierflaschen. Die Ordnungshüter
waren klar unterlegen.
Für zukünftige Vorfälle wurde dringend
Verstärkung aus Oldenburg gefordert.
Zunächst einmal kamen Spezialisten mit
Spürhunden zur „Zeche 3“, um das Geschehene
aufzuklären.
Solche und ähnliche Vorfälle gab es auch
in Achim.
Nach eineinhalb Jahren Corona-Pause
traf sich die Geschichtswerkstatt erstmals
wieder in großer Runde und wählte
ihren geschäftsführenden Vorstand neu.
Das Führungsteam der Geschichtswerkstatt
Foto: Migowsky
Der geschäftsführende Vorstand der Geschichtswerkstatt
Achim, von links: Vorsitzender
Helmut Köhler, Schatzmeister
Michael Manthey, Schriftführerin Ulrike
Uphoff-Maack, IT-Beauftragter Hartmut
Nill und stellvertretender Vorsitzender
Manfred Brodt.