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2024-04_RegioBusiness

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April <strong>2024</strong>IJahrgang23INr.256<br />

Kapital &Finanzen 19<br />

„Ein Spiegelbild der Wirtschaft“<br />

Die genossenschaftlichen Bankender Bezirksvereinigung Hohenlohe-Franken haben im vergangenen Jahr trotz konjunktureller<br />

Unsicherheiten zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Das Geschäftsmodell erweist sichals überaus stabil. VONADINA BAUER<br />

Die deutschen Volks- und<br />

Raiffeisenbanken haben<br />

2023 so viel verdient wie<br />

noch nie.Der Gewinn vor Steuern<br />

stieg um 6,2 Millionen auf 10,7<br />

Milliarden Euro. Die knapp 700<br />

Genossenschaftsbanken profitierten<br />

dabei vom höheren Zins- und<br />

Provisionsüberschuss sowie dem<br />

Wegfall temporärer Wertberichtigungen<br />

auf die eigenen Wertpapieranlagen.<br />

Diese Ergebnisse<br />

präsentierte Marija Kolak, Chefin<br />

des Bundesverbandes der Volksund<br />

Raiffeisenbanken (BVR) Anfang<br />

März.<br />

STABIL Kurz darauf hat die Bezirksvereinigung<br />

Hohenlohe-<br />

Franken ihre Zahlen zum Geschäftsjahr<br />

2023 vorgelegt. Dabei<br />

zeigte sich: Auch in der Region<br />

erweist sich das Geschäftsmodell<br />

der genossenschaftlichen<br />

Banken als stabil –selbst in herausfordernden<br />

Zeiten. „Insgesamt<br />

folgenwir der positivenbundesweiten<br />

Entwicklung“, freute<br />

sich Andreas Siebert, der gemeinsam<br />

mit Eberhard Spies den<br />

Vorstandsvorsitz bildet. In manchen<br />

Bereichen sind die acht genossenschaftlichen<br />

Mitglieder sogarbesser<br />

unterwegs alsder bun-<br />

Experten: DieVorsitzenden Andreas Siebertund EberhardSpies<br />

freuen sich über dieguteEntwicklung, wissen aber auch, dass einige<br />

Herausforderungen vorder Wirtschaft liegen.<br />

Foto: Adina Bauer<br />

desweite Durchschnitt, so unter<br />

anderem bei den Krediten. „Aber<br />

diesen Anspruch haben wir auch<br />

an uns. Wirwollen besser sein als<br />

andere“, verrät Eberhard Spies.<br />

Vor dem Hintergrund des einbrechenden<br />

Immobilienmarktes und<br />

einer schwächelnden Investitionsbereitschaft<br />

der Firmenkunden<br />

konnte dennoch ein zufriedenstellendes<br />

Kundengeschäft verbucht<br />

werden. Die Buchforderungen<br />

stiegen im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 4,2 Prozent auf rund 6,1<br />

Milliarden Euro.<br />

SORGENVOLL In Summe betreuten<br />

die Genossen 2023 ein<br />

Kundenvolumen von 19,55 Milliarden<br />

Euro. Bei direkten Einlagen<br />

von 7,0 Milliarden Euro beliefen<br />

sich die gesamten Kundenanlagen<br />

auf12,2 Milliarden Euro.<br />

Das entspricht einem Plus von5,7<br />

Prozent. Trotz der positiven Entwicklung<br />

sprechen die Vorstandsvorsitzenden<br />

auch sorgenvoll von<br />

derweiteren wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

„Wir rechnen mit einem<br />

seitwärts gerichteten Verlauf“,<br />

meint Spies. Und er schiebt<br />

nach: „Die Rahmenbedingungen<br />

sind sehr herausfordernd“. Dazu<br />

zählen die überraschend schnelle<br />

Zinsrückkehr, politische Unsicherheiten,<br />

die getrübte Stimmung<br />

in den Unternehmen und<br />

die sinkende Investitionsbereitschaft.<br />

Andreas Siebert gibtzubedenken:<br />

„Unsere Banken sindimmer<br />

einSpiegelbild derWirtschaft<br />

in der Region“.<br />

Allerdings gelte auch hier: Hohenlohe-Franken<br />

stehe besser da<br />

als derbundesweite Durchschnitt.<br />

Das sei vor allem der guten Struktur<br />

der Raumschaft zu verdanken<br />

– familiengeführte Mittelständler,<br />

Weltmarktführer, große<br />

Konzerne und auch landwirtschaftliche<br />

Betriebe bilden hier<br />

einen gelungenen Mix. Als regionale<br />

Banken setzen die Genossen<br />

stark auf die Verbundenheit<br />

und Nähe zu den Kunden.<br />

In der gesamten Bezirksvereinigung<br />

Hohenlohe-Franken wurde<br />

im vergangenen Jahr daher auch<br />

nur eine Geschäftsstelle geschlossen<br />

–und das, obwohl auch die<br />

Volks- und Raiffeisenbanken das<br />

veränderte Kundenverhalten wie<br />

den Trend zum Online-Banking<br />

spüren. Beratung und Betreuung<br />

seien in diesem Zusammenhang<br />

noch wichtiger.<br />

NACHWUCHS „In der zunehmenden<br />

Digitalisierung stecken<br />

auch Chancen“, bekräftigt<br />

Siebert. So könnten durch die<br />

Online-Angebote Kunden gehalten<br />

werden, die aus der Region wegziehen.<br />

Für das passende Knowhow<br />

in den Bankhäusern sorgen<br />

die Genossen mit großem Engagement<br />

in Sachen Ausbildung. Hier<br />

wurde das Angebot in der jüngsten<br />

Vergangenheit erweitert: So<br />

werden hier nun auch IT-Kaufleute<br />

oder Fachkräfte für Büromanagement<br />

ausgebildet. 10 bis<br />

12 Prozent beträgt die Ausbildungsquote<br />

der Genossen durchschnittlich<br />

im Jahr.<br />

www.vrbank-hsh.de<br />

www.rb-hl.de<br />

Die Kennzahlen per 31. Dezember 2023<br />

Die Bezirksvereinigung Hohenlohen-Franken besteht aus achtgenossenschaftlichen<br />

Mitgliedern: VR Bank Heilbronn Schwäbisch<br />

Hall, Raiffeisenbank Hohenloher Land, Volksbank Hohenlohe,<br />

Raiffeisenbank Schrozberg-Rot am See, Raiffeisenbank Frankenhardt-Stimpfach,<br />

Raiffeisenbank Bühlertal, Raiffeisenbank Gammesfeld,<br />

Raiffeisenbank Tüngental. Gemeinsamerzielten sie 2023<br />

folgende Zahlen:<br />

Geschäftsvolumen in Mio Euro: 9852 (-0,36)<br />

Buchforderungen in Mio.Euro: 6134 (+4,21)<br />

Kundeneinlagen in Mio.Euro: 7088 (+2,68)<br />

Betreutes Kundenvolumen in Mio.Euro 19 548 (+4,82)<br />

Betreutes Kundenkreditvolumen in Mio.Euro: 7339 (+3,41)<br />

Betr.Kundenanlagenvolumen in Mio.Euro: 12209 (+5,7)<br />

Mitglieder: 188 782 (-1,5)<br />

Mitarbeiter: 1258 (+1,62)<br />

„Nichts kamvon allein“<br />

Altpräsident ChristianWulffhält bei der VR Bank in Heilbronn ein<br />

Plädoyer für mehrpolitisches Engagement. VONADINA BAUER<br />

Die Württemberger Gesellschaft<br />

und die VR Bank<br />

Heilbronn-Schwäbisch<br />

Hall hatten im März zum „BürgerDialog“<br />

geladen. In Heilbronn<br />

stand zudiesem Anlass<br />

Christian Wulff, Bundespräsident<br />

a.D., auf der Bühne.<br />

Eberhard Spies, Vorstandsvorsitzender<br />

der VR Bank, führte<br />

zum Thema ein und betonte:<br />

„InunsererGesellschaft gärt es.<br />

Natürlich gibt es aktuell viel Unsicherheit.<br />

Aber sowie gejammert<br />

wird, könnte man meinen,<br />

wir wären ein Dritte-Welt-Land.<br />

Dabei gehtesuns am Ende doch<br />

gut.“ Damit das allerdings so<br />

bleibe, müssten Freiheit und Demokratie<br />

geschützt werden.<br />

BürgerDialog: Ex-BundespräsidentChristian Wulff wirbt für die<br />

Demokratieund Zivilcourage.<br />

Foto: Adina Bauer<br />

SCHICKSALSJAHR Hier setzte<br />

auch der Altpräsident an. Mit<br />

der bevorstehenden Präsidentschaftswahl<br />

in den USA, der Europawahl<br />

und den Kommunalwahlen<br />

sei <strong>2024</strong> ein mögliches<br />

Schicksalsjahr. Wulff betonte,<br />

dass hinter Deutschland eine<br />

lange Zeit von innerem und äußerem<br />

Frieden liege, und dafür<br />

müsse man dankbar sein.<br />

Er betonte aber auch: „Demokratie,<br />

Europa, soziale Marktwirtschaft:<br />

Nichts kam von alleine<br />

und ist auch nicht automatisch<br />

von Dauer.“Erformulierte<br />

den Wunsch: „Ich möchte, dass<br />

meine Kinder und Enkel einmal<br />

soleben wie wir und nicht<br />

wie unsere Eltern und Großeltern.“<br />

Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

nannte ereinige Stellhebel:<br />

Zum einen müsse die Produktivität<br />

mitKünstlicher Intelligenz<br />

gesteigert werden. Zudem<br />

gelte es, Bürokratie abzubauen:<br />

„Reinhold Würth<br />

ist für mich ein<br />

unglaubliches<br />

Vorbild“<br />

„Noch sind wir die drittgrößte<br />

Volkswirtschaft der Welt. Aber<br />

wir liegen wie Gulliver am Boden,<br />

gefesselt von zu vielen Vorschriften.“<br />

Undschließlich müsse<br />

mehr dafür gemacht werden,<br />

dass die klügsten Köpfe aus aller<br />

Welt hier arbeiten wollten.<br />

Der Politiker warnte denn auch<br />

mehrfach vor der AfD und stellte<br />

diese als antidemokratische<br />

Partei dar. In diesem Zusammenhang<br />

lobte er die Zivilcourage<br />

von Unternehmer Reinhold<br />

Würth, der sich in einem<br />

Schreiben an seine Mitarbeiter<br />

klar fürdie Demokratie und gegen<br />

die AfD ausgesprochen hat.<br />

„Reinhold Würth ist für mich<br />

ein unglaubliches Vorbild.“ Zum<br />

Schluss betonte der Altpräsident:<br />

„Jede Generation muss<br />

selbst für den Erhalt von Freiheit,<br />

Wohlstand und Demokratie<br />

kämpfen.“ Daher gab er den<br />

Zuhörern auf den Weg: „SchenkenSie<br />

ihren Kindern zu Ostern<br />

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undeine dreimonatige Mitgliedschaft<br />

in einer Partei!“ ina<br />

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