2024-04_RegioBusiness
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<strong>04</strong> Industrie<br />
April <strong>2024</strong> IJahrgang23INr. 256<br />
Alle Zeichen stehen auf Zukunft<br />
EBM-Papst eröffnetsein neues Headquarter in Shanghaiund fasst damitseine bisherigen vier Standorte in China untereinem Dach<br />
zusammen. Darüberhinauswill der Ventilatorenspezialist den Geschäftsbereich Industrielle AntriebstechnikanSiemens verkaufen.<br />
Der weltweit führende Hersteller<br />
für Ventilatoren und<br />
Motoren hatsein neues lokales<br />
Headquarter in China eröffnet.<br />
In dem 33000 Quadratmeter<br />
großen Gebäudekomplex<br />
fasst EBM-Papst seine bisher vier<br />
Standorte in Shanghai zusammen.<br />
Um ein nachhaltiges Wachstum<br />
auf dem chinesischen Markt zu<br />
gewährleisten und darüber hinaus<br />
einen attraktiven Standort<br />
zubieten, hatte der Ventilatorenspezialist<br />
im Jahr 2021 den<br />
Bau eines neuen lokalen Headquarters<br />
in Auftrag gegeben.<br />
BÜNDELUNG Bisher war EBM-<br />
Papst China in Shanghai auf vier<br />
Standorte verteilt. Neben einem<br />
Headquarter, in welchem die Verwaltungsbereiche<br />
untergebracht<br />
waren, gab es ein separates Produktionswerk<br />
und zwei externe<br />
Lager. Im neuen lokalen Headquarter<br />
„ONE Shanghai“ werden<br />
alle Standorte unter einem Dach<br />
zusammengefasst.<br />
Thomas Nürnberger, CSO der<br />
EBM-Papst Gruppe und CEO Air<br />
Technology APAC &MEA, erklärt:<br />
„Mit dem neuen Headquarter haben<br />
wir den Grundstein für den<br />
weiteren Ausbau unseres China-<br />
Geschäfts gelegt. Die EBM-Papst-<br />
Gruppe verfolgt seit Jahren die<br />
Strategie ‚local for local‘, umvor<br />
Ort eigenständig und bestmöglich<br />
Zentrale: Hier laufen dieFäden vonEBM-PapstChina zusammen.<br />
auf Kundenbedürfnisse und lokale<br />
Marktanforderungen einzugehen<br />
sowie unabhängige Lieferkettenzuetablieren.<br />
Der neueStandort<br />
ermöglicht uns dabei eine effiziente<br />
und agile Zusammenarbeit<br />
aller Mitarbeitenden und ein attraktivesArbeitsumfeld“.<br />
Das Gebäude wurde von der<br />
Shanghai Jingiao Group maßgeschneidert<br />
für die Bedürfnisse<br />
des Ventilatorenherstellers errichtet.<br />
„ONE Shanghai“ besteht<br />
aus einem Logistikzentrum und<br />
einem vierstöckigen Gebäude für<br />
die Produktion, Forschungslabore,<br />
Büros und eine Kantine. In<br />
„ONE Shanghai“ sind rund 900<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Der Umzug in den neuen Hauptsitz<br />
erfolgte in Etappen, um die<br />
Auswirkungen auf die Produktion<br />
der energieeffizienten Ventilatoren<br />
sogering wie möglich zu<br />
halten.<br />
„Wir denken global und handeln<br />
lokal –sobauen wir unsere<br />
Standorte in den Regionen in<br />
Asien-Pazifik, Amerika und Europa<br />
kontinuierlich ausund richten<br />
sie auf die lokalen Märkteaus.<br />
Foto: EBM-Papst<br />
Im asiatisch-pazifischen Rauminvestieren<br />
wir derzeit neben China<br />
auch in Singapur und bauenunsere<br />
Produktionskapazitäten inIndien<br />
weiter aus. Unsere Strategie<br />
‚local for local‘ hat für uns drei<br />
klare Vorteile: Kundennähe, eine<br />
Unabhängigkeit in der Lieferkette<br />
und die Reduzierung vonEmissionen“,<br />
so Dr. Klaus Geißdörfer,<br />
CEO derEBM-Papst-Gruppe.<br />
An derfeierlichen Eröffnung nahmen<br />
Vertreter aus Politik und<br />
Wirtschaft, EBM-Papst Gesellschafter<br />
sowie das Top-Management<br />
teil. Die Gesellschafter Jan<br />
Philippiak und Ralf Sturm begrüßen<br />
die Investition vor Ort: „Dies<br />
ist ein weiterer Meilenstein in der<br />
Erfolgsgeschichte der EBM-Papst-<br />
Gruppe und unseres langjährigen<br />
Engagements in China. Seit fast 30<br />
Jahren können wir auf eine zielorientierte<br />
und partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit unserer deutschen<br />
und chinesischen Teams<br />
zurückblicken. Mit dieser Investition<br />
bauen wir unsere Innovationsführerschaft<br />
und unserestabile<br />
Entwicklung auf dem chinesischen<br />
Markt weiter aus.“<br />
In China investiert das Unternehmen<br />
auch in die kontinuierliche<br />
Erweiterung seiner Entwicklungsbereiche<br />
vor Ort, um Produkte<br />
und Neuentwicklungen optimal<br />
an die regional unterschiedlichen<br />
Marktanforderungen anpassen<br />
zu können. Im eigenen<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
beschäftigt EBM-Papst<br />
China mittlerweile rund 80 Ingenieure.<br />
Bereits in Planung ist zudem<br />
die Erweiterung der Produktionsfläche<br />
am Standort inXi’an.<br />
STRATEGIE Die Standorte im<br />
Ausland sinddas eine, die konsequente<br />
Umsetzung der Unternehmensstrategie<br />
das andere. Unter<br />
dem Motto „Gemeinsam Zukunft<br />
machen“ setzt EBM-Papst seine<br />
Unternehmensstrategie weiter<br />
um. In Zuge dessenhat die Gruppe<br />
Mitte März auch den Verkauf<br />
ihres Geschäftsbereichs Industrielle<br />
Antriebstechnik (IDT) an<br />
die Siemens AG angekündigt. Beide<br />
Parteien haben die Vereinbarung<br />
unterzeichnet.<br />
Mit dem beabsichtigten Verkauf<br />
an die Siemens AG erhält<br />
die IDT internationalen Marktzugang<br />
durch eine größere globale<br />
Vertriebsorganisation. Damit<br />
eröffnen sich neue Horizonte<br />
für Innovationen und weiteres<br />
erfolgreiches Geschäftswachstum.<br />
Alle Mitarbeitenden des Bereichs<br />
werden von Siemens übernommen.<br />
Über den genauen Preis<br />
wurde Stillschweigen vereinbart.<br />
Die Transaktion wird bis Mitte<br />
2025 abgeschlossenund steht unter<br />
dem Vorbehalt vonaußenwirtschaftlichen<br />
und fusionskontrollrechtlichen<br />
Freigaben. „Der Verkauf<br />
von IDT erfolgt im Rahmen<br />
der konsequenten Umsetzung der<br />
seit 2022 eingeführten Unternehmensstrategie<br />
‚Gemeinsam Zukunft<br />
machen‘. Mit dieser Strategie<br />
will sich EBM-Papst auf das<br />
Kerngeschäft Luft- und Heiztechnik<br />
konzentrieren und die Transformation<br />
des Unternehmens hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
sowie den internationalen<br />
Ausbau forcieren“, sagt Dr.<br />
Klaus Geißdörfer. pm/cis<br />
www.ebmpapst.com<br />
WissenstransferbündeltKompetenzen<br />
Das Maschinenbauunternehmen Groninger undder Fachbereich Angewandte Biowissenschaften undProzesstechnikder HochschuleAnhalt<br />
kooperieren künftigimStudiengang Pharmatechnik miteinander.<br />
Ein intensiver Wissensaustausch,<br />
ein enger Dialog<br />
zwischen Hochschule und<br />
Industrieunternehmen sowie die<br />
Förderung praxisnaher Erfahrungen<br />
für die Studierenden stehen<br />
im Mittelpunktder gemeinsamen<br />
Kooperation. Hierzu gehören<br />
Gastdozententätigkeiten und Vortragsreihen<br />
von Experten aus dem<br />
Hause Groninger, die den Studierenden<br />
tiefe Einblicke in aktuelle<br />
Entwicklungen, Technologien<br />
und Best Practices der Pharmatechnikbranche<br />
gewähren sollen,<br />
gegenseitige Exkursionen sowie<br />
praxisorientierte Projekte,die<br />
von Studierenden in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Füll- und<br />
Verschließspezialisten durchgeführtwerden.<br />
Über die Hochschule Anhalt<br />
Professor Jörg Bagdahn, Präsident<br />
der Hochschule Anhalt, betont<br />
in diesem Zusammenhang:<br />
„Wir legen großen Wert darauf,<br />
dass unsere Studierenden nicht<br />
nur akademisch für ihren weiteren<br />
Lebensweg gerüstetsind, sondern<br />
auch inder Praxis gutausgebildet<br />
werden.“ Die Zusammenarbeit<br />
mit Groninger eröffne ihnen<br />
Einblicke in die praxisnahe Anwendung<br />
von pharmazeutischer<br />
Technik. „Die enge Verknüpfung<br />
von Theorie und realen Arbeitsprozessen<br />
ist von unschätzbarem<br />
Wert, da unsere Studierenden<br />
Einblicke in Trends und Innovationen<br />
der Pharmatechnikbranche<br />
erhalten und die Herausforderungen,<br />
die die Branche inZukunft<br />
mit sich bringt, hautnah<br />
Die Hochschule Anhalt ist mit über 7500 Studierenden eine der<br />
größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Mitteldeutschland.<br />
Sieben Fachbereicheund mehr als 70 Studiengänge<br />
bietenein breit gefächertes Profil, das ingenieurtechnische,naturwissenschaftliche,<br />
betriebswirtschaftliche, planerische und gestalterische<br />
Studienrichtungen umfasst. Dabei haben die Studierenden<br />
invielen Studiengängen die Wahl, ob sie ihr Studium in<br />
Vollzeit, im dualen Modell oder berufsbegleitend zum Bachelor<br />
oder Master absolvieren möchten. Alle Studiengänge der Hochschule<br />
Anhalt sind praxisorientiert konzipiert. Neue Lehrmethoden,<br />
kleine Studiengruppen, exzellente Forschungsmöglichkeiten<br />
und die Option zur Promotion sowie erstklassige Netzwerke,<br />
schaffen ideale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg<br />
im In-und Ausland.<br />
Dialog: Jens Groninger,geschäftsführende Gesellschafter Groninger,Josef Veile,technischer GeschäftsführerGroninger<br />
undProfessor Florian Priese, Studienfachberater Pharmatechnik Hochschule Anhalt (v.li.),<br />
wollen gemeinsameine Brückezwischen Theorie und Praxis schlagen.<br />
Foto: Groninger<br />
kennenlernen können.“ Darüberhinaus<br />
haben Studierende die<br />
Möglichkeit, im Rahmen von Abschlussarbeiten,<br />
Praxissemestern<br />
und Praktika aktiv bei Groninger<br />
mitzuarbeiten, sodass eine nahtlose<br />
Integration der Studierenden<br />
in die pharmazeutische Industrie<br />
gewährleistet ist.<br />
„Wir freuen uns über diese wegweisende<br />
Kooperation mit der<br />
Hochschule Anhalt“, sind sich<br />
Jens Groninger, geschäftsführende<br />
Gesellschafter von Groninger,<br />
und Josef Veile, technischer Geschäftsführer,<br />
einig. Die Hochschule<br />
habe einen exzellenten Ruf<br />
in der Ausbildung junger Pharmatechnik-Experten<br />
und sei auch<br />
deshalb für Groninger ein Zugewinn.<br />
„Unser Ziel ist es, die Brücke<br />
zwischen Theorie und Praxis<br />
zu schlagen, um die nächste Generation<br />
von Fachkräften für die<br />
pharmazeutische Industrie zu begeistern<br />
und optimal vorzubereiten“,<br />
erklärt JensGroninger.<br />
„Die Zusammenarbeit ermöglicht<br />
esuns, aktiv zum Bildungsbereich<br />
beizutragen und gleichzeitig<br />
von den frischen Perspektiven<br />
und innovativen Ideen der<br />
Studierenden zuprofitieren“, findet<br />
auch Josef Veile und ergänzt:<br />
„Wir sind überzeugt davon, dass<br />
diese Kooperation dazu beitragen<br />
wird, gemeinsam qualifizierte<br />
Talente für die Pharmatechnikbranche<br />
zu formen und Innovationenvoranzutreiben.“<br />
Wie wichtig solche Partnerschaften<br />
für beide Parteiensind, macht<br />
auch Professor Florian Priese,<br />
Studienfachberater Pharmatechnik,<br />
deutlich: „Die Pharmatechnik<br />
ist ein hochkomplexes Feld,<br />
das ständigem Wandel unterworfen<br />
ist. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit Groninger können<br />
unsereStudierenden vonden<br />
neuesten Entwicklungen und Best<br />
Practices in der Industrie profitieren.“<br />
Die gemeinsame Initiative unterstreicht<br />
das Engagement beider<br />
Partner, einen Beitrag daran zu<br />
leisten, der der gesamten Pharmatechnikbranche<br />
zugutekommen<br />
wird, indem sie die Entwicklung<br />
qualifizierter Fachkräfte fördert<br />
und innovative Lösungen vorantreibt.<br />
pm<br />
www.groninger.de<br />
www.hs-anhalt.de