Topthema: - Profiler24
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Profiler steht diesmal ganz im Zeichen der Sicherheit. Zum einen ist es immer wieder erschrekkend,<br />
wie wenige Unternehmen sich doch intensiv genug mit der Datensicherheit auseinandersetzen<br />
und zum anderen fällt auf, wie desinteressiert die meisten Mitarbeiter dem Thema<br />
gegenüberstehen. Da werden munter Interna in privaten E-Mails preisgegeben oder gar derart<br />
unachtsam oder ahnungslos E-Mails versendet, die dann bei vollkommen falschen Empfängern<br />
landen. Und diese stellen manchmal wer-weiß-was damit an. Aber auch die Sicherung der<br />
Daten des Unternehmens in Form eines Backups steht gerade bei mittelständigen Unternehmen<br />
ganz unten auf der Liste. Dabei ist auch hier größte Vorsicht geboten.<br />
Wie schnell kann ein Unternehmen in die Brüche gehen, verschwinden durch einen Computer<br />
Crash alle wesentlichen Daten und sind dann nicht wiederherstellbar – jedenfalls nicht mehr<br />
rechtzeitig.<br />
Es kann aber auch zu viele gesicherte Daten geben: Ob des neuen Fernmeldegesetzes machen<br />
sich Informanten wie Journalisten große Sorgen über Datensicherheit sowie ihre persönliche<br />
Sicherheit. Wie berechtigt diese Sorgen schon vor dem umstrittenen Gesetz sind, zeigt die<br />
Telekom-Affäre eindrucksvoll. Einerseits sollten die Daten gut gesichert aufbewahrt werden, um<br />
diese im Zweifel als Beweise in der Hand zu halten. Andererseits muss jedes Unternehmen sich<br />
vor unberechtigtem Zugang und dadurch dem möglichen Missbrauch seiner Daten schützen.<br />
Was gerade die Telekom-Affäre betrifft, so scheinen sich inzwischen sogar der Bundesnachrichtendienst<br />
und das Bundesamt für Verfassungsschutz durchaus berechtigte Sorgen zu machen,<br />
die Berliner Sicherheitsfirma Network Deutschland könne mit ihrem Tun auch ausländischen<br />
Spitzeln Zugang zu sensiblen Daten verschafft haben. Immerhin hat Network Deutschland im<br />
Auftrag der Telekom Aufsichtsräte und Journalisten ausspioniert.<br />
Anschaulich haben die mächtigen Herren des großen Konzerns gezeigt, wie einfach es ihnen<br />
fällt, andere, darunter sogar renommierte Zeitungen und Magazine, auszuspionieren und diese<br />
Daten dann zum eigenen Vorteil zu verwenden. Fragt sich, ob die sensiblen Daten vielleicht sogar<br />
zum Verkauf gestanden haben mögen? Geld braucht schließlich auch das größte Unternehmen.<br />
Und sicherlich wird dabei nicht bei Journalisten halt gemacht. Interessante Daten lassen sich<br />
in den unauffälligsten Unternehmen oder auch bei Privatleuten finden – und vermarkten.<br />
Selbstverständlich kann das nicht nur die Telekom.<br />
Es bleibt die Hoffnung, dass die aktuelle Entwicklung mit dem Beispiel der Deutschen Telekom<br />
den Entscheidern in punkto Telekommunikationsgesetz<br />
die Augen öffnet und jetzt endlich doch weit mehr Wert<br />
und Augenmerk auf die Sicherheit und Privatsphäre<br />
des Einzelnen und der Unternehmen gelegt wird. Und<br />
natürlich, dass die Unternehmen die Datensicherheit<br />
in Zukunft als das essenzielle Thema erkennen, das<br />
es ist.<br />
Ralph Wuttke, Chefredakteur<br />
EDITORIAL<br />
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