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wirtschaft in das Grundwasser, Ab-<br />

wassereinleitungen in den Quellbereich,<br />

Einträge durch Niederschlagswasser etc.<br />

• An der Quelle sollte eine standortge-<br />

rechte Vegetation erhalten werden, um<br />

eine Erwärmung des Wassers zu verhin-<br />

dern. Dies gilt auch für den Bereich des<br />

Quellbaches. Hier sollte beispielsweise<br />

durch Entfernung eines dichten Fich-<br />

tenbestandes an einigen Quellstandor-<br />

ten einer zunehmenden Versauerung<br />

des Quellwassers entgegengewirkt wer-<br />

den.<br />

• Eine Nutzung des Quellbereiches <strong>als</strong><br />

Viehtränke sollte vermieden werden.<br />

Durch die Trittschäden kann unter<br />

Umständen die gesamte Vegetation<br />

zerstört werden. Dies gilt auch für das<br />

Umgraben verschiedener Quellbereiche<br />

durch Wildschweine.<br />

• Die Quelle muss unter Umständen vor<br />

Erholungssuchenden geschützt werden.<br />

Dies geschieht dadurch, dass Wander-<br />

wege in weitem Abstand um Quellbereiche<br />

herumgeführt werden. Auch<br />

Picknickplätze sollten nicht im Quell-<br />

bereich angelegt werden. Eine sinnvolle<br />

Maßnahme kann außerdem die Infor-<br />

mation der Erholungssuchenden (z.B.<br />

durch aufgestellte Tafeln) sein, um die<br />

Akzeptanz für den Quellschutz zu<br />

steigern.<br />

• Quellen sollten von Einfassungen und<br />

Quellbauwerken jeglicher Art befreit<br />

werden (Abb. 4). Hierzu gehören nicht<br />

mehr benötigte Sammelbehälter für<br />

die Trinkwassergewinnung, traditionelle<br />

Einfassungen in Stein (jahrzehntelang<br />

von Wander- und Heimatvereinen<br />

durchgeführt), <strong>Dr</strong>ainagen etc.<br />

• Das Quellwasser darf weder im Bereich<br />

der Quelle noch im Bereich des Quell-<br />

baches zu Teichen aufgestaut werden.<br />

Abb. 1: Naturnahe Quelle am Kesselrain bei<br />

Wüstensachsen. Hier konnten zahlreiche seltene<br />

Tierarten nachgewiesen werden.<br />

Abb. 2: Muschelkrebse besiedeln das Grundwasser<br />

und die Quellen des Biosphärenreservats und halten<br />

durch den Abbau von Schadstoffen unser Trinkwasser<br />

sauber. Diese Krebstiere werden nur selten<br />

größer <strong>als</strong> 1 mm.<br />

Abb. 3: Höhlenflohkrebse der Gattung Niphargus<br />

verlassen in der Dunkelheit das Grundwasser um in<br />

Quellen Nahrung aufzunehmen.<br />

Abb. 4: Gefasste Quelle am Jakobsweg in der Nähe<br />

der Schwedenschanze. Hier haben nur wenig quellbewohnende<br />

Tierarten eine Überlebenschance.<br />

Dieses würde z.B. den Larven des Feu-<br />

ersalamanders den Lebensraum entzie-<br />

hen.<br />

• Um den Quellschutz zu gewährleisten,<br />

müssen unter Umständen Ankauf,<br />

Pacht, eine Nutzungseinschränkung im<br />

Umfeld oder die Unterschutzstellung<br />

der Quelle erwogen werden.<br />

4. Ziele des Projekts<br />

Artenschutz ist vor allem der Schutz des<br />

Lebensraums <strong>als</strong> Grundlage der Existenz<br />

für viele Arten. Ziel des Projekts „Quellenkartierung<br />

im Biosphärenreservat<br />

Rhön“ ist es daher, anhand der faunistischen<br />

Besiedelung des Quellbiotops,<br />

verbunden mit einer Einschätzung des<br />

Quellumfeldes unter Einbeziehung verschiedener<br />

physikalischer Parameter, eine<br />

Zustandsbeschreibung des Lebensraumtyps<br />

„Quelle“ zu erreichen. Daran sollten<br />

sich – bei beeinträchtigten Quellen – im<br />

Optimalfall Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Quellbiotops anschließen.<br />

Hier erscheint es <strong>als</strong> sehr wichtig, die<br />

vorwiegend ehrenamtlichen Aktivitäten<br />

des Landesverbandes für Höhlen- und<br />

Karstforschung Hessen e.V. mit den<br />

behördlichen Strukturen (Verwaltungsstellen<br />

des Biosphärenreservats, Untere<br />

Naturschutzbehörden) zu verbinden.<br />

5. Methoden<br />

Nur wenige der im Biosphärenreservat<br />

liegenden Quellaustritte sind aus der<br />

topographischen Karte ersichtlich. Meist<br />

bekommt man hier nur einen Anhaltspunkt<br />

für vorhandene Quellgebiete. Der<br />

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