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N A T U R S C H U T Z P R O J E K T E I N D E R R H Ö N<br />
(5) Zielart Schwarzstorch – Altholz- und<br />
Feuchtgebiets-Verbund im Wirtschaftswald:<br />
Entwicklung und Zulassung von<br />
Altholzbereichen; Schutz, Renaturierung<br />
und Entwicklung ungenutzter Waldgewässer<br />
(Fließgewässer, Quellen, natürliche/naturnahe<br />
Tümpel), vorwiegend<br />
durch Nutzungsverzicht im Uferrandbereich;<br />
Beruhigung der Waldräume z.B.<br />
durch weitgehende und zeitweise Jagd-<br />
und Waldbauruhe vorwiegend zwischen<br />
März und August, Besucherlenkung um<br />
störungssensible Bereiche herum<br />
(6) Zielart Uhu – großflächige Halboffenland-Landschaftsausschnitte<br />
mit<br />
Fels-Sonderstandorten: Sicherung von<br />
natürlichen Felsbildungen und Steinbrüchen<br />
<strong>als</strong> Bruthabitat; differenzierte Pflegekonzepte<br />
für aufgelassene Steinbrüche<br />
mit ungestörter Sukzession und Pflegemaßnahmen<br />
zur Offenhaltung; Besucherlenkung<br />
zwecks Störungsminimierung im<br />
200-m-Umkreis (wo erforderlich, im Falle<br />
von Brutplätzen auch innerhalb noch im<br />
Abbaubetrieb befindlicher Steinbrüche);<br />
Schutz vor Stromtod und weiterer Zerschneidung<br />
der Landschaft<br />
(7) Zielart Rotmilan – großflächige<br />
Wald-Offenland-Kulturlandschaftsausschnitte:<br />
Förderung des Altholz-Anteils<br />
und von Laubholz in den Wäldern;<br />
Schutz vor Störungen in potenziellen<br />
Horstbereichen (> 200-m-Umkreis);<br />
Förderung einer extensiven Nutzung der<br />
Agrarlandschaften mit reicher Ausstattung<br />
mit Kleinstrukturen; Schutz vor<br />
Stromtod<br />
Abb. 3: Durch Gehölze<br />
reich gegliedertes<br />
Grünlandgebiete – hier<br />
im NSG „Lange Rhön“,<br />
Bayerns größtem<br />
außeralpinen Naturschutzgebiet<br />
– bedürfen<br />
differenzierter Nutzungskonzepte,<br />
welche<br />
auch ökonomischen<br />
Anforderungen der<br />
Landwirtschaft gerecht<br />
werden.<br />
(8) Zielart Schleiereule – Siedlungs-Umland-Landschaftsausschnitte:Aufrechterhalten<br />
bzw. Fördern einer extensiven<br />
Landnutzung mit Hecken, Bachufergehölzen,<br />
Rainen etc. (arten- und individuenreiche<br />
Kleinsäuger- und Insektenfauna);<br />
Schaffen von Einflugmöglichkeiten<br />
in Gebäuden (Öffnungsgröße > 12 cm),<br />
insbesondere am Rande von Siedlungen;<br />
Entschärfung von Strommasten<br />
4.3 Raumebene II: Lebensraumkomplexe<br />
(9) Zielarten Braun- und Schwarzkehlchen,<br />
Steinschmätzer, Wiesenpieper,<br />
Bekassine, Rebhuhn – Lebensraumkomplexe<br />
des Offenlandes: Kartierung<br />
der Artvorkommen und resultierende<br />
Schwerpunktsetzung für ± artspezifisch<br />
differenzierte Maßnahmenprogramme;<br />
Erhalt und Förderung extensiv genutzter<br />
Agrarlandschaften mit den artspezifisch<br />
geforderten Strukturelementen<br />
(10) Zielarten Raubwürger, Neuntöter,<br />
Heidelerche, Pflaumen-Zipfelfalter<br />
– Hecken-Offenland-Komplexe (Halboffenland-Komplexe<br />
I; Abb. 3): Bestandserfassung<br />
und Definition von Vorrangräumen<br />
und Maßnahmenplänen; Erhalt und<br />
Förderung der von Hecken durchzogenen<br />
Nutzungsmosaike durch Hecken- und<br />
Waldrandpflege, extensive Grünland- und<br />
(wo vorhanden) Ackernutzung sowie Suche<br />
nach neuen Vermarktungsstrategien<br />
(11) Zielarten Kreuzotter, Schlingnatter<br />
und Zauneidechse – Halboffenland-<br />
Komplexe II: Offenhalten von Blockschuttbereichen;<br />
Belassen und Neuanlage<br />
von Steinhaufen, insbesondere an<br />
Hecken-Südseiten und Böschungen;<br />
Erhalt und Förderung mosaikartiger<br />
Nutzungsstruktur mit Kurzrasigkeit<br />
und spät genutzten Rückzugsräumen;<br />
Erhaltung offener Stellen in Steinbrüchen<br />
durch sporadische Eingriffe; Förderung<br />
von halboffenen, reich strukturierten<br />
Saumbiotopen entlang von Waldwegen,<br />
Waldaußenrändern etc., möglichst Strukturanreicherung<br />
(Altholz- und Reisighaufen,<br />
Stubben, Senken, Lesesteinhaufen<br />
etc.); Anlage von Kleingewässern (Himmelsteiche;<br />
Förderung von Amphibien <strong>als</strong><br />
Nahrungsbasis für Kreuzotter)<br />
(12) Zielarten Wasseramsel, Eisvogel,<br />
Feuersalamander, Blauflügelige und<br />
Gebänderte Prachtlibelle – Bach-Ufer-<br />
Biotopkomplexe: Erhalt und Förderung<br />
natürlicher Gewässerdynamik; Verbesserung<br />
der Wasserqualität (direkte und<br />
diffuse Einträge); extensive, düngerarme<br />
Nutzung des Grünlands in den Auen,<br />
Verzicht auf Ackernutzung; Quellenschutz;<br />
kein Fischbesatz, mindestens in<br />
größeren Teilabschnitten, insbesondere in<br />
den oberen Bachabschnitten (Förderung<br />
von Libellen)<br />
(13) Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte,<br />
Fadenmolch und<br />
Kammmolch – Stillgewässer-Land-<br />
Biotopkomplexe: flächendeckende<br />
Amphibienkartierung; Förderung der<br />
natürlichen Kleingewässer-Entstehung in<br />
den Auen durch Fließgewässer-Revitalisierung;<br />
Erhaltung und Förderung von<br />
Stillgewässern in Steinbrüchen, Gewässerneuanlage<br />
generell; z.T. Verbesserung<br />
des Gewässerumfeldes (Gefährdungsfaktoren<br />
Straßentod, Düngung/Pestizideinsatz,<br />
Fichtenforste etc.)<br />
(14) Zielarten Fledermäuse – Lebensraumkomplexe<br />
generell: Datenauswertung<br />
zur Fledermaus-Verbreitung; Schutz<br />
von Alt- und Totholz im Wald (Höhlenreichtum);<br />
Ergänzung des ausgewiesenen