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1 8<br />

N A T U R S C H U T Z P R O J E K T E I N D E R R H Ö N<br />

vor. Die Kontrolle dieser Lokalitäten<br />

ergab für zwei gute bis sehr gute Lerchenspornbestände<br />

in Lesesteinriegelhecken<br />

und angrenzenden Laubwaldbereichen.<br />

<strong>Dr</strong>ei weisen nur kleine Lerchenspornvorkommen<br />

mit nur bedingter Eignung <strong>als</strong><br />

Eiablage- und Larvalhabitate auf.<br />

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass an<br />

zwei Lokalitäten, an denen in der jüngsten<br />

Vergangenheit einzelne Imagines beobachtet<br />

wurden, keine Lerchenspornvorkommen<br />

in der unmittelbaren Umgebung<br />

festgestellt werden konnten.<br />

Im Jahr 2003 wurden speziell die Lokalitäten,<br />

an denen in den letzten Jahren<br />

Maßnahmen zur Stützung der Apollovorkommen<br />

durch Freistellung der Lerchenspornbestände<br />

stattfanden, kontrolliert.<br />

An allen drei Lokalitäten haben sich<br />

die durchgeführten Pflegemaßnahmen<br />

(Heckenpflegemaßnahmen, Auflichtung<br />

von Waldsäumen, Entfernung von<br />

dichten Himbeerbeständen) positiv auf<br />

die dortigen Lerchenspornvorkommen<br />

ausgewirkt, was auf die nach der Pflege<br />

deutlich bessere Belichtung (Besonnung)<br />

derselben zurückzuführen ist.<br />

In einem Gebiet an der bayerischen<br />

Ostabdachung der Rhön fand im April<br />

2003 eine Detailkartierung der Lerchenspornvorkommen<br />

statt, um die Auswirkungen<br />

der dort seit Herbst 2000 durchgeführten<br />

Heckenpflegemaßnahmen auf<br />

die Verbreitung des Lerchensporns in den<br />

Hecken erfassen zu können. Das Apollo-<br />

Vorkommen in diesem Gebiet, das sich<br />

auf einer Meereshöhe von 475 bis 510 m<br />

über NN befindet, wurde 2002 erst<br />

entdeckt. Die dort in vielen Bereichen<br />

flächigen Bestände des Lerchensporns<br />

umfassen eine Gesamtfläche von 5.990 m 2 .<br />

Lineare Bestände von Einzelpflanzen<br />

finden sich auf einer Länge von insgesamt<br />

610 m entlang von Hecken. Besonders<br />

im Saum der Hecken und hier wiederum<br />

in lichten und gut besonnten Bereichen<br />

bildet der Lerchensporn sehr dichte, teils<br />

flächige Bestände. Aber auch in feuchten<br />

und entsprechend lichtdurchfluteten,<br />

zwischen die Wiesen eingelagerten<br />

Gehölzkomplexen finden sich flächige<br />

Lerchenspornvorkommen. Durch die<br />

enge Verzahnung von Hecken, Wiesen<br />

und kleineren Waldkomplexen entsteht<br />

ein Mosaik von direkt benachbarten<br />

Larval- und Imaginalhabitaten, das den<br />

Ansprüchen des Schwarzen Apollo sehr<br />

gut entspricht. Die Kammerung der Wiesen<br />

durch die umlaufenden Hecken sorgt<br />

zusätzlich für guten Windschutz und eine<br />

optimale Wärmespeicherung.<br />

2.2 Habitatmanagement in Larvalhabitaten<br />

(a) „Ostabdachung Rhön“<br />

Im Gebiet „Ostabdachung Rhön“ wurden<br />

in den Jahren 2000 bis 2003 insgesamt<br />

1.680 m Heckenlänge „auf den Stock gesetzt“,<br />

um das Überaltern der Heckenbestände<br />

zu verhindern. Die Maßnahmen,<br />

die originär der Erhaltung der dortigen<br />

Heckenlandschaft dienten, stellen auch<br />

die wesentlichen Habitatmanagement-<br />

Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung<br />

der Larvalhabitate des Schwarzen<br />

Apollo dar. Der Heckensaum und die<br />

Fläche direkt unter der Hecke erhalten<br />

nach der Pflege eine vielfach höhere<br />

Lichtmenge <strong>als</strong> zuvor, was dazu führt,<br />

dass krautige Pflanzen wie der Lerchensporn<br />

verbesserte Wuchsbedingungen<br />

vorfinden. In der Folge entwickeln sich<br />

die Lerchenspornbestände oft explosionsartig:<br />

Aus wenigen Einzelpflanzen vor der<br />

Heckenpflege können so größere, flächige<br />

Bestände entstehen.<br />

Um zu prüfen, ob eine Korrelation zwischen<br />

den durchgeführten Pflegemaßnahmen<br />

und den Lerchenspornvorkommen<br />

besteht, wurden die Pflegemaßnahmen<br />

mit der Lerchenspornkartierung überlagert.<br />

Das Ergebnis zeigt in den meisten<br />

Bereichen deutlich, dass der Lerchensporn<br />

positiv auf die Pflegemaßnahmen<br />

reagiert hat.<br />

(b) „alter Steinbruch“<br />

Im Bereich eines alten Steinbruchs wurde<br />

im Jahr 2002 mit der Entfernung des<br />

Gehölzanfluges begonnen. Im Jahr 2003<br />

wurde die Maßnahme entlang der Lerchenspornvorkommen<br />

am Waldrand und<br />

v.a. auf den Flächen, die von den Imagines<br />

genutzt werden, fortgesetzt. Der dortige<br />

Gehölzanflug konnte nahezu vollständig<br />

entfernt werden. Es handelte sich hierbei<br />

überwiegen um angeflogene Fichten.<br />

3. Flughabitate der Imagines<br />

3.1 Erfassung der Zahl fliegender<br />

Imagines<br />

Folgende Lokalitäten wurden zwischen<br />

2002 und 2004 auf Apollovorkommen<br />

überprüft:<br />

(a) Truppenübungplatz Wildflecken<br />

(zwei Teilbereiche): Alte Nachweise ließen<br />

sich 2003 nicht bestätigen. Hier sollte<br />

nochm<strong>als</strong> eine weiträumige Nachsuche<br />

erfolgen.<br />

(b) Kreuzberg (neun Teilbereiche):<br />

Gemeinsam mit Kollegen von der UNB<br />

in Bad Neustadt fanden 2003 insgesamt<br />

fünf Kartierungen statt, wobei an vielen<br />

Stellen, die 2002 ohne Nachweis blieben,<br />

Imagines des Schwarzen Apollo nachgewiesen<br />

wurden. In acht der neun Lebensräume<br />

wurden bei einer der fünf Begehungen<br />

maximal zwischen einem und 16<br />

Falter gezählt. Das dortige Waldwegesystem<br />

mit seinen Säumen ist von ganz<br />

zentraler Bedeutung <strong>als</strong> Flughabitat; die<br />

relevanten Wegstrecken summieren sich<br />

auf 1.620 m Länge. Dabei kommt den<br />

Waldwegesäumen eine wesentlich höhere<br />

Bedeutung zu <strong>als</strong> den verschiedenen<br />

Waldwiesen, die sie vernetzen. Dies könnte<br />

u.a. durch den suboptimalen Zustand<br />

der Waldwiesen mit bedingt sein.<br />

Am Kreuzberg gelang Michael Krämer<br />

(UNB Landkreis Rhön-Grabfeld) 2004<br />

ein Nachweis des Schwarzen Apollo ca.

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