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werden in Kürze einen Kooperationsvertrag<br />

abschließen. Alle werden bereits seit<br />

2005 durch die Projektmanager beraten.<br />

Daneben gibt es weitere Landwirte, die<br />

grundsätzlich am Projekt interessiert<br />

sind, bei denen sich jedoch noch keine<br />

klare Aussage über eine Projektteilnahme<br />

treffen lässt. Die Projektmanager erhalten<br />

auch bis dato weiterhin neue Anfragen<br />

von Landwirten, die ggf. am Projekt teilnehmen<br />

möchten.<br />

Mit Stand von November 2007 sind 558 ha<br />

Weidefläche Bestandteil des Grünlandprojekts,<br />

verteilt auf 20 Einzelflächen, die<br />

von 13 Einzelbetrieben und neun Weidegemeinschaften<br />

bewirtschaftet werden.<br />

Beteiligt sind insgesamt 59 Landwirte.<br />

Durch weitere Abschlüsse wird sich die<br />

Weidefläche voraussichtlich im Laufe des<br />

Jahres auf knapp 850 ha erhöhen. Damit<br />

wird das im Antrag formulierte Ziel aller<br />

Voraussicht nach erreicht, zum Ende des<br />

Projektes 800 ha Weideflächen <strong>als</strong> großflächige<br />

Standweiden zu bewirtschaften.<br />

Eingesetzt werden Rinder, Ziegen, Pferde<br />

und Schafe, wobei die Rinder überwiegen.<br />

Teilweise wird Mischbeweidung praktiziert.<br />

Fünf Landwirte und Weidegemeinschaften<br />

betreiben mittlerweile Ganzjahresfreilandhaltung<br />

auf ca. 185 Hektar Weidefläche<br />

mit unterschiedlichen Rinderrassen.<br />

Weitere Landwirte sind grundsätzlich an<br />

der Ganzjahresfreilandhaltung interessiert.<br />

Wie schnell sich auf weiteren<br />

Weideflächen die Winterfreilandhaltung<br />

realisieren lässt, kann momentan noch<br />

nicht abgeschätzt werden. In Hessen sind<br />

zwingend Weideunterstände vorgeschrieben,<br />

deren Bau eine längere Vorbereitungsphase<br />

erfordert.<br />

5. Freiwilliger Flächennutzungstausch<br />

In weiten Bereichen der bayerischen<br />

Rhön und ihrem Vorland herrscht durch<br />

die dort seit Generationen praktizierte<br />

fränkische Realerbteilung eine starke Besitzzersplitterung.<br />

In vielen Gemarkungen<br />

hat zudem noch nie eine Flurbereinigung<br />

stattgefunden. Aus diesem Grund finden<br />

sich in diesen Gebieten nur sehr klein<br />

parzellierte Fluren, in denen die Einrichtung<br />

von großflächigen, zusammenhängenden<br />

Weideflächen ≥ 10 ha sehr<br />

schwierig zu realisieren ist.<br />

Der Bayerische Bauernverband (BBV)<br />

führt daher im Auftrag des Amtes für<br />

Ländliche Entwicklung (ALE) Würzburg<br />

in der Rhön Verfahren zum Freiwilligen<br />

Flächennutzungstausch (FNT) durch.<br />

Getauscht wird hierbei die Bewirtschaftung<br />

der einzelnen Flächen, die Eigentumsverhältnisse<br />

bleiben unangetastet.<br />

Der FNT bildet ein geeignetes Flurneuordnungsinstrument,<br />

mit dem in kurzer<br />

Zeit (Verfahrensdauer 1-2 Jahre) eine<br />

deutliche Erhöhung der Flächengrößen<br />

(Feldstücke) erreicht sowie eine Zusammenlegung<br />

der Flächen jeweils eines<br />

Bewirtschafters in einen oder wenige<br />

Bereiche der Flur umgesetzt werden<br />

kann. Ein solches Tauschverfahren erfolgt<br />

auf freiwilliger Basis und ist auf einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren ausgelegt.<br />

Zur Erzeugung optimaler Synergieeffekte<br />

zwischen dem freiwilligem Flächennutzungstausch<br />

und dem DBU-Grünlandprojekt<br />

arbeitet einer der Projektmanager<br />

jeweils mit einer halben Stelle im FNT<br />

und im Grünlandprojekt Rhön. Über den<br />

FNT gelang es dem Projektmanager, in<br />

Gemarkungen mit stark zersplitterten Besitzverhältnissen<br />

Flächen für großflächige,<br />

extensive Weiden zusammenzulegen. Das<br />

konkrete Ergebnis des FNT sind die derzeit<br />

entstehende Weidegemeinschaften in<br />

den Gemarkungen Sandberg/Schmalwasser<br />

und Eckarts/Rupboden: In Sandberg<br />

haben sieben Landwirte, darunter vier<br />

Junglandwirte, drei Weidegemeinschaften<br />

gebildet. Diese werden nach derzeitigem<br />

Stand zusammen 215 ha (Weidefläche<br />

und Winterfutterfläche) bewirtschaften<br />

und einen einfachen Gemeinschaftsstall<br />

bauen. Geplant ist eine Herde mit 120<br />

Mutterkühen und einer entsprechenden<br />

Anzahl Bullen der Rasse Gelbes Frankenvieh.<br />

In Eckarts entsteht in der Folge des<br />

FNT eine weitere Weidegemeinschaft,<br />

ebenfalls mit Frankenvieh, und rund<br />

90 ha Weidefläche.<br />

Weiterhin laufen in der hessischen und<br />

thüringischen Rhön drei Regelflurbereinigungsverfahren,<br />

in deren Rahmen Beiträge<br />

für das Grünlandprojekt umgesetzt<br />

werden (Pferdskopf und Rodholz/Gemeinde<br />

Poppenhausen, Walkes/Gemeinde<br />

Ketten).<br />

6. Vermarktung<br />

Aufbauend auf einer Diplomarbeit von<br />

Annemarie Lindner über „Standort- und<br />

Vermarktungspotenziale für traditionelle<br />

Nutztierrassen im Biosphärenreservat<br />

Rhön im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung“<br />

wurde ein Vermarktungsworkshop<br />

durchgeführt und auf beider Basis<br />

ein Vermarktungskonzept erstellt.<br />

Bei der Direktvermarktung oder der Vermarktung<br />

an Gastronomiebetriebe von<br />

Rindern sind die sog. Edelteile (Lende,<br />

Roastbeef etc.) relativ unproblematisch<br />

abzusetzen. Schwierig ist dagegen die<br />

Vermarktung der sog. unedlen Teile (Abschnitte,<br />

Fleisch aus den Rippenbögen)<br />

und älterer Tiere. Diese sind nur sinnvoll<br />

über Veredelungsprodukte, <strong>als</strong>o z.B.<br />

<strong>als</strong> Wurst, zu vermarkten. Aus diesem<br />

Sachverhalt heraus wurde die Idee im<br />

Projekt zur Herstellung einer Rindersalami<br />

geboren, die kurz <strong>als</strong> „Salami-Taktik“<br />

umschrieben wird.<br />

Der Produktname steht in direkter Beziehung<br />

zum Produktdesign: Der „Rhön<br />

Schdegge“ symbolisiert einen Wanderstock,<br />

der in Rhöner Mundart „Schdegge“<br />

genannt wird. Dies gewährleistet somit<br />

einen hohen Wiedererkennungswert<br />

und hebt sich deutlich von anderen<br />

Salamis und Hartwürsten ab – zugleich<br />

ein Hinweis auf seine hohe Qualität.<br />

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