Download als PDF (Gesamtbroschüre): 4,7 MB - Prof. Dr. Eckhard ...
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Abb. 2: Hohe Gewässerdynamik der unverbauten<br />
Sinn in einer durch den Biber mitgestalteten und<br />
großflächig beweideten Aue – ein interessantes<br />
Experiment, dass durch Flächenaufkauf ermöglicht<br />
wurde.<br />
Natur- und Artenvielfalt verbessert oder<br />
sogar wiederhergestellt werden. Ein wichtiger<br />
Aspekt hierbei ist die Verbindung<br />
der abschnittsweise vorhandenen Auwälder,<br />
Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren<br />
mit breiten Uferrandstreifen. Ziel ist,<br />
dass Sinn und ihre Nebenbäche in dieser<br />
Kulturlandschaft wieder ihre Wildbachdynamik<br />
„ausleben“ können. Wie wichtig<br />
die Verbesserung eines solchen „natürlichen<br />
Hochwasserschutzes“ ist, beweist<br />
eindrucksvoll das Hochwasserereignis<br />
Anfang Januar 2003. Deutliche Schäden<br />
traten in den Siedlungsbereichen und hier<br />
besonders in den Talabschnitten auf, die<br />
ihrer natürlichen Überflutungsbereiche<br />
beraubt sind (z.B. Stadtumgehung Bad<br />
Brückenau). Über Vereinbarungen mit<br />
örtlichen Landwirten will die Sinnallianz<br />
ergänzend die extensive Bewirtschaftung<br />
der blütenreichen Wiesen sichern bzw.<br />
ausweiten. Gleichzeitig soll über ein<br />
mit der Landwirtschaft abgestimmtes<br />
Vermarktungskonzept die regionale<br />
Wertschöpfung gefördert werden, die im<br />
Moment so gut wie nicht mehr vorhanden<br />
ist. Auch der naturverträgliche<br />
Tourismus soll hier eine Rolle spielen.<br />
Über gezielte Öffentlichkeitsarbeit will<br />
das Projekt ferner zur nachhaltigen Nutzung<br />
der Wasserressourcen anregen und<br />
eine Verbesserung der Wasserqualität<br />
erreichen.<br />
4. Erfolge des Projekts<br />
Eine Allianz für den Lebensraum<br />
„Sinntal“<br />
Als „SINNallianz“ konnte das Projekt<br />
aktiv alle betroffenen/zuständigen<br />
Behörden, Kommunen, Institutionen,<br />
Nutzergruppen und Bürger hinsichtlich<br />
kooperativer Maßnahmen zum Wohle<br />
der Natur im Projektgebiet einbinden.<br />
Hierbei spielte das Projektbüro in Bad<br />
Brückenau <strong>als</strong> Anlaufstelle eine wichtige<br />
Rolle. Mit seinem Besprechungsraum für<br />
das achtköpfige Projektteam um Franz<br />
Zang (Projektleitung, 2. Kreisgruppenvorsitzender)<br />
und <strong>Dr</strong>. Stephan Kneitz<br />
(hauptamtlicher Mitarbeiter) war es zugleich<br />
<strong>Dr</strong>eh- und Angelpunkt sämtlicher<br />
Entwicklungen im Projektgebiet.<br />
Aktivitätsvielfalt<br />
Die gewählten Strategien und Instrumente<br />
erwiesen sich rückblickend <strong>als</strong> geeignet,<br />
die Ziele des Projektes – Schutz, Erhaltung<br />
und Vernetzung der wertvollen<br />
Feucht- und Wasserlebensräume – zu<br />
erreichen. Ein Großteil der im Projektkonzept<br />
vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
konnte im Berichtszeitraum bearbeitet<br />
und teilweise abgeschlossen werden. Über<br />
150 im gesamten Projektgebiet durchgeführte<br />
Maßnahmen und Aktionen<br />
spiegeln die Aktivitäts-Vielfalt wider.<br />
Dauerhafte Natursicherung durch<br />
Flächenerwerb<br />
Trotz einiger Schwierigkeiten konnte das<br />
Projektteam im Sinntal sowie am Ober-<br />
und Mittelbach 87 Grundstücke (ufernahe<br />
Wiesen, Auwaldreste, Feuchtbrachen)<br />
in einem Gesamtumfang von ca. 30 ha<br />
erwerben und dauerhaft <strong>als</strong> Lebensraum<br />
für Biber, Wasseramsel und andere<br />
sichern. Aber auch für den ökologischen<br />
Hochwasserschutz und den bachbegleitenden<br />
Biotopverbund sind die Ankäufe<br />
mit Schwerpunkten zwischen Eckarts<br />
und Wernarz sowie zwischen Oberbach<br />
und Wildflecken von höchstem Wert. Da<br />
die Ankäufe erst in der zweiten Projekthälfte<br />
vorgenommen werden konnten und<br />
deren Abwicklung sich zeitlich stark in<br />
die Länge zog, konnten keine konkreten/<br />
aktiven Maßnahmen hinsichtlich Erhalt<br />
und Stärkung des bachbegleitenden Biotopverbunds<br />
umgesetzt werden.<br />
Pflege- und Entwicklungskonzept<br />
Ein in Arbeit befindliches Pflege- und<br />
Entwicklungskonzept der BN-Kreisgruppe<br />
soll in Absprache und Zusammenarbeit<br />
mit örtlichen Landwirten<br />
und zuständigen Behörden die abwechslungs-<br />
und artenreiche Kulturlandschaft<br />
„Sinntal“ auf den Ankaufsflächen nach<br />
Projektende langfristig sichern. Die<br />
Entwicklungs- und Pflegekonzeption<br />
sieht für die Flächen im Raum Eckarts-<br />
Wernarz eine sehr extensive (Ganzjahres-)Beweidung<br />
in geringer Dichte (0,5<br />
GV/ha) vor (Abb. 2), für den Großteil<br />
der restlichen Flächen eine einmalige<br />
Mahd abzüglich eines 5 bis 10 m breiten<br />
Uferrandstreifens. Auf einigen Einzelflächen<br />
soll die Sukzession zu einem<br />
Auwald zugelassen sein.<br />
Intensive Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Umweltbildung<br />
Vor allem in den ersten vier Projektjahren<br />
bestimmte eine intensive Öffentlichkeits-<br />
und Umweltbildungsarbeit die Tätigkeit<br />
der Teammitglieder. Erste sichtbare<br />
Zeichen setzte das Projektteam mit der<br />
Einrichtung eines publikumsfreundlichen<br />
Büros in Bad Brückenau, der Entwicklung<br />
eines eingängigen Logos, der Konzeption<br />
eines Projekt-Faltblatts und der<br />
Einrichtung einer Internetpräsentation.<br />
Ergänzend wurde in Kooperation mit<br />
dem Informationszentrum „Haus der<br />
Schwarzen Berge“ in Oberbach die<br />
Ausstellung „Die Sinn – ein Wildbach<br />
stellt sich vor“ konzipiert und von Juni bis<br />
Oktober 2003 der Öffentlichkeit präsen-<br />
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