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4.6 Länderübergreifende Grundsatz-<br />

Aufgaben<br />

(26) Artdatenbank für das Biosphärenreservat<br />

Rhön: Fortführung der begonnenen<br />

Artdatenbank in der thüringischen<br />

Verwaltungsstelle durch Integration aller<br />

vorhandenen Informationen zu Artvorkommen<br />

im Biosphärenreservat und<br />

fortlaufende Aktualisierung; Koordination<br />

der Erfassung länderübergreifend<br />

einheitlicher Schwerpunktarten; Rückfluss<br />

von Ergebnissen aus der Datenbank<br />

an die Kartierenden<br />

(27) Biodiversitätsmonitoring: Entwicklung<br />

eines Indikatorensystems zur<br />

fortlaufenden Beobachtung der Entwicklung<br />

der biologischen Vielfalt im<br />

Biosphärenreservat; Umsetzung des<br />

Beobachtungsprogramms zur Erfassung<br />

der Indikatorarten; fortlaufende Dateneingabe<br />

in die vorhandene Artdatenbank<br />

und Datenauswertung; regelmäßiger<br />

Bericht zur Entwicklung der Biodiversität<br />

mit Schlussfolgerungen für die weitere<br />

Entwicklung des Biosphärenreservats<br />

(28) Länderübergreifendes Konfliktmanagement<br />

in Bezug auf Freizeitnutzungen<br />

und Tourismus: Umsetzung der<br />

Vorschläge aus dem Modellprojekt des<br />

BfN/BMU zur Konfliktminderung im<br />

Bereich Luftsport (DAeC 2003); Realisierung<br />

des seit mehreren Jahren angestrebten<br />

Ziels einer länderübergreifenden<br />

Wanderkarte für das Biosphärenreservat<br />

unter vorheriger planerischer Bearbeitung<br />

zwecks aktiver Lenkung und Begrenzung<br />

von Störungen durch Freizeitaktivitäten;<br />

Konfliktanalyse für sportliche und touristische<br />

Aktivitäten (Wandern, Walking,<br />

Jogging, Radfahren, Wintersport, Flugsport,<br />

touristische Infrastruktur etc.);<br />

Durchführung professionell moderierter<br />

Workshops und Erarbeitung umsetzungsreifer<br />

Konzepte zur Konfliktlösung, im<br />

Bedarfsfall unter Einsatz von Mediatoren;<br />

aktive planerische Lenkung der weiteren<br />

touristischen Entwicklung der Rhön<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten, u.a. durch<br />

Umsetzung der CBD-Richtlinie für nachhaltigen<br />

Tourismus in sensiblen Gebieten<br />

(CBD = Konvention über Biodiversität;<br />

vgl. z.B. BIEDENKAPP & GARBE<br />

2002); systematisches Monitoring der<br />

Auswirkungen von Freizeitnutzungen<br />

und Tourismus<br />

(29) „Schutz durch Nutzung“ – Nachhaltigkeitsprojekte:<br />

Verknüpfung von Zielen<br />

des Biodiversitätsschutzes/Naturschutzes<br />

insgesamt mit einer tragfähigen Landnutzung<br />

bzw. Regionalentwicklung; Nachweis<br />

der sozio-ökonomischen Potenzi<strong>als</strong><br />

des Naturschutzes für die Regionalentwicklung;<br />

Etablierung kooperativer<br />

Arbeitsformen der Verwaltungen und<br />

Akteure im Sinne der Lokalen Agenda<br />

21; Realisierung von Modellprojekten in<br />

den verschiedenen Bereichen der Landnutzung<br />

(aufbauend auf der Rettung des<br />

Rhönschafes und den Ergebnissen des<br />

laufenden Grünlandprojekts)<br />

In Abb. 6 wird eine grobe Einordnung<br />

der Projektvorschläge hinsichtlich der<br />

<strong>Dr</strong>inglichkeit vorgenommen. Diese muss<br />

subjektiv bleiben und in einigen Punkten<br />

auch willkürlich erscheinen, soll aber<br />

dennoch verdeutlichen, wo aus länderübergreifender<br />

Perspektive die besonders<br />

dringlichen Arbeitsschwerpunkte liegen<br />

sollten. Die getroffenen Prioritäten<br />

stellen eine Abstufung innerhalb generell<br />

hochgradig bedeutsamer Naturschutzprojekte<br />

und -Zielsetzungen da; auch die<br />

Prioritäten 4 und 5 sind von hochrangiger<br />

Bedeutung. Es ist daher gerechtfertigt,<br />

ebenso für Zielarten der niedrigeren<br />

Prioritätsstufen unmittelbar Schutzprojekte<br />

zu beginnen oder fortzusetzen! Die<br />

Abstufung dient allein dazu, zu verdeutlichen,<br />

wo ganz besonders dringender<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

5. Ausblick<br />

Die Rhön besitzt europaweite Bedeutung<br />

für den Erhalt der Biodiversität. Das<br />

Zielartenkonzept hat sich <strong>als</strong> Instrument<br />

zur Planung von Schutzmaßnahmen bewährt,<br />

weil es erlaubt, Anforderungen des<br />

Naturschutzes qualitativ und quantitativ<br />

zu begründen, aber auch den Erfolg von<br />

Schutzbemühungen zu kontrollieren. Die<br />

finanzielle Förderung der Zoologischen<br />

Gesellschaft Frankfurt und der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt <strong>als</strong> Hauptgeldgeber<br />

lösten wichtige Kooperationen<br />

für den Naturschutz und Folgeinvestitionen<br />

aus. Diese Bemühungen bedürfen<br />

erheblich intensivierter Anstrengungen,<br />

damit das Biosphärenreservat Rhön<br />

tatsächlich <strong>als</strong> eine Vorbildlandschaft für<br />

erfolgreichen Naturschutz bezeichnet<br />

werden kann. Denn die Defizitanalyse<br />

wie Perspektivplanung zeigen nach wie<br />

vor umfassenden Handlungsbedarf auf.<br />

Übergreifend wird dieser insbesondere in<br />

folgenden Bereichen gesehen:<br />

• Länderübergreifender Naturschutz<br />

bedarf in der Rhön einer hauptamtli-<br />

chen Institutionalisierung zwecks<br />

inhaltlicher Koordination und einer ver-<br />

stärkten Einwerbung von Fördermitteln.<br />

• In allen drei Verwaltungsstellen sollte<br />

durch fest angestellte Mitarbeiter(innen)<br />

naturschutzfachliche Kompetenz<br />

geschaffen bzw. ausgebaut werden, um<br />

die skizzierten umfangreichen Anforde-<br />

rungen erfüllen zu können.<br />

• Biodiversität im Biosphärenreservat<br />

bedarf eines systematischen Moni-<br />

torings, um den generellen Zielen des<br />

MAB-Programms im Bereich des Na-<br />

turschutzes gerecht werden zu können.<br />

• Die Zonierung des Biosphärenreservats<br />

sollte hinsichtlich der Zielsetzung der<br />

einzelnen Zonen unter Gesichtspunk-<br />

ten des Naturschutzes konsequenter<br />

umgesetzt werden.<br />

• Konfliktthemen sind kooperativ zu be-<br />

arbeiten, insbesondere zwischen Frei-<br />

zeitnutzungen und Naturschutz.<br />

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