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N A T U R S C H U T Z P R O J E K T E I N D E R R H Ö N<br />

Die SINNallianz –<br />

ein Naturschutzprojekt für das Lebensraumnetz Sinn<br />

Von Stephan Kneitz<br />

1. Das Projekt<br />

Eingeläutet von einer Pressefahrt startete<br />

am 03.07.2002 die Kreisgruppe Bad Kissingen<br />

des Bund Naturschutz in Bayern<br />

e.V. (BN) das auf fünf Jahre (2002 bis<br />

2007) ausgelegte Naturschutz-Projekt<br />

„Sinnallianz“ im oberen Sinntal/Rhön<br />

(Landkreis Bad Kissingen, Bayern).<br />

Dank der finanziellen Unterstützung<br />

des Bayerischen Naturschutzfonds und<br />

der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt<br />

(ZGF) setzt sich im Rahmen des<br />

ABSP- (bayerisches Arten- und Biotopschutzprogramm)<br />

bzw. BayernNetzNatur-Projektes<br />

„Oberes Sinntal/Rhön, Lkr.<br />

Bad Kissingen“ der Bund Naturschutz in<br />

Bayern e. V. (BN) über seine Kreisgruppe<br />

Bad Kissingen für den Erhalt und die<br />

Entwicklung eines Biotopverbundsystems<br />

entlang von Sinn und den ausgewählten<br />

Zuflüssen Oberbach, Mittelbach und<br />

Disbach ein. Das Projektgebiet umfasste<br />

die Talauen der genannten Rhöner Wildbäche<br />

(insgesamt ca. 50 Flusskilometer)<br />

zwischen den Ortschaften Wildflecken<br />

(im Norden) und Zeitlofs (im Süden).<br />

Das Naturschutzprojekt wurde vom<br />

Bayerischen Naturschutzfonds mit<br />

einer verbindlichen Förderzusage vom<br />

07.05.2002 bewilligt. Das BayernNetz-<br />

Natur-Projekt stellte im genannten<br />

Zeitraum hinsichtlich Flächenausdehnung<br />

und Finanzvolumen (568.000 €)<br />

das größte Naturschutzprojekt des BN in<br />

Unterfranken dar.<br />

2. Das Projektgebiet<br />

Das Gewässersystem der Oberen Sinn<br />

zwischen Wildflecken und Zeitlofs mit<br />

einem Einzugsbereich von 155 km 2 ist<br />

Teil eines der längsten noch intakten<br />

Bachökosysteme Bayerns und <strong>als</strong> Vernetzungselement<br />

zwischen den umliegenden<br />

FFH-Lebensräumen der „Schwarzen<br />

Berge“ und des „Truppenübungsplatzes<br />

Wildflecken“ von besonderer Bedeutung.<br />

Mehr <strong>als</strong> 60 verschiedene nach der bayerischen<br />

bzw. der deutschen Roten Liste<br />

gefährdete Arten konnten im Projektgebiet<br />

bereits nachgewiesen werden. Als<br />

„Highlights“ seien hier Biber (s. Abb. 1),<br />

Wasseramsel, Eisvogel, Schwarzstorch,<br />

Schwarzblauer Ameisenbläuling, Schwalbenschwanz,<br />

Gebänderte und Blauflügelige<br />

Prachtlibelle und die Schachblume<br />

stellvertretend für die große Artenvielfalt<br />

in der von Grünlandflächen unterschiedlicher<br />

Nutzungsintensität und einer fast<br />

durchgängigen Ufergalerie aus Erlen und<br />

Weiden charakterisierten Wildbachlandschaft<br />

genannt.<br />

Diese „Perlen“ unterstreichen die hohe<br />

regionale Bedeutung des Raumes für den<br />

Arten- und Biotopschutz. Von einzigartiger<br />

Bedeutung sind die naturnahen<br />

Quellregionen und Oberläufe. Hier leben<br />

z.B. die endemische Rhön-Quellschnecke<br />

und die Alpenspitzmaus <strong>als</strong> Relikt zurückliegender<br />

Eiszeiten.<br />

Trotz seines naturnahen Charakters<br />

ist das Sinntal eine über Jahrhunderte<br />

gewachsene Kulturlandschaft, in der es<br />

durch menschliche Einflussnahme eine<br />

Reihe von Schwachstellen gibt. Die wichtigsten<br />

sind:<br />

• Wiesennutzung bis an die oft schmale<br />

Ufergalerie heran, abschnittsweise<br />

Gülledüngung;<br />

• gestörte Fließgewässerdynamik durch<br />

Steinschüttungen und Verbauungen an<br />

den Ufern;<br />

• Blockade der Durchgängigkeit für<br />

Fließgewässerarten durch Wehre, hohe<br />

Sohlschwellen und geringe Restwasser-<br />

mengen an Kleinkraftwerken, Ausleitungen<br />

für Fischteichanlagen;<br />

• massiver Hochwasserschutzausbau in<br />

den Siedlungen;<br />

• Einleitung unzureichend geklärter Sied-<br />

lungsabwässer aus den Kläranlagen und<br />

Straßenentwässerungen;<br />

• häufige Stoßbelastungen mit ungerei-<br />

nigtem Mischwasser aus Regenüberläu-<br />

fen.<br />

3. Was will die Sinnallianz?<br />

Über den Ankauf von Grundstücken entlang<br />

der Bäche soll das Biotopverbundsystem<br />

im Projektgebiet <strong>als</strong> Grundlage der<br />

Abb. 1: Der Biber hinterlässt seine Spuren im Tal<br />

der Sinn – auch durch Aufstauungen, welche eine<br />

wertvolle Lebensraumdynamik verursachen.

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