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3 6<br />

N A T U R S C H U T Z P R O J E K T E I N D E R R H Ö N<br />

Weiterhin schlägt das Produktdesign in<br />

Spazierstockform eine Brücke zwischen<br />

dem Erhalt der über Jahrhunderte durch<br />

Bauernhand gestalteten Rhöner Kulturlandschaft<br />

(„Land der offenen Fernen“),<br />

die nur durch weitere Nutzung – idealerweise<br />

durch großflächige, extensive Beweidung<br />

– zukünftig erhalten werden kann,<br />

und der Rhön <strong>als</strong> „Wanderwelt Nummer<br />

eins“ in Deutschland.<br />

Ein enger Bezug zur Region wird durch<br />

Verwendung von regionalen Rohstoffen<br />

und hier insbesondere von ökologisch erzeugtem<br />

Rindfleisch geschaffen, das vom<br />

Gelben Frankenvieh (Abb. 2) stammt,<br />

welches im Rahmen des Grünlandprojekts<br />

im Biosphärenreservat Rhön erzeugt<br />

wurde. Die Verarbeitung erfolgt durch die<br />

Metzgerei Werner Söder in Sandberg, die<br />

Partnerbetrieb des Biosphärenreservats<br />

Rhön ist und somit das Qualitätssiegel<br />

der Dachmarke Rhön führen darf. Die<br />

Produktion des „Rhön Schdegge“ ist<br />

bio-zertifiziert, so dass die Sorte Natur,<br />

in der nur ökologisch erzeugte Rohstoffe<br />

Verwendung finden (es ist Steinsalz statt<br />

Nitritpökelsalz enthalten) <strong>als</strong> Bio-Salami<br />

mit Bio-Siegel vermarktet wird. Für die<br />

Sorten Holunder, Birne und Bärlauch<br />

sind noch nicht alle Nebenzutaten in Bio-<br />

Qualität erhältlich.<br />

Der „Rhön Schdegge“ wurde im Herbst<br />

2006 zum dritten Rhöner Wurstmarkt<br />

in Ostheim erstmalig präsentiert, an dem<br />

23 000 Besucher an zwei Tagen gezählt<br />

wurden. Die Salami fand hier reißenden<br />

Absatz. Vertrieben wird der „Rhön<br />

Schdegge“ jetzt auch von der Internetversand-Firma<br />

Gut & Edel, die hochwertige,<br />

regionale Produkte vermarktet, entdeckt<br />

und in das Sortiment aufgenommen.<br />

Trotz eines für eine Salami recht hohen<br />

Preises wird sie auch bei der örtlichen<br />

Bevölkerung und bei Gästen der Region<br />

sehr gut verkauft.<br />

Zur Fleischvermarktung bestehen in der<br />

Zwischenzeit Kontakte zu mehreren<br />

Gastronomiebetrieben, v.a. in der bayeri-<br />

schen Rhön, die an der Vermarktung von<br />

Fleisch vom Gelben Frankenvieh interessiert<br />

sind. Ein Betrieb aus Thüringen hat<br />

bereits Fleisch von einem Projektbetrieb<br />

aus Bayern mit entsprechendem Hinweis<br />

auf der Karte. Auch der „Rhön Schdegge“<br />

findet bei der Gastronomie großes Interesse.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass aktuell<br />

noch sehr wenige Tiere der Rasse Gelbes<br />

Frankenvieh produziert werden und<br />

somit vermarktet werden können, kann<br />

die Vermarktung an die Gastronomie erst<br />

richtig anlaufen, wenn eine entsprechende<br />

Tierzahl produziert wird. Aufbauend<br />

auf der schon seit knapp zehn Jahren<br />

etablierten Zusammenarbeit des „Rhöner<br />

Biosphärenrind e.V.“ mit der Handelskette<br />

„tegut“, wird ein großer Teil der Rinder<br />

an diese vermarktet.<br />

7. Naturschutzfachliches Monitoring<br />

Für das naturschutzfachliche Monitoring<br />

wurde ein Konzept erstellt. Ein Teil der<br />

Monitoringarbeiten wird aus DBU-<br />

Mitteln finanziert. Weiterhin haben die<br />

Regierung von Unterfranken (Höhere<br />

Naturschutzbehörde, Bayerische Verwal-<br />

tungsstelle Biosphärenreservat Rhön), das<br />

Bayerische Landesamt für Umweltschutz,<br />

die Bayerische Akademie für Naturschutz<br />

und Landschaftspflege sowie die<br />

Hessische und die Thüringische Verwaltungsstelle<br />

des Biosphärenreservats Rhön<br />

Aufträge in Absprache mit dem Projekt<br />

vergeben und finanziert. Die Kreisgruppe<br />

Bad Kissingen im Bund Naturschutz und<br />

der Hessische Landesverband für Höhlen-<br />

und Karstforschung engagieren sich<br />

ehrenamtlich für Monitoringarbeiten.<br />

Mit dem Hauptziel, Handlungsempfehlungen<br />

für Schutz und Entwicklung<br />

von Grünlandlebensräumen und ihrer<br />

Biodiversität ableiten zu können, verfolgt<br />

das Monitoring die Ziele,<br />

1. die Habitateignung der Weiden für<br />

Zielarten des Naturschutzes zu belegen,<br />

2. Unterschiede in der räumlichen Struktur/dem<br />

Requisitenangebot sowie in<br />

qualitativer und quantitativer Artenausstattung<br />

zwischen großflächig-extensiver<br />

Weide und Mähgrünland herauszuarbeiten,<br />

insbesondere für FFH-Grünlandtypen,<br />

3. Überzaunvergleiche zwischen den<br />

Beweidungstypen vegetationszeitliche vs.<br />

ganzjährige Beweidung sowie Mono- und<br />

Multispeziesbeweidung anzustellen,<br />

4. und <strong>als</strong> Detailfragen zu beleuchten<br />

Abb. 3: Rinder (hier Charolais) verbeißen auch Gehölze, gleichwohl kann reine Rinderbeweidung langfristig<br />

die Gehölzsukzession nicht vollständig verhindern.

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