Download als PDF (Gesamtbroschüre): 4,7 MB - Prof. Dr. Eckhard ...
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N A T U R S C H U T Z P R O J E K T E I N D E R R H Ö N<br />
• Kontrolle: Kontrolle steht zunächst<br />
für Erfolgskontrolle des Artenhilfspro-<br />
gramms zur Wiederansiedlung der<br />
Wildkatze in Bayern. Durch den<br />
Aufbau einer Gen-Datenbank „Wild-<br />
katze“ wird in Kombination mit der im<br />
Projekt im großen Maßstab erprobten<br />
„Lockstockmethode“ die Grundlage für<br />
ein langfristiges Wildkatzenmonitoring<br />
geschaffen.<br />
• Kommunikation und Kampagne: Kommunikation<br />
und Kampagne steht für<br />
die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />
und den Dialog mit allen Interessensgruppen.<br />
Ziel ist es, eine emotionale<br />
Verbundenheit mit den Projektzie-<br />
len in der Bevölkerung zu erzeugen, die<br />
politische Unterstützung zu erhalten<br />
und Kooperationspartner in den betroffenen<br />
Behörden und Verbänden sowie<br />
Ehrenamtliche für die Umsetzung der<br />
Maßnahmen zu gewinnen.<br />
3. Zielart Wildkatze<br />
Die Wildkatze ist wie kaum eine andere<br />
Art <strong>als</strong> Zielart für einen Verbund von<br />
Waldlebensräumen geeignet:<br />
Abb.: 1 Wildkatze. Foto: T. Stephan<br />
• Sie ist eine Charakterart naturnaher,<br />
störungsarmer Waldgebiete.<br />
• Sie reagiert sehr sensibel auf die Frag-<br />
mentierung von Waldlebensräumen<br />
und ist daher ein Indikator für den<br />
Grad der Vernetzung der Wälder.<br />
• Ihr Flächenanspruch entspricht der<br />
Maßstabsebene, auf der ein Biotopverbund<br />
für Waldlebensräume umzusetzen<br />
ist.<br />
• Sie ist ein europäisches Faunenelement.<br />
Deutschland liegt im Zentrum ihres<br />
Verbreitungsare<strong>als</strong> und trägt für den<br />
Erhalt dieser Art eine besondere Ver-<br />
antwortung<br />
• Naturnahe Wälder mit ausreichender<br />
Vernetzung sind nicht nur für die Wildkatze<br />
Voraussetzung zum Überleben.<br />
• Sie ist ein ausgesprochener Sympathie-<br />
träger für Maßnahmen des Naturschutzes.<br />
4. Projektumsetzung<br />
4.1 Methoden und Maßnahmen im<br />
Teilprojekt Kartierung<br />
Die wesentlichen Grundlagen für dieses<br />
Teilprojekt sind:<br />
Abb. 2: Karte des<br />
Rettungsnetzes.<br />
• die Daten zur aktuellen Verbreitungssi-<br />
tuation und zu Ausbreitungsbewegun-<br />
gen der Wildkatze in Hessen, Bayern<br />
und Thüringen,<br />
• Pläne und Konzepte der Raumordnung,<br />
Landschaftsplanung, der Forstplanung<br />
und des Naturschutzes ,<br />
• Fernerkundungsdaten (Corine Land-<br />
nutzungsdaten) und topografische<br />
Daten,<br />
• Habitatmodelle und Cost-Path-Analy-<br />
sen für die Wildkatze <strong>als</strong> Zielart.<br />
Für die Linienfindung des Biotopverbundsystems<br />
wurde zunächst auf das<br />
von MÜLLER et al. (2003) entwickelte<br />
Korridormodell (GIS-Modell auf Basis<br />
von Cost-Path-Analysen) zurückgegriffen<br />
(Abb. 3). Der errechnete Korridorverlauf<br />
wurde unter funktionalen Gesichtspunkten<br />
einer abschließenden Evaluierung<br />
durch Experten unterzogen und mit anderen<br />
Modellierungsergebnissen wie dem<br />
vorliegenden Ausbreitungsmodell „Luchs“<br />
(SCHADT et al. 2000) abgeglichen. Ziel<br />
ist die Gewährleistung einer ausreichenden<br />
Anzahl und günstigen Verteilung von<br />
Trittsteinbiotopen.