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█ Fachwissen | Anwendung<br />

<strong>de</strong>n. Ebenso muss man darauf<br />

hinweisen, dass die Abdichtung<br />

mit ihrem Wasserdampfdiffusionswert<br />

(sd-Wert) von<br />

100 m unter einer Epoxydharzbeschichtung<br />

auch Probleme<br />

bringen kann. In <strong>de</strong>r Regel<br />

geht man bei einer 2 mm-Beschichtung<br />

von einem sd-Wert<br />

von 100 m bis 200 m aus. Insgesamt<br />

muss <strong>de</strong>r gesamte Fußbo<strong>de</strong>naufbau<br />

im Küchenbereich<br />

neu nach <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>r<br />

Technik geplant wer<strong>de</strong>n. Der<br />

vorgegebene Aufbau ist hier<br />

ungeeignet.<br />

Aus rein technischer Sicht<br />

ist also eine Ausführung <strong>de</strong>r<br />

Estricharbeiten nicht möglich,<br />

um gemäß <strong>de</strong>r vertraglichen<br />

Verpflichtungen eine mängelfreie<br />

Leistung <strong>de</strong>m Bauherrn<br />

abzuliefern.<br />

Wie sich aus <strong>de</strong>n technischen<br />

Betrachtungen ersehen lässt,<br />

treffen <strong>de</strong>n Unternehmer erhebliche<br />

Prüfpflichten. Diese<br />

resultieren daraus, dass <strong>de</strong>r<br />

Bauherr in <strong>de</strong>r Regel Laie und<br />

<strong>de</strong>shalb darauf angewiesen ist,<br />

von <strong>de</strong>n von ihm beauftragten<br />

Fachfirmen rechtzeitig darüber<br />

informiert zu wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

ihrer Auffassung nach mit <strong>de</strong>m<br />

vom Bauherrn vorgegebenen<br />

bzw. gestellten Material o<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>r von einem an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmer ausgeführten<br />

Vorleistung usw. die eigene<br />

Werkleistung nicht mangelfrei<br />

erbracht wer<strong>de</strong>n kann. Der<br />

Bauherr sollte, soweit irgend-<br />

14<br />

126<br />

ESTRICHTECHNIK<br />

& FUSSBODENBAU<br />

wie möglich, dazu in <strong>de</strong>r Lage<br />

sein, noch vor Ausführungsbeginn<br />

die erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen<br />

zu veranlassen.<br />

Diese Prüfpflichten bestehen<br />

somit <strong>de</strong>m Auftraggeber<br />

gegenüber. Sie ergeben sich<br />

ein<strong>de</strong>utig aus § 4 Nr. 3 VOB/<br />

B, wo geregelt ist, dass <strong>de</strong>r<br />

Auftragnehmer Be<strong>de</strong>nken gegen<br />

die vorgesehene Art <strong>de</strong>r<br />

Ausführung, gegen die Güte<br />

<strong>de</strong>r vom Auftraggeber gelieferten<br />

Stoffe o<strong>de</strong>r Bauteile<br />

o<strong>de</strong>r auch gegen die Leistungen<br />

an<strong>de</strong>rer Unternehmer –<br />

nach Möglichkeit noch vor<br />

Beginn <strong>de</strong>r Arbeiten – schriftlich<br />

anzumel<strong>de</strong>n hat. Unabhängig<br />

davon bleibt aber <strong>de</strong>r<br />

Auftraggeber für seine Angaben,<br />

Anordnungen o<strong>de</strong>r Lieferungen<br />

verantwortlich.<br />

Der Sachverständige hat bereits<br />

beispielhaft angeführt,<br />

wann <strong>de</strong>r Unternehmer Be<strong>de</strong>nken<br />

anzumel<strong>de</strong>n hat. Insoweit<br />

kommt es auf <strong>de</strong>n konkreten<br />

Einzelfall an.<br />

Der BGH (Bun<strong>de</strong>sgerichtshof)<br />

sagt hierzu, dass unabhängig<br />

von <strong>de</strong>n vertraglich geregelten<br />

Pflichten <strong>de</strong>s Auftragnehmers<br />

<strong>de</strong>r Unternehmer (z.B. dann,<br />

wenn <strong>de</strong>r durch einen zweiten<br />

Bauunternehmer hergestellte<br />

Steinholzfußbo<strong>de</strong>n später<br />

Mängel aufweist (Risse und<br />

Beulen), die auf fehlerhaftem<br />

Zementestrich und Betonunterbo<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s ersten Auftrag-<br />

nehmers beruhen, <strong>de</strong>r zweite<br />

Auftragnehmer) gemäß § 633<br />

BGB haftet, wenn er <strong>de</strong>n Mangel<br />

<strong>de</strong>r Vorarbeit erkennen<br />

konnte o<strong>de</strong>r als Fachmann erkennen<br />

musste. Daraus ist abzuleiten:<br />

Je<strong>de</strong>r Auftragnehmer, <strong>de</strong>r<br />

seine Arbeit im engen Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Vorarbeit eines<br />

an<strong>de</strong>ren Unternehmers<br />

o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n ihm vom Auftraggeber<br />

gelieferten Stoffen<br />

o<strong>de</strong>r Bauteilen o<strong>de</strong>r überhaupt<br />

nach <strong>de</strong>ssen Planung auszuführen<br />

hat, muss prüfen, ob<br />

diese Vorarbeiten, Stoffe,<br />

Bauteile o<strong>de</strong>r Planungen die<br />

geeignete Grundlage bil<strong>de</strong>n<br />

und keine Eigenschaften besitzen,<br />

die <strong>de</strong>n Erfolg seiner Arbeit<br />

in Frage stellen könnten.<br />

Über diesen Rahmen geht<br />

die Verpflichtung <strong>de</strong>s Auftragnehmers<br />

aber nicht hinaus. So<br />

bezieht sie sich nicht auf Mängel<br />

<strong>de</strong>s Bauwerks, die auf eine<br />

vorangegangene o<strong>de</strong>r auch<br />

eine spätere Leistung eines an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmers zurückgehen<br />

und/o<strong>de</strong>r die von ihm<br />

nach seinem Vertrag geschul<strong>de</strong>te<br />

Leistung überhaupt nicht<br />

berühren.<br />

Aus <strong>de</strong>m oben Dargelegten<br />

lässt sich unschwer entnehmen,<br />

dass <strong>de</strong>r Auftragnehmer<br />

seiner Prüfpflicht im Interesse<br />

<strong>de</strong>s Auftraggebers als Laien<br />

aber auch, und zwar maßgeblich,<br />

in seinem eigenen Interesse<br />

nachkommen sollte.<br />

Ist nämlich die Vorleistung<br />

eines an<strong>de</strong>ren Unternehmers<br />

mangelhaft und hat <strong>de</strong>r Auftragnehmer,<br />

<strong>de</strong>ssen Leistung<br />

auf <strong>de</strong>r Vorleistung aufbaut,<br />

seine Prüf- und <strong>de</strong>mgemäß<br />

seine Mitteilungspflicht verletzt,<br />

sind grundsätzlich bei<strong>de</strong><br />

Unternehmer <strong>de</strong>m Auftraggeber<br />

gegenüber verantwortlich.<br />

Dabei haften <strong>de</strong>r Unternehmer<br />

<strong>de</strong>r Vorleistung und <strong>de</strong>r Auftragnehmer<br />

regelmäßig wegen<br />

Schlechterfüllung (Mängelhaftung).<br />

Sie sind im Verhältnis<br />

zum Auftraggeber grundsätzlich<br />

nicht Gesamtschuldner.<br />

Die vertraglichen Pflichten <strong>de</strong>s<br />

Bauunternehmers und <strong>de</strong>s<br />

Auftragnehmers haben im Allgemeinen<br />

einen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Inhalt. Bei<strong>de</strong> schul<strong>de</strong>n aufgrund<br />

selbstständiger Bauverträge<br />

verschie<strong>de</strong>ne Leistungen.<br />

Der Auftraggeber kann<br />

aber dann wahlweise <strong>de</strong>n Vorunternehmer<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Auftragnehmer<br />

wegen <strong>de</strong>r ganzen<br />

verfehlten Leistung in Anspruch<br />

nehmen, wenn sich die von ihnen<br />

geschul<strong>de</strong>ten Leistungsbereiche<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r vorzunehmen<strong>de</strong>n<br />

Nachbesserung<br />

in technischer Hinsicht nicht<br />

voneinan<strong>de</strong>r trennen lassen,<br />

bei<strong>de</strong> Unternehmer also eine<br />

Zweckgemeinschaft bil<strong>de</strong>n.<br />

Der zuerst in Anspruch Genommene,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Auftraggeber<br />

befriedigt hat, ist dann jedoch<br />

dazu berechtigt, von <strong>de</strong>m<br />

Auftraggeber zu verlangen,<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

©

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