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█ Fachwissen | Anwendung 8 Anmerkungen Tabelle 1 Es ist nicht nachvollziehbar, dass man beim Einsatz eines Zementestrichs CT, Biegezugfestigkeitsklasse F 4 eine mittlere Biegezugfestigkeit von ≥ 2,5 N/mm² bei einer Estrichnenndicke ≥ 45 mm festgelegt hat, während bereits unverständlich ist, dass beim Einsatz eines Estrichs der Estrichart CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 4, nunmehr eine Biegezugfestigkeit als Mittelwert ≥ 4,0 N/mm² bei einer Estrichnenndicke von ≥ 35 mm erforderlich sein soll. Entweder wird zum Erreichen des Tragverhaltens bei einer Flächenlast ≤ 2 kN/m² eine Bruchkraft von 900 N – entspricht 100 % – für ausreichend erachtet, dann ist nicht nachvollziehbar, dass man bei 126 ESTRICHTECHNIK & FUSSBODENBAU der Biegezugfestigkeitsklasse F 4, Estrichart CAF, eine Bruchkraft von 1120 N – entspricht einer Steigerung auf 124 % – benötigt. Noch krasser wird der Unterschied, wenn man die Estrichart CT F4 mit der festgestellten Bruchkraft von 900 N – entspricht 100 % – vergleicht mit der Estrichart CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 7, mit einer Bruchkraft von 1680 N – entspricht einer Steigerung auf 186 %. Tabelle 2 Auch hier zeigt sich, dass die normativen Festlegungen nicht sachgerecht sein können. Beispiel: Estrichart CT, Biegezugfestigkeitsklasse F 4, verlangte Estrichnenndicke ≥ 65 m, erforderliche Bruchkraft 1300 N – entspricht 100 %. Wird nun bei gleicher Flächenlast ≤ 3 kN/m² auf die Estrichart CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 7, Estrichnenndicke ≥ 40 mm, umgestellt, dann errechnet sich eine Bruchkraft von 2240 N. Das bedeutet eine Steigerung auf 172 %. Wie ist das zu erklären? Tabelle 3 Diese geht von einer Flächenlast von ~ 4 kN/m² aus. Beim Einsatz eines Zementestrichs CT, Biegezugfestigkeitsklasse F5, wird eine Biegezugfestigkeit ≥ 3,5 N/mm² als Mittelwert bei einer Estrichnenndicke ≥ 60 mm verlangt. Notwendig ist nunmehr eine Bruchkraft von 1680 N, entspricht 120 %. Bezogen auf die Biegezugfestigkeitsklasse F4, Estrichart CT, ist eine Bruchkraft von 1400 N erforderlich – entspricht 100 %. Stellt man nunmehr aber auf einen Fließestrich CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 5 ab, dann ist nicht nachvollziehbar, wieso nun dieser Estrich eine Biegezugfestigkeit von ≥ 5,0 N/mm² aufweisen muss. Das entspricht einer Bruchkraft von 2000 N, eine Steigerung auf 142 %. Noch krasser wird das Ganze, wenn man von der Estrichart CT, Biegezugfestigkeitsklasse F 4, umsteigt auf die Estrichart CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 7, wo dann eine Steigerung der Bruchkraft auf 180 % vorliegt. Tabelle 4 Beispiel: Flächenlast ~ 5 kN/m², zunächst vorgesehene Estrichart Zementestrich CT F4, Estrichnenndicke 75 mm, Biegezugfestigkeit 2,5 N/ mm², entspricht einer Bruchkraft von 1500 N = 100 %. Stellt man nun um auf die Estrichart CAF, Biegezugfestigkeitsklasse F 7, dann braucht man eine Bruchkraft von 2800 N, um die normativ geforderte Biegezugfestigkeit auch zu erreichen. Das bedeutet eine Steigerung auf 186 %. Entweder reicht eine Bruchkraft von 1500 N – entspricht 100 % – bei der Estrichart CT F4 aus, oder aber sie reicht nicht aus, weil man tatsächlich die Estrichart CAF F7 mit einer Bruchkraft von 2800 N = Steigerung auf 186 % benötigt. Schlussbetrachtung DIN-Normen sind auf freiwilliger Basis ausgerichtete „Empfehlungen“. Es reicht grundsätzlich nicht aus, um den vertraglichen Erfolg herbeizuführen, wenn man ausschließlich nur auf eine DIN- Norm hin abstellt, zumal im vorliegenden Fall erkennbar ist, dass die DIN 18 560 Teil 2, im Besonderen mit den Tabellen 1 bis 4, in den normativen Festlegungen erheblich mangelbehaftet ist. Inwieweit bereits der Standpunkt vertreten wurde, dass die neue DIN 18 560 einer Eingewöhnungszeit bedürfe, so komme ich zum Ergebnis, dass es unlogisch wäre, sich mit einer fehlerhaften DIN weiter zu beschäftigen und die Fehler zu „verteidigen“. Vielmehr muss die Forderung erhoben werden, dass eine rasche Korrektur auf ein sachgerechtes Ergebnis erforderlich ist. Der Vorsitzende des Normenausschusses der DIN 18 560 ist aufgefordert, für eine rasche Änderung in der Weise zu sorgen, dass auch eine verlässliche Basis für die Planung, Beurteilung und die grundsätzliche Anwendung der Norm geschaffen wird. E S T R I C H W E I L W I R A L L E D A R A U F S T E H N ©
Nach BGB § 633 ist der Unternehmer verpflichtet, das Werk so herzustellen, dass es die zugesicherten Eigenschaften hat und nicht mit Fehlern behaftet ist, die den Wert oder die Tauglichkeit zu dem gewöhnlichen oder dem nach dem Vertrag vorausgesetzten Gebrauch aufheben oder mindern. Ist das Werk nicht von dieser Beschaffenheit, so kann AUTOR GERHARD GASSER Das deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) hat der Gütegemeinschaft Estrich und Belag die Möglichkeit gegeben, durch ein Mitgliedsunternehmen ihre Leistungsfähigkeit im Rahmen der ZDF-Sendung „Ricks Wohnwelt“ im April zu präsentieren. Dankenswerterweise hatte sich hierfür der Obmann der Gütegemeinschaft, Manfred König aus Siegen, mit seinem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Güte des Estrichs wird durch regelmäßige betriebliche Eigenüberwachung und durch einen Fremdüberwacher kontrolliert. Unternehmen, die die hohen Anforderungen erfüllen, dürfen das Gütezeichen „RAL RG 818“ für Estriche führen. Ein solches Unternehmen wurde für diese Sendung am Samstag Nachmittag gewünscht. der Besteller die Beseitigung des Mangels verlangen. Welche zugesicherten Eigenschaften gelten – die nach DIN EN 13 813 oder nach DIN EN 18 560? Von welchem Wert oder Tauglichkeit und Beschaffenheit der Leistung gemäß Angebot kann der Besteller tatsächlich ausgehen? | Gerhard Gasser ist von den Handwerkskammern Berlin und Wiesbaden öffentlich bestellter und vereidigter Sach- verständiger und Landesfachgruppenleiter für Estrich- und Fußbodentechnik bei der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Adresse: IBF Baulabor G. Gasser & Söhne Taubenberg 103, 65510 Idstein Tel: (+49) 06126 3139, Fax: (+49) 06126 56195 Mail: epost@baulabor.de, Internet: www.baulabor.de Güteschutz Estrich in ZDF-Sendung „Ricks Wohnwelten“ werden regelmäßig im ZDF gezeigt. Im Schnitt wird die Sendung von 1,7 Millionen Zuschauern gesehen. Sie bietet eine wichtige Plattform, um die Bauausführung von qualitativ hochwertigem Estrich durch einen Fachbetrieb der Gütegemeinschaft Estrich und Belag zu zeigen. Durch die Einbindung des Estrichunternehmen Obering. Kaspar König & Söhne in diese Sendung hat die Gütegemeinschaft Estrich und Belag eine noch größere Akzeptanz in Bezug auf das Qualitätsempfinden für meisterliche Estricharbeiten und das RAL-Gütezeichen Estrich bei potentiellen Bauherren erhalten. | EDGAR LEONHARDT
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