Bibliothek Kurt Hirschfeld - Peter Bichsel · Fine Books
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B I B L I O T H E K K U R T H I R S C H F E L D<br />
vorliegenden Abhandlung vor, in der er den deutschen Volkscharakter vor dem Hintergrund einer<br />
späten nationalstaatlichen Identität beleuchtet. Kahler war «wie Brentano ein erklärter Nationalist,<br />
aber ein jüdischer, weshalb sie miteinander dauernd Streit hatten» (Humm, S. 39).<br />
82 Kaiser, Georg. Der Soldat Tanaka. Schauspiel in drei Akten. 86<br />
SS., 1 Bl. 8vo. Orig.-Brosch.<br />
Zürich u. New York, Oprecht, (1940). CHF 320.– (EUR 206.–)<br />
Erste Ausgabe. Mit eigenh. Widmung des Autors «für <strong>Kurt</strong> <strong>Hirschfeld</strong> von Georg Kaiser» auf<br />
Vortitel. Das Drama wurde am 2. November 1940 am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.<br />
Trotz Protesten von Seiten der japanischen Botschaft sah sich das Schauspielhaus nicht genötigt,<br />
das Stück abzusetzen. 1938 war Kaiser (Magdeburg 1878–1945Ascona), bis 1933 einer<br />
der erfolgreichsten expressionistischen Dramatiker Deutschlands, über Holland in die Schweiz<br />
emigriert, wo er von seinem grossen Bewunderer Cäsar vonArx und vonAlma Staub-Terlinden<br />
in Männedorf aufgenommen und unterstützt wurde. Kaiser, der 1944 Gründungspräsident des<br />
«Schutzverbandes deutscher Schriftsteller in der Schweiz» war, hatte sich in seinem Schweizer<br />
Exil nie ganz wohl gefühlt, ja immer wieder sogar seinen Hass gegenüber dem Land ausgedrückt.<br />
Dabei gehörte er zu den meistgedruckten und meistgelesensten Exilautoren und erhielt<br />
zu seiner Verblüffung 1944 sogar einen mit 1000 Franken dotierten Preis der Gottfried Keller-<br />
Stiftung. 1953 inszenierte <strong>Kurt</strong> <strong>Hirschfeld</strong> am Schauspielhaus Kaisers «Napoleon in New Orleans».<br />
– Paulsen B-47; Wilpert/Gühring 58; Sternfeld/Tiedemann 251. – Bleistiftvermerk auf<br />
Umschlag: «Eigentum Dr. <strong>Hirschfeld</strong>».<br />
Kalenter, Ossip (Pseud. für Johannes Burkhardt, Dresden<br />
1900–1976 Zürich). Kalenter hatte u.a. in Heidelberg bei Friedrich Gundolf studiert.<br />
Er war 1934 in die Tschechoslowakei, 1939 in die Schweiz emigriert, wo er eine Aufenthaltsbewilligung,<br />
nicht aber eine Arbeitserlaubnis erhielt. Notgedrungen publiziert<br />
er unter mehreren Pseudonymen, bis seine Werke von 1950 an meist im Werner<br />
Classen Verlag erschienen. Aus den «Abetinern» las Kalenter in Kauers «Katakombe»<br />
am Helvetiaplatz. Kalenter ist auf dem Friedhof Fluntern begraben; sein Nachlass<br />
ging an die Carl-Seelig-Stiftung, deren Gründer dem Autor immer wieder beistand.<br />
83 -----. DieAbetiner. (Auf dem Umschlag:) Glück und Glanz einer<br />
kleinen Mittelmeerstadt. Mit Zeichnungen von Gunter Böhmer. 153, (5) SS. 8vo.<br />
Orig.-HLn. mit Schutzumschlag.<br />
Zürich, Werner Classen, (1950). CHF 60.– (EUR 39.–)<br />
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