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Bibliothek Kurt Hirschfeld - Peter Bichsel · Fine Books

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B I B L I O T H E K K U R T H I R S C H F E L D<br />

und geistige Lage in der unmittelbaren Nachkriegszeit und wie er letzterer als Schriftsteller beizukommen<br />

gedenkt: «Nach München kommen wir kaum noch, weil die Fahrpreise ausserordentlich<br />

teuer sind, und weil wir mit unserem Geld furchtbar sparsam sein müssen, – es reicht<br />

nicht hin und nicht her, und es ist völlig ausgeschlossen, dass man auch nur die mindesten Ersparnisse<br />

machen kann. Du hast recht: nach der Geldentwertung hat sich manches gebessert,<br />

aber die alte Korruption und der alte Schwarzhandel, – sie sind geblieben und haben eher noch<br />

zugenommen, anstatt sich zu vermindern. Und dazu kommen die wachsende allgemeine Begriffsverwirrung<br />

und die täglich stärker werdende Reaktion, die einem das Leben verbittern<br />

können. Nun ja, ich bemühe mich darum, eine gelassene Haltung einzunehmen und reife Zug<br />

um Zug meiner Komödie entgegen, mit der ich das alles, was nicht nur mir zu schaffen macht,<br />

am Ende einmal übersetzen und auf eine Ebene bringen werde, wo es nicht mehr wehtut, sondern<br />

nur noch ein Lächeln hervorruft! Vor einem Jahr sass ich bereits auf meinem Gespensterschloss<br />

und glitt unmerklich der Katastrophe entgegen, die immerhin von demjenigen behütet<br />

wurde, dem ich das erste Gedicht meines Buches gewidmet habe [d.i. vom Schutzengel]. Ich<br />

musste neulich erst wieder an all das zurückdenken, es kam mir bereits völlig unglaubwürdig<br />

vor.» – Im Falz etwas gebräunt, insgesamt sehr schönes Autograph.<br />

93 Lehrmann, Cuno Ch(anan-Charles). Heinrich Heine. Kämpfer<br />

und Dichter. Mit Frontispiz und einer Faksimile-Tafel. 220 SS. 8vo. OLn. mit SU.<br />

Bern, Francke, (1957). CHF 70.– (EUR 45.–)<br />

Erste Ausgabe. Mit eigenh. Widmung des Autors «Herrn Intendanten Dr. <strong>Kurt</strong> <strong>Hirschfeld</strong> in<br />

wehmütiger u. froher Erinnerung an die ‘heroischen’ Jahre in der Schweiz, als das Schauspielhaus<br />

den Glauben an die Zivilisation hochhielt. Berlin 5. 3. 1962. Der Verfasser C. Lehrmann.»<br />

Lehrmann (Stryzow/Galizien 1905–1977 Luxemburg) emigrierte 1933 in die Schweiz. Von<br />

1934 bis 1948 war er PD für franz. und jüd. Literatur an der Univ. Lausanne, von 1936 bis 1948<br />

Rabbiner in Freiburg i. Ü., danach in gleicher Funktion in Luxemburg und in Berlin tätig.<br />

94 Lepman (geb. Lehmann), Jella. Die Kinderbuchbrücke. Mit<br />

einem Geleitwort von Carl Zuckmayer. 210, (1) SS. 8vo. OLn. mit Schutzumschlag.<br />

(Frankfurt a. M.), S. Fischer, (1964). CHF 100.– (EUR 65.–)<br />

Erste Ausgabe. Mit eigenh. Widmung «In Verehrung Jella Lepman» und mit beiliegendem eigenh.<br />

u. signiertem Briefblatt, datiert Zürich, Englischviertelstr. 20, 29. Juni 1964: «Lieber verehrter<br />

Herr <strong>Hirschfeld</strong>, darf ich Ihnen sagen, dass ich oft und in Herzlichkeit u. Dankbarkeit an<br />

Sie denke und Ihnen alle guten Wünsche sende. Hoffentlich dürfen Sie bald Ihrer Genesung entgegen<br />

sehen! … Verehrungsvoll Ihre Jella Lepman.» Lepmann (Stuttgart 1891–1970 Zürich)<br />

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