DIGITALE LÖSUNGEN FÜR DAS HOTEL- UND ...
DIGITALE LÖSUNGEN FÜR DAS HOTEL- UND ...
DIGITALE LÖSUNGEN FÜR DAS HOTEL- UND ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SMARTreport<br />
KAPITEL 2 • Von analog zu digital<br />
DIGITAL TV <strong>UND</strong> HDTV<br />
AKTUELLER<br />
ENTWICKLUNGSSTAND<br />
D r George T. Waters<br />
Geschäftsführer der International Academy of<br />
Broadcasting<br />
Montreux – Schweiz<br />
In seiner früheren Funktion als technischer Direktor der European<br />
Broadcasting Union beschäftigte sich Dr. George T. Waters<br />
intensiv mit der Entwicklung innovativer Digital- und HDTV-<br />
Technologien. Als Gründungsmitglied des DVB-Projektes setzte er<br />
sich seit Beginn für die Belange dieses Projektes ein... „Ich war<br />
schon immer der Meinung, dass die Entwicklung von neuen hochwertigen<br />
TV-Technologien insbesondere durch zwei Dinge vorangetrieben<br />
werden wird: großformatige Bildschirme und DVD“,<br />
betont Waters. „Dies zeichnete sich bereits vor einigen Jahren ab<br />
und heute verfügen wir über alle wichtigen Komponenten.” Dr.<br />
Waters war für zehn Jahre in der Dienststelle des technischen<br />
Komitees der EBU tätig bevor er der Generalversammlung beitrat<br />
und 1982 zum EBU Vize-Präsident gewählt wurde. Dieses Amt<br />
führte er bis zu seiner Berufung in den permanenten Dienst aus.<br />
Mit einer Doktorarbeit mit dem Titel „High Definition Television“<br />
erlangte Dr. Waters einen Doktortitel im Fachbereich Philosophie<br />
am Trinity College in Dublin.<br />
Cleverdis : Was ist der aktuelle Entwicklungsstand bezüglich des<br />
digitalen Fernsehens in Europa?<br />
Georges T. Walter : Die Markteinführung des digitalen Fernsehens hat<br />
innerhalb der meisten europäischen Länder bereits begonnen. Trotz der<br />
unterschiedlichen Zeitpläne denke ich, dass grundsätzlich eine Akzeptanz<br />
darüber herrscht, dass im Laufe der nächsten drei Jahre jedes europäische<br />
Land Digitalfernsehen einführen wird.<br />
Berlin-Brandenburg war die erste Region weltweit, in der das analoge<br />
Fernsehen vollständig abgeschafft und auf Digitalfernsehen umgestellt<br />
wurde. Zur Zeit wird in Deutschland ein großangelegtes Projekt umgesetzt,<br />
innerhalb verschiedener Regionen und Zeiträume Digitalfernsehen<br />
landesweit einzuführen.<br />
Was die anderen europäischen Länder betrifft, lassen sich nur ungenaue<br />
Daten angeben, da die Einführung des Digitalfernsehen oftmals von der<br />
Verfügbarkeit freier Sendeplätze abhängt. Aus diesem Grunde sind wir<br />
über die Existenz einiger freier Frequenzen, sogenannte „Taboo“-Kanäle,<br />
sehr froh, da sie uns die Einführung digitalen Fernsehens ermöglichen.<br />
In Großbritannien wurde bereits mit einer allgemeinen Einführung<br />
digitalen terrestrischen Fernsehens begonnen, wobei die Anzahl der<br />
Abonnenten täglich steigt (zur Zeit 4 Millionen Abonnenten).<br />
22 / SMARTreport • Hotels & Restaurants<br />
Cl : Wenn wir von der Reichweite digitalen Fernsehens sprechen, betrifft<br />
das nicht automatisch die Anzahl der Abonnenten. Können Sie das<br />
erklären?<br />
G.T.W. : Es gibt einen großen Unterschied zwischen der Reichweite und<br />
der Anzahl der Abonnenten digitalen Fernsehens. In Italien beispielsweise<br />
werden zum Ende des Jahres 70% der Bevölkerung die Möglichkeit haben,<br />
digitales Fernsehen zu empfangen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass 70%<br />
der Haushalte über digitale Receiver verfügen werden. Die Nachfrage<br />
nach digitalem Fernsehen wird insbesondere durch die Höhe staatlicher<br />
Fördergelder angeregt. Der Kunde zahlt circa 49 Euro und der Staat den<br />
restlichen Betrag. Dies wird innerhalb der nächsten Jahre zu einem<br />
Anstieg der Abonnements in Italien führen.<br />
Cl : Warum sollte die Einführung von digitalem Fernsehen unterstützt<br />
werden?<br />
G.T.W. : Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Natürlich verschafft es die<br />
Möglichkeit, über eine höhere Anzahl von Kanälen und gleichzeitiger<br />
Ausnutzung geringerer Frequenzbereiche zu verfügen.<br />
Digitales Fernsehen ermöglicht eine bessere Qualität, eine höhere<br />
Reichweite und geringe Betriebskosten des Übertragungsgerätes.<br />
Durch die Einsparung von Sendeplätzen werden andere Serviceleistungen<br />
oder auch ein zusätzliches Angebot an Fernsehprogrammen ermöglicht.<br />
Dabei handelt es sich beispielsweise um Special-Interest-Kanäle, wie<br />
Nachrichten- oder Sportkanäle, die wiederum in weitere Segmente<br />
unterteilt sind und sich an spezialisierte Kundenkreise richten. Auch<br />
interaktives Fernsehen wird bald Realität.<br />
Cl : Welche zusätzlichen Veränderungen konnten Sie bezüglich dieses<br />
Marktes feststellen?<br />
G.T.W. : Innerhalb der letzten Jahre haben sich insbesondere die TV-<br />
Bildschirme vergrößert, und die Leistungsfähigkeit der Empfänger konnte<br />
wesentlich erhöht werden. Grundsätzlich hat sich die Qualität der<br />
Technologien in den vergangenen fünf bis 10 Jahren erheblich verbessert.<br />
Wir verfügen heute über DVDs in erstklassiger Qualität sowie über<br />
moderne Receiver, die mit größeren und leistungsfähigeren Flat-Panel-<br />
Displays ausgestattet sind.<br />
Die Qualität von DVDs ist zudem weitaus höher, als die von<br />
Fernsehsendungen – die Verantwortlichen der Rundfunkanstalten sollten<br />
sich mit diesem Aspekt auseinandersetzen. Dies sind weitere Gründe<br />
darauf verweisen, dass sich das Digitalfernsehen weiter verbreiten wird.<br />
www.cleverdis.com