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Dissertation Matthias Schuhmacher

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Literaturbesprechung<br />

ventral und setzt unterhalb des Tibiaplateaus an der Facies medialis tibiae an. Das<br />

Lig. collaterale fibulare verläuft vom Epicondylus lateralis femoris zum ventralen<br />

und lateralen Teil des Caput fibulae. Beide Bänder sind bei vollständiger<br />

Kniestreckung maximal gespannt und bieten somit seitliche Stabilität. Bei<br />

zunehmender Beugung erschlaffen die Kollateralbänder und lassen so Rotationen<br />

um die Unterschenkellängsachse zu. (JAKOB et al. 1990; PLATZER 1991;<br />

WALDEYER et al. 1993)<br />

2.1.2 Biomechanik des Kniegelenks<br />

Grundsätzlich lässt das Kniegelenk Bewegungen aller drei Freiheitsgrade um<br />

verschiedene Achsen zu: Beugung und Streckung um momentane Achsen durch<br />

die Femurkondylen, Innen- und Außenrotation um eine Achse parallel zur Tibia<br />

sowie eine geringe Ab- und Adduktion um eine Längsachse zwischen den<br />

Femurkondylen. Praktisch bedeutet dies eine Verschiebung der Femurkondylen<br />

gegen das Tibiaplateau (im Sinne einer vorderen bzw. hinteren Schublade), eine<br />

Distraktion bzw. Kompression der Gelenkflächen sowie eine mediale und laterale<br />

Seitverschiebung. (NOYES 1980)<br />

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind Autoren bekannt, die den verschiedenen<br />

Kniegelenkstrukturen modellhaft Einflüsse auf die Kniebewegung zuschrieben<br />

und die Mechanik des Gelenkes näher beleuchteten. Die Gebrüder WEBER<br />

(1886) erkannten zuerst das Rollverhalten des Kniegelenks in Strecknähe, welches<br />

in der weiteren Beugung in ein vermehrtes Gleiten übergeht. Auch die schon 1888<br />

angestellten Überlegungen des Münchner Mathematikers Burmester bezüglich der<br />

Ansatzstellen der Seitenbänder und der daraus resultierenden Bewegungskurve<br />

sollten zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Rolle spielen.<br />

FICK führte 1911 den Gedanken des Roll- Gleitens fort und formulierte ein<br />

Rollen der Tibia bis ca. 20° Beugung um Achsen im Gelenkspalt, welche<br />

senkrecht zu den im Röntgenbild ermittelten Berührungspunkten von Tibia und<br />

Femur stehen. Hiernach sei die Drehpunktbahn in diesem Bereich identisch mit<br />

der Profilkurve des Femurkondylus. Bei mehr als 20° Beugung werde dies durch<br />

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