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Dissertation Matthias Schuhmacher

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Diskussion 113<br />

hierfür wäre auch die „Latenzzeit“ der Therapie im Sinne der zeitlich<br />

verschobenen Anpassungen der passiven Strukturen zu nennen. Die Verbesserung<br />

des muskulären Zusammenspieles hinsichtlich der Realisierung einer normalen<br />

Gelenkmechanik kann erst drei bis sechs Monate post- OP in den<br />

Messergebnissen ausgedrückt werden. Doch auch hier finden sich Hinweise, dass<br />

dieser Prozess ein halbes Jahr nach der Operation noch nicht abgeschlossen ist.<br />

An dieser Stelle ist ein Grundproblem im Ansatz der Therapie nach vorderer<br />

Kreuzbandplastik, aber auch bei anderen orthopädischen Verletzungen bzgl. des<br />

propriozeptiven bzw. koordinativen Trainings herauszustellen. HAAS et al.<br />

(2006) stellten in einer Metaanalyse von verschiedenen Untersuchungen bzgl.<br />

propriozeptivem Training „heterogenes Bedeutungsverständnis und meist<br />

unscharfe Abgrenzungen gegenüber koordinativen oder sensomotorischen<br />

Leistungen“ in der therapeutischen Praxis fest. Aufgrund der Fülle von Studien,<br />

die Seitenunterschiede nach vorderem Kreuzbandersatz auch weit nach dem<br />

sechstem postoperativen Monat schildern, drängt sich die Frage auf, ob die<br />

derzeitigen Therapievorgaben zu optimieren sind. Dies soll im nun folgenden<br />

Kapitel (5.2.3) beleuchtet werden.<br />

5.2.3. Einfluss eines Koordinationstrainings (H2), der Anzahl der<br />

Therapieeinheiten und des zeitlichen Intervalles zwischen Trauma und OP<br />

Der Verlust (der Propriozeption) des vorderen Kreuzbandes stellt auch nach einer<br />

operativen Rekonstruktion eine erhebliche Beeinträchtigung des rückgekoppelten<br />

sensomotorischen Systems im Kniegelenk dar. Die Wechselwirkung der Einflüsse<br />

von neuronalem System, biomechanischen Voraussetzungen und Eigenschaften<br />

des Muskel- und Sehnenapparates sind sehr komplex, so dass eine Verletzung zu<br />

einer Störung der koordinativen Leistungsfähigkeit führen kann, da das Fehlen<br />

propriozeptiver Afferenzen aus dem Kniegelenk den Vergleich zwischen Soll-<br />

und Istwert bei der Bewegung erschwert. Dies ist auch für den Roll- Gleit-

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