Dissertation Matthias Schuhmacher
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Literaturbesprechung<br />
die Erkenntnisse eines beschleunigten Gelenkverschleißes (Menisci- und<br />
Knorpeldegenerationen) ohne operativen Ersatz des gerissenen Bandes, vor allem<br />
bei jungen Sportlern (BARRACKS et al. 1990; CLANCY et al. 1988; DANIEL et<br />
al. 1994; HAWKINS et al. 1986). Die individuelle Entscheidung für oder gegen<br />
eine Operation wird letztendlich von verschiedenen Faktoren wie Alter,<br />
sportlichem Aktivitätsniveau und evtl. vorhandener Instabilitätssymptomatik<br />
beeinflusst (BEARD et DODD 1998; DIEKSTALL et RAUHUT 1999). So<br />
wurden in einer Längsschnittstudie 10 Jahre nach Erstdiagnose von 53 nicht<br />
operativ versorgten Patienten mit Kreuzbandinsuffizienz nur noch 8 Patienten mit<br />
einem intakten Meniskus dokumentiert (McDANIEL et DAMERON 1980). Eine<br />
vollständige Rückkehr auf das sportliche Aktivitätsniveau vor der Verletzung war<br />
in einer anderen Studie nur bei etwa 14 % der konservativ behandelten Patienten<br />
möglich. (HAWKINS et al. 1986)<br />
Der Zeitpunkt der operativen Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes nach<br />
frischem Akuttrauma wird aufgrund des Arthrofibrose- Risikos mit mindestens 4<br />
(bis 6) Wochen angegeben. (KARLSON et al. 1999; PÄSSLER et<br />
SHELBOURNE 1993; SHELBOURNE et al. 1991; SHELBOURNE et PATEL<br />
1995; SHELBOURNE et GRAY 1997)<br />
Die für die vorliegende Studie maßgebliche Rehabilitation nach vorderer<br />
Kreuzbandplastik soll aufgrund der Fülle an Information nur umrissen werden.<br />
Die Rehabilitation eines solchen Patienten vorläuft phasenstrukturiert und ist<br />
gekennzeichnet durch eine progressive Belastungssteigerung (BRUCKER 1994;<br />
PÄSSLER et SHELBOURNE 1993; PÄSSLER 1996, 1997b; STEINBRÜCK<br />
1997). Abweichende Inhalte, aber auch äußere Einflüsse (z. B. Bewilligung von<br />
Therapieeinheiten) können Phasenlängen sowie -anzahl beeinflussen.<br />
Trainingsziele sind die Wiederherstellung der funktionellen Kniegelenkmechanik<br />
im Alltag, die Verbesserung der Kraft und Beweglichkeit der operierten<br />
Extremität sowie nicht zuletzt die Schulung von Koordination und Propriozeption.<br />
Generell ist ein Erreichen des individuellen Ausgangsniveaus vor der Verletzung<br />
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