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Dissertation Matthias Schuhmacher

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Diskussion 115<br />

Eigenschaften erreicht wird. So führten beispielsweise SÖDERMANN et al.<br />

(2000) eine prospektive und kontrollierte Studie mit einem<br />

Propriozeptionstraining der unteren Extremität bei Fußballerinnen durch und<br />

stellten 4 von 5 erfolgten vorderen Kreuzbandrupturen in der Interventionsgruppe<br />

fest. Bei einem ähnlichen Untersuchungsdesign für das Sprunggelenk fanden<br />

VERHAGEN et al. 2004 tatsächlich weniger Sprunggelenksverletzungen, jedoch<br />

erhöhte Anzahlen von Kniegelenksverletzungen fest.<br />

Insgesamt sind die gemessenen Defizite bzw. Differenzen nicht ausschließlich<br />

eine Antwort des Organismus auf die verletzte und bewegungseingeschränkte<br />

Struktur, sondern eine komplexe Adaptation des Gesamtsystems, resultierend aus<br />

veränderten peripheren Afferenzen. FREIWALD et al. (1999) beschrieben eine<br />

Veränderung, kein Fehlen der Propriozeption, die durch eine geänderte<br />

zentralnervöse Kontrolle des neuromuskulären Systems zu erklären ist. Die<br />

gemessenen gelenkmechanischen Parameter der Patienten können somit als<br />

individuelle Antwort des Organismus auf das Trauma und die anschließende<br />

therapeutische Intervention verstanden werden. Durch nozizeptorische Impulse<br />

werden Schutzmechanismen zur Schonung und Minderbelastung der verletzten<br />

Strukturen ausgelöst. Diese werden im Laufe der Rehabilitation bei fehlender<br />

Kontrolle zu Standardbewegungen adaptieren und somit zu einer massiven<br />

langfristigen Veränderung des Gangbildes führen. Hier wird die Notwendigkeit<br />

eines optimalen kontrollierten Rehabilitationsprozesses deutlich. Andere Studien<br />

(KNAEPLER et SCHENK 1994; PÄSSLER 1997b; ROMERO 1996; SCHABUS<br />

et al. 1994; STROBEL et al. 1997; THORWESTEN 2000) haben sich mit diesem<br />

Thema beschäftigt und hierfür ebenfalls Anhaltspunkte gefunden. Bzgl. eines<br />

Kniebinnentraumas wie z.B. bei einer vorderen Kreuzbandersatzplastik (vgl. S.<br />

119) diskutiert BRAND (2005) die chemische Hemmung der Mechanorezeptoren<br />

Pacini- Körper, Ruffini- Endorgan und Golgi- Endigung durch diverse Stoffe des<br />

Entzündungsstoffwechsels wie Prostaglandin, Histamin oder Bradykinin. Von<br />

einer Reinnervierung des Transplantates selbst mit Ruffini- Endorganen und<br />

Vater- Pacini- Körpern berichten FROMM et al. (1993) erst nach 52 Wochen post<br />

OP.

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