Dissertation Matthias Schuhmacher
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Diskussion 123<br />
(s. o.) und anhand von signifikanten Änderungen des Gesamtscores dargestellt.<br />
Die Mittelwerte des nicht- operierten Beines 3 und 6 Monate post- OP sind in<br />
Abb. 34 zu sehen. Jene Gruppe, welche 30 EAP- Termine und mehr verordnet<br />
bekam, verzeichnete als einzige keinen Scoreverlust (im Sinne einer Entlastung)<br />
des operierten Beines, wohingegen der Unterschied des Scores zu beiden<br />
Testzeitpunkten mit der Abnahme der EAP- Termine zunahm. Vergleicht man<br />
diese Scoreverläufe mit den Werten der unverletzten Probanden der<br />
Kontrollgruppe, so ist der Einfluss von zusätzlichen Koordinations- (Trainings-)<br />
Einheiten klar zu erkennen. Die Teilgruppe, welche ein zusätzliches Training<br />
durchführte (dreimal pro Woche, also 36 Mal zwischen den Tests) erlangte einen<br />
signifikanten Scoreanstieg, ebenso wie die Gruppe, welche zusätzlich 30<br />
Einheiten erhielt. Jedoch muss dieser Trend relativiert werden; denn die Anzahl<br />
der verordneten Einheiten standen auch im Zusammenhang mit dem<br />
Heilungsverlauf des Patienten. Ein Patient, welcher auch einige Wochen nach OP<br />
noch über Beschwerden klagte, bekam mehr Einheiten verordnet und hatte somit<br />
auch mehr Verbesserungsmöglichkeiten im Sinne des erhobenen Scores als der<br />
beschwerdefreie Patient.<br />
FENZL (1998) untersuchte Patienten mit vorderer Kreuzbandplastik hinsichtlich<br />
der kontrovers geführten Diskussion zum optimalen Operationszeitpunkt und der<br />
Wahl des geeigneten Nachbehandlungsverfahrens. Er konnte keine wesentlichen<br />
Unterschiede zwischen einer forciert belasteten Patientengruppe (Vollbelastung,<br />
halbe Kniebeuge, Leg- press und Fahrradergometer ab der 1. bis 2. postoperativen<br />
Woche) und einer verzögert belasteten Gruppe (ab der 4. bis 5. postoperativen<br />
Woche) nachweisen. Auch die durchgeführte Unterteilung anhand des<br />
posttraumatischen Operationszeitpunktes (akut versorgte Gruppe: < 3 Wochen<br />
nach Verletzung und chronisch versorgte Gruppe: > 3 Wochen nach Verletzung)<br />
erbrachte keine signifikanten Stabilitätsunterschiede. FENZL deutete hier jedoch<br />
die Bewegungslimitierung von 4 Patienten in der akut versorgten Gruppe als eine<br />
Erhöhung der Arthrofibroseinzidenz bei früh operierten Patienten. Dies bestätigen<br />
die Ergebnisse von COSGAERA et al. (1995) und SHELBOURNE et al. (1991),<br />
bei denen eine Verringerung des Arthrofibroserisikos nach verzögerter