rund ums Bauen! - baublatt.at
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Nehmen wir z. B. die Leica Builder-Familie:<br />
Was bieten diese digitalen Bautheodoliten?<br />
Zimmermann: Ein Leica Builder ist ein Instrument,<br />
mit dem man sehr viele Arbeitsabläufe<br />
optimieren kann: Z. B. brauche ich<br />
mit einem Leica Builder kein physisches<br />
3D-Systeme entweder mit Totalst<strong>at</strong>ion oder mit GPS<br />
Schnurgerüst mehr. Und vor Allem: Der<br />
Builder ist so konzipiert, dass jeder Polier,<br />
jeder Facharbeiter, eigentlich jeder Mitarbeiter<br />
ihn sehr schnell bedienen kann. Dadurch<br />
rechnet er sich innerhalb von Mon<strong>at</strong>en.<br />
Gleichzeitig h<strong>at</strong> man eine weit höhere<br />
Genauigkeit und Sicherheit sowie motivierte<br />
Mitarbeiter, die mit einer zeitgemäßen<br />
Ausrüstung arbeiten können.<br />
Gruber: Was man auf der wirtschaftlichen<br />
Seite noch sehen muss, sind – neben der<br />
Präzision – die Personalkosteneinsparungen:<br />
So etwa viele teure Stunden für den<br />
Vermessungsingenieur, der nun drei bis vier<br />
Mal weniger auf die Baustelle kommen<br />
muss. Und derjenige, der mit dem Builder<br />
arbeitet, kann damit viele Aufgaben überhaupt<br />
alleine durchführen; das erspart einen<br />
zweiten Mann! Bei einer mittelgroßen<br />
Baustelle, so haben uns Firmen vorgerechnet,<br />
ersparen sie sich 200 bis 300 Arbeitsstunden<br />
– im Minimum!<br />
Zimmermann: Das bringt auch logistische<br />
Vorteile hinzu: Mit dem Builder kann ich<br />
direkt auf der Baustelle reagieren und muss<br />
– wenn ich eine schnelle Lösung brauche –<br />
z. B. nicht auf den Vermessungsingenieur<br />
warten.<br />
Gruber: Ja, und wenn man rechnet, dass so<br />
ein Besuch schnell mal 700,– bis 1.000,–<br />
Euro kostet, der Builder aber nur zwischen<br />
6.000,– und 10.000,– Euro, kann man sich<br />
ausrechnen, dass sich diese Anschaffung<br />
schnell amortisiert h<strong>at</strong>.<br />
Was bietet Leica Geosystems bzw. Mikrofyn<br />
noch für den Bau?<br />
Zimmermann: Das sind insbesondere die<br />
Maschinensteuerungen, von den einfachen<br />
2D- bis hin zu den 3D-Maschinensteuerungen.<br />
Bei den 2D-Maschinensteuerungen<br />
geht es vor allem um den Tief-, Leitungs-,<br />
und Infrastrukturbau. Und im 2D-Bereich,<br />
ist es eigentlich die gleiche Rechnung, wie<br />
bei den Leica Buildern. Sehr oft werden<br />
Raupen, Grader und Bagger zweidimensional<br />
gesteuert. Für rel<strong>at</strong>iv wenig Geld bekommt<br />
man die Ausrüstung dafür und man<br />
spart ganz einfach einen Mann auf der Baustelle<br />
und erzielt in kürzerer Arbeitszeit eine<br />
höhere Präzision. Es gibt keine „Mehr-<br />
Aushübe“ durch den Bagger bzw. unnötig<br />
viele Planierfahrten mit der Raupe oder mit<br />
dem Grader, denn man ist von Anfang an<br />
auf der richtigen Höhe für die Sauberkeitsschicht.<br />
Gruber: Es kann also nicht passieren, dass<br />
zu viel ausgehoben wird und dann wieder<br />
M<strong>at</strong>erial auf die Baustelle geführt und planiert<br />
werden muss.<br />
Zimmermann: Das ist beim Straßenbau, bei<br />
Aushüben, etc. so. Stellen Sie sich z. B. vor,<br />
sie müssen ein Gebäude bauen, das an einer<br />
Böschung steht diese müssen sie 2:3 runterziehen.<br />
Mit unserer Steuerung setzen sie<br />
die Maschine oben an und ziehen wirklich<br />
2:3 ab. Ohne Lehre – die ja erst gebaut werden<br />
muss – und ohne zusätzlichem Personal.<br />
Und eine Maschinensteuerung rechnet<br />
sich eigentlich noch schneller, als der Builder,<br />
denn mit etwa 12.000,– Euro für eine<br />
2D Baggersteuerung ist diese Investition ja<br />
nicht gerade gigantisch.<br />
Gruber: Wir haben einen Kunden, der neun<br />
2D-Bagger bereits im Eins<strong>at</strong>z h<strong>at</strong>. Unlängst<br />
habe ich den Geschäftsführer gefragt, wie<br />
INTERVIEW<br />
zufrieden er ist und mit welchen Amortis<strong>at</strong>ionszeiten<br />
bei ihnen gerechnet wird. Er<br />
war sehr zufrieden; Jeder neue Bagger wird<br />
nur noch mit einem solchen System ausgest<strong>at</strong>tet.<br />
Und intern rechnen sie mit drei bis<br />
fünf Mon<strong>at</strong>en Amortis<strong>at</strong>ionszeit!<br />
Das ergibt sich ja auch daraus, dass in<br />
der Zeit, in der der zweite Mann gemessen<br />
h<strong>at</strong>, der Bagger nicht arbeiten kann. Also<br />
ich spare nicht nur Personal ein, sondern<br />
auch den Stillstand der Maschine.<br />
Zimmermann: Mittlerweile haben wir sehr<br />
viele Erfahrungswerte gesammelt. Die Produktivitätssteigerung<br />
liegt im 2D-Bereich<br />
zwischen 20 und 30 Prozent, im 3D-Bereich<br />
zwischen 30 und 40 Prozent.<br />
Wodurch unterscheiden sich Ihrer<br />
Meinung nach Leica Geosystems und<br />
Mikrofyn von anderen Systemen?<br />
Zimmermann: Marktentscheidend ist sicher<br />
das modulare System; Also dass wir überall<br />
mit den selben Sensoren, 3D-Rechnern,<br />
GPS oder Tachymetern arbeiten. Und wir<br />
verwenden überall dieselbe standardisierte<br />
Dockingst<strong>at</strong>ion. Dann bieten wir noch, wie<br />
schon gesagt, einen ausgesprochen guten<br />
Support und Service. Da heben wir uns<br />
markant ab.<br />
Gruber: War z. B. ein 3-D System mit einem<br />
35 t-Bagger für die Baustelle notwendig<br />
und das System war auf dem 25 t-Bagger<br />
montiert, so stand man vor einem Problem.<br />
Man h<strong>at</strong>te einen zu kleinen Bagger. Jetzt ist<br />
das durch die Modultechnik von Leica und<br />
Mikrofyn ganz leicht. Man steckt das 3-D<br />
Modul einfach vom 25 t-Bagger auf den 35<br />
t-Bagger um. Das dauert ein paar Minuten<br />
und schon ist aus einem 2-D gesteuerten ein<br />
3-D gesteuerter Bagger geworden.<br />
Zimmermann: In der Schweiz haben wir einige<br />
Großfirmen, die haben zentral ein La-<br />
„Wir bleiben immer an der<br />
Maschine – das ist After-Sales-<br />
Service, wie wir es verstehen.“<br />
DaViD ZimmermaNN<br />
ger von 3D-Steuerungen. Die einzelne Baustelle<br />
ordert in der Zentrale dann für drei<br />
Wochen eine 3D-Steuerung, die kommt<br />
raus, wird angeklickt, geht nachher wieder<br />
zurück. Immerhin ist das ja doch eine größere<br />
Investition, wenn man mit GPS etc. arbeitet<br />
und diese soll auch optimal genutzt<br />
werden. Das sind Modelle, die sehr oft zur<br />
Anwendung kommen.<br />
Gruber: Und bei KMUs ist die gute Zusammenarbeit<br />
mit diesen sehr wichtig: Wenn<br />
sich so ein Unternehmen für ein 2D-System<br />
entscheidet, dann kann es für größere Baustellen,<br />
wo einmal ein 3D-System benötigt<br />
wird, auf uns zurückgreifen, indem er sich<br />
das 3D-System für diese Baustelle mietet.<br />
Und hier ist es eben auch wichtig, dass man<br />
BauBl<strong>at</strong>t.Österreich DEZEMBER 2010<br />
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