magazin für das leben in lüneburg kostenlos juni - Quadrat
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genüber gestanden hat, vergisst sie nicht.<br />
Der Augenblick, der von ihm auf der Le<strong>in</strong>wand<br />
e<strong>in</strong>gefangen wird, br<strong>in</strong>gt menschliche Emotionen zum<br />
Vorsche<strong>in</strong>, denen wir als Zuschauer so unmittelbar aus-<br />
geliefert s<strong>in</strong>d, <strong>das</strong>s wir uns ihnen nicht entziehen können.<br />
Energiegeladene Farben bestimmen Beckers Werk –<br />
<strong>das</strong> Werk e<strong>in</strong>es Mannes, der e<strong>in</strong>en schwierigen Lebensweg<br />
g<strong>in</strong>g, um ganz <strong>für</strong> und von der Malerei zu <strong>leben</strong>.<br />
Geboren wurde der Künstler 1957 <strong>in</strong> der Region Perm/<br />
UdSSR. Er absolvierte die Serow Kunstschule und anschließend<br />
die Fakultät <strong>für</strong> Malerei an der Hochschule<br />
Ilya Rep<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Meisterkurs folgte, Ausstellungen <strong>in</strong><br />
Russland und im Ausland: Unter anderem waren se<strong>in</strong>e<br />
Bilder 1989 <strong>in</strong> der Galerie Roy Miles <strong>in</strong> London und<br />
1990 beim zweiten spanischen Kunstforum <strong>in</strong> Barcelona<br />
zu sehen. 1999 entschied sich Becker, se<strong>in</strong>e Heimat<br />
zu verlassen – ke<strong>in</strong> leichter Schritt <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en, der<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Leben nicht viel mehr mitbr<strong>in</strong>gt als se<strong>in</strong><br />
außerordentliches Talent. „Se<strong>in</strong>e Existenz <strong>in</strong> der Sowjetunion<br />
der neunziger Jahre war durch den totalen<br />
Umbruch <strong>in</strong> Russland zerstört“, sagt Galerist H.-Jürgen<br />
Meyer, der ihn <strong>in</strong> Lüneburg entdeckte und unter se<strong>in</strong>e<br />
Fittiche nahm, um den Künstler bei e<strong>in</strong>em größeren<br />
Publikum bekannt zu machen. „Der Neuanfang <strong>in</strong> der<br />
neuen Heimat war unvorstellbar schwer. Es war e<strong>in</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />
bei m<strong>in</strong>us Null, ohne soziales Netz und ohne<br />
größere Unterstützung <strong>in</strong> Deutschland“, er<strong>in</strong>nert sich<br />
Meyer an die Zeit der Anfänge.<br />
Im Jahr 2006 erhielt Becker den Dr. Hedwig-Meyn-<br />
Preis der Stadt Lüneburg. „Beckers Malerei fußt auf<br />
überlieferter Kunst und der Ikonenmalerei. Sie ist im<br />
Kern ernst und f<strong>in</strong>det dabei zu e<strong>in</strong>er eigenen, <strong>in</strong> den<br />
Formen und der Abstimmung der Farben sehr konzentrierten<br />
Farbe“, heißt es <strong>in</strong> der Würdigung der Jury.<br />
Jetzt s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Bilder im Obergeschoß des We<strong>in</strong>kontors<br />
Wabnitz und <strong>in</strong> der Galerie Meyer, Lüner Straße<br />
2 und 3, zu sehen – Porträts voller E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichkeit<br />
und Emotionen, Bilder, <strong>in</strong> denen wir uns selbst begegnen.<br />
(es)<br />
FOTO: ENNO FRIEDRICH Wer den Bildern von Andrej Becker e<strong>in</strong>mal ge-<br />
Begegnungen<br />
DER KÜNSTLER ANDREJ BECKER IN DER GALERIE MEYER UND IM WEINKONTOR WABNITZ<br />
kultur 77<br />
2 � quadrat 06 / 2010