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R<br />

Rückblick<br />

28<br />

Perchiner Gemeindebote<br />

Eine Fülle von Veranstaltungen befasst<br />

sich mit den Ereignissen rund<br />

um den Tiroler Freiheitskampf und<br />

vielen Menschen mag dabei die<br />

sprichwörtliche Qual der Wahl wohl<br />

schwer fallen.<br />

Wenn sich auch manche übersättigt<br />

fühlen mögen, ein Gutes hat das<br />

Ganze sicher, nämlich, dass man<br />

sich wieder einmal etwas näher mit<br />

der Geschichte unseres Landes befassen<br />

und intensiver auseinandersetzen<br />

kann.<br />

Eine besondere Initiative hat sich<br />

das Museum Passeier, das in den<br />

letzten Jahren beim „Sandwirt“ in<br />

Passeier, dem Geburtshaus von Andreas<br />

Hofer, entstanden ist, ausgedacht.<br />

Nach dem Motto „Wenn der<br />

Prophet nicht zum Berg kommt,<br />

kommt der Berg zum Prophet“, wird<br />

von eben diesem Museum aus ein<br />

eigener recht auffällig gestalteter<br />

Bus durch die Lande geschickt, der<br />

die Geschichte sozusagen zu den<br />

Leuten vor Ort bringt. Die Initiative<br />

wird von der Kulturabteilung der<br />

Südtiroler Landesregierung und anderen<br />

Institutionen unterstützt.<br />

Dieser „Andreas-Hofer-Bus“ machte<br />

am 03. Juni 2009 auf Einladung<br />

des Bildungsausschusses Percha<br />

auch beim örtlichen Vereinshaus<br />

Halt. Eine überschaubare, dafür<br />

aber eine sehr interessierte Zuhörerschaft<br />

kam zur Wissensauffrischung<br />

in das Vereinshaus.<br />

Dr. Josef Urthaler, der Präsident<br />

des Bildungsausschusses Percha,<br />

hieß die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

Der „Hofer-Bus“ macht in Percha Halt<br />

Das heurige Gedenkjahr zum Aufstand der Tiroler gegen Frankreich und Bayern vor 200 Jahren ist<br />

mittlerweile nicht mehr zu übersehen und zu überhören.<br />

willkommen. Er erklärte in seiner<br />

Grußansprache, dass sich der Bildungsausschuss<br />

Percha verpflichtet<br />

gefühlt habe, einen Beitrag<br />

zum Tiroler Gedenkjahr zu leisten.<br />

Es sei allerdings schwierig, sich in<br />

der ganzen Flut der Angebote auf<br />

das Wesentliche zu konzentrieren<br />

und so habe man sich eben für den<br />

„Andreas-Hofer-Bus“ entschieden,<br />

um eine seriöse Darstellung der Tiroler<br />

Geschichte gewährleisten zu<br />

können.<br />

Dr. Monika Mader, Historikerin und<br />

Lehrerin für Geschichte an der Mittelschule<br />

St. Leonhard in Passeier,<br />

hielt daraufhin das Hauptreferat<br />

des Abends. Sie stellte dabei die<br />

Tiroler Freiheitskriege und die Ereignisse<br />

rund um Andreas Hofer<br />

in einen Gesamtkontext der historischen<br />

Ereignisse im damaligen<br />

Europa. Einerseits war es die Lage<br />

von Tirol mit seinen wichtigen Alpenübergängen<br />

und seine damit<br />

verbundene unfreiwillige Rolle als<br />

„Durchmarschland“ für die gegnerischen<br />

Kriegsheere, andererseits<br />

die Ablehnung der verordneten<br />

Reformen während der bayerischen<br />

Herrschaft am Beginn des<br />

19. Jahrhunderts, die Tirol in die<br />

Wirrnisse und Kämpfe der damaligen<br />

Zeit hineingeraten ließen.<br />

Frau Dr. Mader zeichnete in ihrem<br />

recht anspruchsvollen Referat die<br />

Chronologie der Ereignisse ziemlich<br />

detailgenau nach und stellte dabei<br />

gleichermaßen wichtige wie auch<br />

interessante historische Zusam-<br />

Zum Gedenkjahr kam Andreas Hofer<br />

sozusagen im Bus nach Percha.<br />

menhänge her. Somit wurde klar,<br />

dass die Tiroler Freiheitskämpfe<br />

nicht als isolierte Ereignisse, sondern<br />

durchaus als Teil der europäischen<br />

Geschichte zu sehen sind.<br />

Im Rahmen des Vortrages wurde<br />

auch ein Film gezeigt, der vor allem<br />

die Biografie des Andreas Hofer vor<br />

dem Hintergrund des Tiroler Freiheitskampfes<br />

in den Mittelpunkt<br />

stellt.<br />

Sowohl der Film selbst als auch die<br />

nachfolgenden Ausführungen der<br />

Referentin versuchten, ein menschliches<br />

Bild von Andreas Hofer zu<br />

zeichnen und ihn von seiner „Last<br />

des Heldentums“ zumindest etwas<br />

zu befreien. Andreas Hofer, Gastwirt,<br />

Händler und Familienvater,<br />

für seine Zeit überdurchschnittlich<br />

sprachgewandt und gebildet - er<br />

konnte lesen und schreiben und<br />

soll die italienische Sprache zumindest<br />

mündlich gut beherrscht<br />

haben – war der einfache und<br />

zugleich überaus charismatische<br />

Mann aus dem Volk, der bei seinen<br />

Landsleuten, aber auch beim<br />

österreichischen Kaiserhaus wegen

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