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R Rückblick 38 Perchiner Gemeindebote wichtig sind für mich der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Die Gruppe der Musikanten ist eine ganz besondere: Der Altersunterschied zwischen unserem jüngsten und ältesten Mitglied beträgt 60 Jahre und alle haben wir gemeinsam Freude am Musizieren. Mein persönliches, freundschaftliches Verhältnis zu den Musikanten ist mir zu wichtig, als dass ich dafür um jeden Preis meine persönlichen, musikalischen Vorstellungen übers Knie brechen wollte. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass sich beide Ziele keineswegs gegenseitig ausschließen, wenn man einerseits kompromissbereit ist, auf der anderen Seite aber auch mal bereit, an seinen eigenen Grenzen zu arbeiten und sie zu verschieben. Denn musikalische Erfolge sind zwar Arbeit, sie machen aber auch allen gemeinsam Freude.“ MK: „Welches sind die Höhepunkte im heurigen Jahr?“ Michael Oberrauch: „Das Frühjahrskonzert ist natürlich schon immer etwas Spezielles. Auf keinen anderen Auftritt arbeitet man so lange und konzentriert gemeinsam hin. Es ist gerade deshalb immer ein schö- Der Erfolg des selbst erarbeiteten Stückes „Was uns groß und stark gemacht hat“ in Percha, sprach sich scheinbar schnell herum, sodass die sechs Theatersenioren bereits für den 30. Mai erneut „gebucht“ wurden. Die Aufregung war groß, nes Erlebnis, das neue Programm vor gut besetztem Haus präsentieren zu können. MK: „Für dich persönlich wird das erste Konzert als Kapellmeister wohl sicher immer in spannender Erinnerung bleiben?“ Michael Oberrauch: „Ja, das auf jeden Fall. Aber ich muss sagen, dass ich jeden Auftritt der Musikkapelle als eine Art Visitenkarte sehe. Gerade bei der Mitgestaltung von Prozessionen oder anderen Feierlichkeiten im Dorf wird man sozusagen ein Teil eines Familienfestes. Es ist eine Chance, einen persönlichen Bezug aufzubauen, vielleicht auch gerade zu Personen und Familien, die die Musikkapelle und ihre vielseitige Tätigkeit bis dahin nicht kannten und deshalb das Gefühl hatten, nichts mit ihr zu tun zu haben.“ MK: „Gibt es einen Auftritt, auf den du dich besonders freust?“ Michael Oberrauch: „Schon als Musikant habe ich sehr gern kirchliche Anlässe mitgestaltet. Diese Auftritte sind mir wichtig. Ich finde, dass das Spielen in einer Kirche immer eine besondere Atmosphäre als Andreas Durnwalder, Ida Auer, Kassian Urthaler, Hildegard Passler sowie Margareth und Hubert Mair in Begleitung der Vorsitzenden des Seniorenclubs Waltraud Pietribiasi und des Obmanns der Kassianibühne Markus Seyr mit dem schafft, sowohl für die Musikanten, als auch als für die Kirchgänger. Bei einer Messe kann man sehr unterschiedliche Menschen erreichen. Deshalb freue ich mich unter anderem besonders auf die Gestaltung des Cäciliengottesdienstes Ende November.“ MK: „Wie bist du als Kind eigentlich zur Musik gekommen? Welche Vorteile hat aus deiner Sicht das Erlernen eines Instruments für Kinder und Jugendliche?“ Michael Oberrauch: „Den ersten Bezug zur Musikkapelle habe ich, wie sehr viele, in der Familie erlebt. Um sich eventuell für das Spielen eines Instruments oder die Musikkapelle zu interessieren, müssen uns die Kinder kennenlernen und erleben. Mich selbst hat die Erlernung eines Instruments als Jugendlicher in grundlegenden Charaktereigenschaften, wie Zielstrebigkeit, Ausdauer und Kreativität gefördert. Ich finde, dass dieses Hobby für ein Kind sehr wichtige und vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten bietet, welche im für das spätere Leben generell von Nutzen sein können.“ MK: „Danke für das Gespräch.“ Seniorentheatergruppe der Kassianibühne Percha „on Tour“ Spätestens seit den Aufführungen im Jänner 2009 ist klar: Die älteste Generation der Kassianibühne Percha versteht es hervorragend, sich in Szene – und das Publikum in Begeisterung zu versetzen. vollbepackten Sportbus zur ersten „Inlands - Tournee“ nach Sarnthein aufbrachen um im dortigen Bürgerhaus ein Frühlingsfest für Senioren mit ihrem Stück zu bereichern. Doch dieser erste Auftritt außerhalb
Reisevorbereitungen: Nicht nur der Text, auch die Requisiten durften nicht vergessen werden. von Percha war sozusagen „nur“ die Generalprobe für den großen „Auslands – Einsatz“ der Seniorentheatergruppe. Vom 02. bis zum 07. Juli fand das 3. Europäische Seniorentheaterfestival „Art & Weise“ in Pforzheim (D) statt. Die Senioren der Kassianibühne wurden eingeladen - gemeinsam mit einer Gruppe aus Brixen – Südtirol bei diesem Festival zu vertreten, an dem auch Gruppen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Litauen teilnahmen. Die anfängliche Skepsis unter den Schauspielern machte bald der großen Begeisterung Platz und so brachen die Perchiner Theaterleute am Morgen des 02. Juli mit Requisiten und Bühneneinrichtung nach Pforzheim auf. Begleitet wurde die Gruppe von Spielleiterin Maria Thaler Neuwirth und Obmann Markus Seyr, welcher für die Technik verantwortlich war. Nach dem Bezug der Zimmer im vornehmen Parkhotel im Herzen der Stadt machte man sich gleich auf den Weg in das Kulturhaus Die Seniorentheatergruppe Percha mit Obmann Markus Seyr: Pforzheim wurde im Sturm erobert. R Rückblick Osterfeld. Die traditionsbewussten Perchiner ließen es sich nicht nehmen, dort in der Pustertaler Tracht, der offiziellen Eröffnung des Festivals beizuwohnen. Am 04. Juli war der große Auftritt der Kassianibühne. Nachdem die Bühne eingerichtet, die Scheinwerfer genau positioniert und noch schnell einige Szenen geprobt waren, hob sich der Vorhang und die Perchiner Theaterleute legten los: Voller Schwung und mit sichtbarem Stolz präsentierten sie unser Heimatdorf Percha im Stück „Was uns groß und stark gemacht hat“ einem internationalen Publikum. Der vollbesetzten Saal verwandelte sich in eine begeisterte Menge, welche unsere sechs Schauspieler mit tosendem Applaus belohnte. Im Anschluss an die Aufführung fand eine offene Diskussionsrunde statt. Die Spieler und die Spielleiterin standen dabei einer Fachjury, mehreren internationalen Theaterkritikern und Schauspielstudenten Rede und Antwort. Besonders die Szene der Heimkehr von Anton Mutschlechner (Pitzinger) aus der russischen Gefangenschaft beeindruckte vor allem ältere deutsche Zuschauer; hatten viele von ihnen doch ähnliches erlebt. Die Kritik war hervorragend und einige Diskussionsteilnehmer bezeichneten das Stück sogar als „beste Darbietung des Festivals“. Mit vielen unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck konnten die Senioren der Kassianibühne am 05. Juli wieder die Heimreise antreten, wissend, einen wertvollen kulturellen Beitrag für Percha und Südtirol geleistet zu haben. 39 Perchiner Gemeindebote
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