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R<br />

Rückblick<br />

32<br />

Perchiner Gemeindebote<br />

Gedankengut überhaupt nichts zu<br />

tun haben wollen.<br />

Dr. Jordan Bärtl aus Abfaltersbach<br />

in Osttirol nahm seine Festrede<br />

zunächst zum Anlass, um die gute<br />

Beziehung der Schützenkompanie<br />

Oberwielenbach zu den Osttiroler<br />

Kameraden hervorzuheben. Besonders<br />

Hauptmann Alois Schneider<br />

sei es, der seit jeher die gute Verbindung<br />

pflege und immer wieder<br />

als Gast bei den Veranstaltungen<br />

der Osttiroler Schützen anzutreffen<br />

sei. Doch auch in Oberwielenbach<br />

selbst müsse die Schützenkompanie<br />

wohl anerkannt sein, mutmaßte Dr.<br />

Bärtl, dies bewiesen allein die vielen<br />

Teilnehmer bei der Jubiläumsfeier.<br />

Etwas provokant formulierte der<br />

Festredner die Frage, wozu denn<br />

ein Schützenverein gut sein soll.<br />

Anhand der Grundsätze, die in den<br />

Statuten des Schützenbundes fest-<br />

Das örtliche Schützenwesen in<br />

Oberwielenbach dürfte aber viel<br />

weiter zurückreichen und es ist eng<br />

mit dem Bestehen des Schießstandes<br />

in Oberwielenbach verknüpft.<br />

Zudem gibt es Quellen, die bezeugen,<br />

dass sich mehrere Schützen,<br />

die dem Oberwielenbacher Schießstand<br />

angehörten, aktiv an den Tiroler<br />

Freiheitskämpfen beteiligten<br />

(von mindestens drei Oberwielenbacher<br />

Schützen, die bei diesen kriegerischen<br />

Ereignissen ums Leben<br />

kamen, sind die Namen bekannt).<br />

Aus schriftlichen Aufzeichnungen<br />

geht hervor, dass bereits im Jahr<br />

geschrieben sind und anhand der<br />

vielen Aufgaben, die die Schützenkompanien<br />

in den Dorfgemeinschaften<br />

wahrnehmen, vermochte<br />

er darauf auch schlüssige Antworten<br />

zu geben. Er konnte überzeugend<br />

darstellen, dass die Aufgaben<br />

einer Schützenkompanie weit über<br />

jene eines touristisch motivierten<br />

Trachtenvereins hinausgehen. Die<br />

Gestaltung des Zusammenlebens<br />

in den Familien und in der Dorfgemeinschaft<br />

sei ebenso von Bedeutung<br />

wie die Hilfe für Menschen<br />

in Not, die gelebte Vorbildfunktion<br />

bezüglich in der Tradition begründeter,<br />

aber auch zeitgemäßer Werte<br />

und die Pflege des Bewusstseins für<br />

die Heimat in ihren geografischen<br />

und geschichtlichen Dimensionen.<br />

Dr. Bärtl hielt nicht bloß eine<br />

„Schönrede“, sondern er machte<br />

durchaus auch kritische Anmerkungen,<br />

wenn es etwa um die Pfle-<br />

1853 am Schießstand von Oberwielenbach<br />

ein so genanntes „Kaiserschießen“<br />

sattgefunden hat. Zehn<br />

Jahre später nahmen die Oberwielenbacher<br />

Schützen an einem Landesschießen<br />

in Innsbruck teil. Der<br />

erste „dokumentierte“ Hauptmann<br />

der Schützenkompanie Oberwielenbach<br />

war Johann Nocker und diese<br />

zählte im offiziellen Gründungsjahr<br />

1907 bereits stolze 33 Mann.<br />

Zu Pfingsten des Jahres 1909 erfolgte<br />

die Weihe der neuen Schützenfahne,<br />

die nun die alte „schäbige“<br />

ersetzen sollte. Im selben Jahr<br />

bereits nahm die Schützenkom-<br />

ge der Festkultur ging. Zum Schluss<br />

erläuterte er den oft nicht oder<br />

missverstandenen Sinn des „Salveschießens“,<br />

das bei den Schützen<br />

als Zeichen höchster Ehrerbietung<br />

gilt.<br />

Nach der wohltuend kurzweiligen<br />

Festrede wurde noch eine Erklärung<br />

der Schützenkompanie Oberwielenbach<br />

verlesen, wonach sich diese<br />

ausdrücklich von allem rechtsradikalen<br />

Gedankengut distanziert.<br />

Ein sichtlich zufriedener Schützenhauptmann<br />

Alois Schneider lobte<br />

daraufhin die anwesenden Schützen<br />

für ihre Disziplin während der<br />

doch recht langen Feier und lud<br />

zum weiteren Verlauf des Festes<br />

beim Vereinshaus ein. Das Jubiläum<br />

fand mit den Konzerten der Bauernkapelle<br />

Onach und der Musikkapelle<br />

Percha sowie mit flotter Tanzmusik<br />

seinen Ausklang.<br />

Aus der Geschichte der Oberwielenbacher Schützen<br />

Aus den derzeit verfügbaren Unterlagen geht hervor, dass die Schützenkompanie Oberwielenbach<br />

im Jahr 1907, also vor mehr als 100 Jahren, gegründet wurde.<br />

panie Oberwielenbach am Umzug<br />

zum Tiroler Gedenkjahr 1809 –<br />

1909 in Innsbruck teil. Es wird auch<br />

berichtet, dass sich beim Wiener<br />

Weltkongress im Jahr 1912 für die<br />

Oberwielenbacher Marketenderinnen<br />

die historische Gelegenheit ergeben<br />

hat, dem Kaiser Franz Josef<br />

ein Schnapsl einzuschenken.<br />

Der 1. Weltkrieg entwickelte sich<br />

für die k.k. – Monarchie zusehends<br />

zur Katastrophe und er verschonte<br />

auch die Oberwielenbacher Schützen<br />

nicht. Viele von ihnen wurden<br />

zum Kriegsdienst eingezogen und<br />

mussten an der Front ihr junges

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