service - B4B MITTELHESSEN
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Foto: Ewert<br />
SERVICE<br />
Veranstaltung des VDI und der IHK<br />
Projekt „Power to Gas“<br />
Die Energiewende ist im Gange und sie ist unumkehrbar.<br />
Franz EwErt<br />
Bis 2050 soll die Stromversorgung<br />
Deutschlands vollends auf regenerati-<br />
ve Energiegewinnung umgestellt sein.<br />
Dabei ist eines der gewichtigsten und schon<br />
deutlich vorher zu lösenden Probleme jenes<br />
der Speicherfähigkeit von Strom, der bei-<br />
spielsweise aufgrund wehenden Windes<br />
oder kräftig scheinender Sonne produziert,<br />
aber nicht direkt verbraucht werden kann.<br />
Denn Strom muss verbraucht werden, sobald<br />
er erzeugt wird. Für den Fall, dass er jedoch<br />
aus den unterschiedlichsten Gründen nicht<br />
verbraucht werden kann, obwohl er aus<br />
alternativer und regenerativer Erzeugung<br />
aufgrund der Umstände im Übermaß vor-<br />
handen ist, stellt sich dringend die Frage der<br />
Speicherung. Und genau an dieser Stelle<br />
zeichnet sich eine wirkungsvolle Lösung ab,<br />
die mittlerweile unter der Bezeichnung<br />
"Power to Gas" über den Expertenkreis hin-<br />
aus ein Begriff ist.<br />
Ob nun "Power to Gas", "Wind to Gas"<br />
oder "Strom zu Gas", gemeint ist stets das<br />
gleiche: die umweltfreundliche Speicherung<br />
elektrischer Energie aus Windkraft-, Biogas-<br />
und Solaranlagen in Form von Methangas.<br />
Das genau war das Thema einer Informati-<br />
onsveranstaltung, zu der der Bezirksverein<br />
Mittelhessen im Verein deutscher Ingenieure<br />
und die IHK Gießen-Friedberg gemeinsam in<br />
die Räumlichkeiten der IHK im Gießener<br />
Flutgraben 4 eingeladen hatte. Hier begrüß-<br />
ten Jörg Seufert vom VDI-Bezirksverband<br />
Mittelhessen und Freya Vogel-Weyh namens<br />
der IHK über 70 interessierte Besucher - alle-<br />
samt direkt oder indirekt "vom Fach" - und<br />
drei Referenten, die den Stand der Technik<br />
erläuterten: Professor Dr. Birgit Scheppat<br />
von der Hochschule Rhein-Main in Rüssels-<br />
heim, Matthias Puchta, Gruppenleiter "Ener-<br />
giespeicher" beim Fraunhofer-Institut für<br />
Windenergie und Energiesystematik in Kas-<br />
sel, sowie Mate Barisic von der ELT Elektro-<br />
lyse-Technik GmbH mit Sitz in Butzbach,<br />
der aus der bisherigen Praxis der für die<br />
Umwandlung von Strom in Wasserstoff via<br />
Gastgeber und Referenten bei der Info-Veranstaltung<br />
zum Thema "Power to Gas" in den<br />
IHK-räumen im Flutgraben: Freya Vogel-weyh,<br />
Jörg Seufert, Prof. Birgit Scheppat, Mate Barisic<br />
und Matthias Puchta (von links).<br />
Elektrolyse – das Verfahren ist schon seit<br />
100 Jahren bekannt - berichtete.<br />
Energiewende ist notwendig<br />
Professor Scheppat ging auf die grund-<br />
sätzlichen Notwendigkeiten der Ener-<br />
giewende angesichts endlicher fossiler Res-<br />
sourcen, ihrer Chancen und Risiken ein,<br />
erklärte den Vormarsch der "Erneuerbaren"<br />
für unaufhaltsam und beschrieb die Haupt-<br />
aufgaben im Wendeprozess, als da sind die<br />
wirtschaftliche Gestaltung des Wandels und<br />
der Energiewende, das effizientere und<br />
intelligentere Nutzen der Energie sowie die<br />
Bereitstellung von ausreichend Energie<br />
(Strom) zu genau jenen Zeitpunkten, wenn<br />
sie auch gebraucht wird. Scheppat wies auf<br />
die Tatsache hin, dass nahezu der gesamte<br />
Zuwachs an Stromproduktion seit dem Jahr<br />
1990 komplett aus erneuerbaren Energien<br />
gewonnen wurde. Der Ausbau der Netze sei<br />
eine Herausforderung, die aber ihren Schrek-<br />
30 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 1/2013<br />
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