service - B4B MITTELHESSEN

ken dann verliere, wenn es gelinge, die
dezentrale Stromerzeugung einschließlich
lokaler Netze, "die die unterschiedlichen
Lastenprofile abbilden", auszubauen. Hinzu
komme die Notwendigkeit der Verbesserung
und Abstimmung von Vorhersagen, wann
Strom erzeugt und verbraucht wird. Insge-
samt machte Scheppat im Blick auf die
Energiewende Mut: "Es wird Lösungsmög-
lichkeiten, gerade auch auf dem Gebiet der
Speicherung, geben. Übergroße Sorgen sind
nicht angebracht."
Potenzial im Erdgasnetz
Große Speicherpotenziale von "chemi-
scher Energie", also von Methan, das aus
überschüssigem Strom gewonnen wird,
sehen die Experten in der "Power to Gas"-
Technologie, die derzeit in einem von 2011
bis 2014 laufenden und vom Bundesmini-
sterium für Umwelt, Naturschutz und Reak-
torsicherheit geförderten Verbundprojekt in
Stuttgart in einer 250 kW-Forschungsanlage
erprobt wird, die bereits als Vorstufe zu einer
industriellen Nutzung gilt. Die Anlage ver-
wandelt Strom - und genau das soll künftig
in großem Stil mit dem überschüssigen
Strom geschehen - in regeneratives Methan-
gas, das sich speichern lässt und bei Bedarf
wieder in Strom umwandeln lässt. Und das
geht so: Aus überschüssigem Strom und
Wasser wird zunächst Wasserstoff produ-
ziert, der dann, mit Kohlendioxid vermischt,
Methangas ergibt, das dann wiederum ganz
einfach in das deutschlandweit vorhandene
Erdgasnetz - "ein gigantischer Energiespei-
cher" - eingespeist werden kann. So kann
der in Methan verwandelte Strom im Haus-
halt oder fürs Heizen und auch für das
Betanken von Fahrzeugen genutzt werden.
Oder das Gas kann, als weitere wichtige
Option, in Kraftwerken wieder in Strom
zurückverwandelt werden.
Auch wenn im derzeitigen Forschungs-
und Erprobungsstadium des "Power to Gas"-
Projekts die Energieverluste noch zu hoch
sind (was sich aber noch ändern werde), sind
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solche Speicher- und Verwendungsmöglich-
keiten für die Experten schon jetzt wichtiger
als der Ausbau des Leitungsnetzes, der der-
zeit noch die Schlagzeilen beherrscht. Denn
bei einem Ausbau dezentraler Stromerzeu-
gung mittels erneuerbarer Energieträger vor
Ort erübrige sich der Ausbau von Überland-
netzen weitgehend. n
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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 1/2013 31