Antifa Hohenschönhausen - NEA
Antifa Hohenschönhausen - NEA
Antifa Hohenschönhausen - NEA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schule gemacht. Er fühle sich hier fehl am Platze“ 6 dann schwang er sich auf sein Fahrrad und fuhr weg. Die<br />
überwiegende Mehrheit der Schüler ging daraufhin, die Internationale pfeifend, geschlossen nach Hause.<br />
Nach nicht mal einer Woche erhielten die Eltern der Schüler Briefe in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass der<br />
Schulstreik „ungesetzlich“ sei und dass ihre Kinder sich wieder in der Schule in der Amalienstraße einzufinden<br />
haben. Die Lehrer der Weltlichen Schule wurden strafversetzt, Schuldirektor Zwölfner hingegen wurde<br />
von den Nazis in ein Konzentrationslager verschleppt.<br />
Der Streik an der „Weltlichen Schule Berlin Weißensee“ war eine eindrucksvollste Willensbekundung gegen<br />
den Vernichtungswahn der Nazis. Sie blieb, so weit dies bekannt ist, die einzige an einer öffentlichen Lehranstalt<br />
in Berlin. Der Mut der Schüler_innen und der Lehrerschaft kann uns heute Beispiel sein, wenn wir uns<br />
die Fragen stellen „Was kann ich tun?“, „Was habe ich getan?“.<br />
Literatur/Erläuterungen:<br />
[1] Die früher praktizierte Trennung von „Geschlechtern“ sorgte verfestigte schon im frühen Kindesalter klassische Rollenbilder<br />
von „Mann“ und „Frau“. Tätigkeiten wie kochen vorwiegend den Mädchen und Werken meist den Jungen beigebracht. Die<br />
Trennung sorgte u.a. dafür dass das „andere Geschlecht“ fremd und mysteriös gehalten wurde und so mit auch zwangsläufig eine<br />
Andersbehandlung unter einander entstand. Wir haben geschlechtsspezifische Bezeichnungen in Anführungszeichen gesetzt, da wir<br />
Geschlechtsidentität als konstruiert erachten.<br />
[2] Wolfdietrich Schnurre, „Gelernt ist gelernt“, in: „Meine Schulzeit im Dritten Reich. Erinnerungen deutscher Schriftsteller“,<br />
Marcel Reich-Ranicki (Hrsg.), München 1984, S.72<br />
[3] Ebd., S.74<br />
[5] Wolfdietrich Schnurre war Schüler der Weltlichen Schule Berlin-Weißensee und ein bedeutender Lyriker, Roman- und Kinderbuchautor<br />
der westdeutschen Nachkriegsgeschichte, die Bibliothek 2005 in der Bizetstraße eröffnete Bibliothek trägt seinen<br />
Namen.<br />
[5] „Chronik der 7. Oberschule Waldemar Schmidt“ Berlin-Weißensee, maschinen-schriftliches Manuskript<br />
[6] Komitee der <strong>Antifa</strong>schistischen Widerstandskämpfer der Deutschen Demokratischen Republik Berlin-Weißensee (Hrsg.): <strong>Antifa</strong>schistischer<br />
Widerstand in Berlin-Weißensee 1933-1945. Erinnerungen, Berichte,Biografien. Berlin 1988. Erinnerungen von<br />
Günter Nitschke, in „Der Lappen muß runter!“ eine <strong>Antifa</strong>schistische Protestaktion an der weltlichen Schule, S.92ff<br />
Grundschule am Weißensee, 2011<br />
Als auf dem Schuldach das Hakenkreuz wehte /<br />
17