Antifa Hohenschönhausen - NEA
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Die Kommunistin Else Jahn aus der Berliner Allee<br />
250, die nach 1936 drei Jahre lang im Zuchthaus gesessen<br />
hatte und sich anschließend wiederum einer<br />
illegalen Gruppe angeschlossen hatte, lief mit dieser<br />
Widerstandsgruppe, darunter ihren Brüdern Willi und<br />
Fritz Gerichow, zur Roten Armee über und geleitete<br />
Kampftrupps der Sowjetarmee zur Berliner Innenstadt.<br />
In Weißensee-Spitze, an der Kreuzung Gustav-<br />
Adolf-Straße/Prenzlauer Promenade, wurde sie am 26.<br />
April 1945 von der SS erschossen. Else Jahn war seit<br />
1924 Mitglied der KPD und stammte aus einer kommunistischen<br />
Familie. Ihre Mutter, Anna Gerichow,<br />
eine alte Kommunistin, beteiligte sich seit 1933 im<br />
kommunistischen Widerstand aktiv am Wiederaufbau<br />
der Roten Hilfe und organisierte Solidaritätssammlungen<br />
im Arbeiter-Sportverein Weißensee. Unter den<br />
Widerstandskämpfern in Weißensee waren die Kommunisten<br />
die größte und bedeutendste Gruppe. Aber<br />
auch ihr Kampf kann die bittere historische Wahrheit<br />
nicht verdecken: Der deutsche antifaschistische Widerstand<br />
konnte die Nazi-Herrschaft nicht beenden.<br />
Die Rote Armee trug die Hauptlast der Befreiung vom<br />
Faschismus. Was war das für ein Deutschland, warum<br />
konnte das geschehen? Diese Fragen sind noch längst<br />
nicht beantwortet.<br />
Wanja Abramowski<br />
Literatur:<br />
[1] Hans Maur, Mahn-, Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung<br />
in Berlin-Weissensee, Berlin 1978<br />
[2] Der illegale Kampf der KPD 1933-1945 in Berlin-Weißensee,<br />
Berlin 1980<br />
[3] <strong>Antifa</strong>schistischer Widerstandskampf in Berlin-Weißensee<br />
1933 bis 1945. Erinnerungen. Berichte. Biografien, Berlin 1988<br />
[4] Hans-Rainer Sandvoß, Widerstand in Prenzlauer Berg und<br />
Weißensee, Berlin 2000<br />
<strong>Antifa</strong>schistischer Widerstand in Berlin-Nordost /<br />
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