09.01.2013 Aufrufe

Industriemagazin Oktober/2008.

Industriemagazin Oktober/2008.

Industriemagazin Oktober/2008.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

operative Reporting geht nun leichter von<br />

der Hand: Oft geht Anwendern der Transfer<br />

von Daten aus einem System (etwa<br />

ERP) in ein anderes nicht schnell genug.<br />

Maschinenstillstände, die gleich aus der<br />

Fertigung in die Analyse gehen sollen,<br />

sind so ein Fall. Künftig werden in SAP<br />

Wie viel soll ein Business-Intelligence-Tool<br />

kosten? Die Bandbreite reicht von 300 bis weit<br />

über 2000 Euro pro Arbeitsplatz<br />

diese Infos nicht mehr extra ins BI-System<br />

überführt. So gewinnt man Zeit. Ist das<br />

dann aber noch eine Business-Intelligence-<br />

Strategie? „Vom Reportingaspekt ja“, versetzt<br />

Schmidt spitzbübisch.<br />

Auch der Schnittstellenwahnsinn in<br />

den neuen Datenauswertungssystemen<br />

von SAP, IBM oder Oracle ist gebannt.<br />

Entnimmt man Daten aus der Datenbank<br />

und schickt sie zu den Analysetools, „mussten<br />

früher verschiedene Schnittstellen<br />

miteinander verquickt werden“, sagt Wolfgang<br />

Nimführ, Sales Leader Information<br />

Management bei IBM Österreich. Die Folge:<br />

Der nicht nur in der Kriminalistik,<br />

sondern auch in der Informationstechnologie<br />

negativ besetzte (Daten-)„Bruch“.<br />

Nun sucht man sich kurzerhand jene<br />

Schnittstelle aus, die einem am meisten<br />

zusagt.<br />

Kleine schnappen zu. Mit den Übernahmen<br />

kommen jedoch auch Ängste hoch. Eine<br />

lautet: Als Cognos-Kunde bekomme man<br />

nach der IBM-Übernahme blitzartig keine<br />

Unterstützung mehr für Datenbanken von<br />

Drittherstellern wie Sybase. IBM wolle<br />

doch seine eigenen Produkte anbringen.<br />

„Zu diesen Einschränkungen wird es nicht<br />

kommen“, beteuert Wolfgang Nimführ.<br />

Zudem geht die Angst vor Preissprüngen<br />

um. „Wir glauben, dass unsere Marktbegleiter<br />

ihre Zukäufe querfi nanzieren und<br />

über kurz oder lang Preiserhöhungen<br />

durchsetzen“, sagt Andreas Hack, Lösungsspezialist<br />

Business Intelligence bei<br />

Microsoft Österreich. Der Mitbewerb weist<br />

das von sich.<br />

Mit solchen Signalen werden Betriebe<br />

dennoch auf kleinere Mitbewerber aufmerksam.<br />

Schlank, schnell und günstig –<br />

so charakterisieren Anbieter wie Winterheller<br />

oder CoPlanner ihre Produkte und<br />

wohl auch sich selbst. Die Tools der beiden<br />

österreichischen Anbieter automatisieren<br />

manuell ausgeführte Datenzusammenstellungen.<br />

Eine Etage darüber stehen<br />

dann schon Anbieter wie Microsoft. „BI-<br />

Tools von SAP rechnen sich nur dann,<br />

wenn Betriebe ausschließlich SAP-Anwendungen<br />

einsetzen“, setzt Gregor Zeiler,<br />

Geschäftsführer von Actinium Consulting,<br />

dem Mitbewerb verbal zu. Das<br />

seien – Überraschung – nur die wenigsten.<br />

Der Microsoft-Partner konnte sich unlängst<br />

etwa bei der Ausschreibung des Möbelhauses<br />

XXXLutz gegen ein großes Haus<br />

durchsetzen.<br />

300 bis 400 Euro pro User kosten schlanke<br />

Lösungen ungefähr. Beim Mitbewerb<br />

bekommt man Vergleichbares erst ab 2000<br />

Euro pro Arbeitsplatz. Obwohl es Reporting<br />

und Planungsfunktionalität bei günstigeren<br />

Lösungen wie etwa dem SQL Server<br />

von Microsoft fast in gleichem Ausmaß<br />

gebe, meint ein Experte. Das wollen andere<br />

nicht so stehen lassen.<br />

Nicht alles im Lack. Man würde „Äpfel mit<br />

Birnen vergleichen“, mahnt Wolfgang<br />

Nimführ. Viele Tools am Markt setzen mit<br />

der Analysefunktion direkt auf vorhandenen<br />

Daten auf, „ohne diese richtig zu<br />

konsolidieren oder zu prüfen“. Unbestritten<br />

ist: Klassische Out-of-the-box-Tools<br />

sind langsamer, wenn sie für Einzelauswertungen<br />

stets alle abgespeicherten Datensätze<br />

in die Berechnung einbeziehen.<br />

Doch den Premiumanbietern geht es<br />

auch um die tieferen Sachzusammenhänge.<br />

Günstigere Tools würden diese schlicht<br />

nicht herstellen. „Sie warnen zwar davor,<br />

dass etwa in Kärnten der Umsatz sinkt.<br />

Wieso, muss allerdings erst beim Vertriebsmann<br />

vor Ort erfragt werden“, bemängelt<br />

Peter Caracciolo, Leiter Corporate<br />

Business Services beim SAP-Partner<br />

S&T.<br />

„Nur zehn Prozent der Betriebe betreiben<br />

One-Stop-Shopping“, freut sich hingegen<br />

Wolfgang Mayer, Country Manager<br />

beim Softwareanbieter MicroStrategy Austria.<br />

Nicht zwingend erwirbt man BI-Tools<br />

also beim ERP-Lieferanten seines Vertrauens.<br />

Die These verträgt sich auch gut mit<br />

Mayers Selbstcharakterisierung seines<br />

Brötchengebers: „Wir sind der Hecht im<br />

Karpfenteich.“ Positive Erwähnung fi ndet<br />

der Betrieb jedenfalls in einer Studie der<br />

Aberdeen Group. Das amerikanische<br />

Marktforschungsunternehmen hat sich<br />

die Kostensituation bei BI-Projekten genau<br />

angesehen. Ergebnis: Firmen wie Jaspersoft<br />

oder MicroStrategy sind an der Spitze<br />

– also insgesamt am preiswertesten.<br />

Die Großen der Branche: Abgeschlagen.<br />

Wenig emotionaler Sonnenschein für SAP<br />

oder Oracle. �<br />

INDUSTRIEMAGAZIN 10/<strong>Oktober</strong> 2008 69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!