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Industriemagazin Oktober/2008.

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TECHNIK<br />

Nutzfahrzeugindustrie in den BRIC-Staaten<br />

geht es nicht nur um neue Kunden, sondern<br />

auch um neue Wettbewerber“, warnte<br />

Rensch ler in Hannover. Der chinesische<br />

Konzern FAW, am Heimmarkt Joint-Venture-<br />

Partner von VW, war heuer erstmals in<br />

Hannover mit einem eigenen Stand vertreten.<br />

Auf der aktuellen Top-Ten-Liste der<br />

weltweit größten Hersteller von mittelschweren<br />

und schweren Lkw kommt heute<br />

jeder zweite Lkw-Konzern aus China oder<br />

Indien. In diesen beiden Ländern werden<br />

nach einer neuen Studie der Unternehmensberatung<br />

McKinsey heute schon mehr als<br />

40 Prozent aller Lkws verkauft, dabei werden<br />

jedoch nur 20 Prozent des weltweiten<br />

Umsatzes erzielt. In Westeuropa lassen sich<br />

Messeneuheiten Iveco Massif und VW Pick-up:<br />

keine zartbesaiteten SUV-Schönheiten<br />

mehr als doppelt so hohe Preise erzielen.<br />

Die Ansprüche beider Märkte sind von den<br />

westeuropäischen Kundenvorstellungen<br />

völlig verschieden – und müssen regional<br />

bedient werden. VW-Vorstand Schaller:<br />

„Wir denken über entsprechende Modelle<br />

für diese Märkte nach. Chinesische Kunden<br />

haben andere Bedürfnisse und Notwendigkeiten<br />

als europäische.“ Er ist aber optimistisch,<br />

mit dem Wachstum in den neuen<br />

Märkten die Rückgänge in den europäischen<br />

Staaten abzufangen. Damit teilt Schaller<br />

die Einschätzung seines Vorstandskollegen<br />

von Daimler Trucks, Renschler. Seine IAA-<br />

Erkenntnisse gab es aber schmerzfrei:<br />

Schließlich musste der VW-Mann nicht die<br />

Sangeskünste der rothaarigen Nena-Imitatorin<br />

ertragen. �<br />

Sparsam und sauber<br />

MESSE Modelle und Marken auf der IAA 2008 in Hannover<br />

Die IAA zeigte viele Studien zum<br />

Thema „alternative Antriebe“.<br />

Das Angebot serienreifer Lösungen<br />

blieb aber immer noch überschaubar.<br />

Transporter stellten bei der<br />

IAA wie immer das umfangreichste<br />

Segment auf der Nutzfahrzeugmesse.<br />

Vor allem wendige Kompaktfl itzer wie<br />

die Drillinge Peugeot Bipper, der als<br />

Van of the Year prämiert wurde, Citroën<br />

Nemo und Fiat Fiorino beherrschten<br />

das Messegeschehen.<br />

Die kleinste Premiere bei den<br />

Transportern feierte Ford mit dem neuen<br />

Fiesta Van. Der Kleinwagen für Gewerbetreibende<br />

kommt im ersten Quartal<br />

2009 auf den Markt. Der große<br />

Bruder des Fiesta, der Ford Transit, war<br />

in seiner Allradversion zu sehen. Ein<br />

weiteres Novum ist die Studie eines<br />

Pick-up von Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />

Der Pick- up zeigte sich ganz<br />

glamourös als Einsatzfahrzeug für Rettungsschwimmer<br />

à la Baywatch. Zur<br />

Serienreife soll es der Ein-Tonnen-Laster<br />

bis Ende kommenden Jahres schaffen,<br />

vom Band laufen wird er im argentinischen<br />

Pacheco. In abgewandelter<br />

Form wird es das Nutztier ab 2010 auch<br />

auf dem europäischen Markt geben. Mit<br />

permanentem Allradantrieb zeigte sich<br />

der Stadtlieferwagen VW Caddy, unter<br />

dessen Motorhaube ein 1,9-Liter-Dieselmotor<br />

mit 77 kW/ 105 PS wirkt. Daneben<br />

präsentierte die Nutzfahrzeugsparte<br />

von VW den Transporter Crafter, der als<br />

besonders sparsames BlueMotion-Modell<br />

zu sehen war, das mittels Abgas-<br />

nachbehandlung die Schadstoffnorm<br />

Euro 5 erfüllt. Das jüngste Mitglied der<br />

runderneuerten Nutzfahrzeugpalette<br />

von Peugeot ist der neue Partner, der<br />

unter anderem auch als Behindertentransporter<br />

zu sehen war. Neu ist der<br />

Partner 4x4 Silhouette vom französischen<br />

Allrad-Spezialisten Dangel. Die<br />

Aufpreise für den 4Wheel-Partner Silhouette<br />

beginnen bei 2200 Euro netto.<br />

Auch die Kunden von Opel können<br />

künftig eine kühle Ladung transportieren,<br />

wenn sie sich für den Vivaro mit<br />

Kühlkoffer entscheiden. Beim Movano<br />

setzten die Rüsselsheimer dagegen<br />

überwiegend auf Nutzlast und präsentierten<br />

eine Variante mit Aufbauten<br />

zum Getränketransport sowie einen<br />

„Weight Watcher“ zum Thema Überladung.<br />

Mercedes-Benz stellte seine Großraumlimousine<br />

Vito mit windschnittiger<br />

Karosserie zur Schau. Mit dem Aerodynamikpaket<br />

wollen die Stuttgarter vor<br />

allem den Verbrauch drücken. Fiat<br />

setzte mit den erdgasbetriebenen Ducato<br />

und Fiorino Natural Power auf die<br />

Karte Umweltschutz. 2007 waren 47<br />

Prozent der mit Erdgas betriebenen<br />

Nutzfahrzeuge Modelle der italienischen<br />

Marke. Der Fiorino Cargo<br />

„Electric“ ist als Zero Emission Vehicle<br />

serienreif und kann in 6–8 Stunden an<br />

der Steckdose aufgeladen werden. Der<br />

Zwillingsbruder des Fiorino, der Citroën<br />

Nemo, wurde als weißes Schornsteinfeger-Modell<br />

präsentiert. Der große Bruder<br />

Berlingo rollte dagegen mit einem<br />

bivalenten Autogas-Benzin-Antrieb daher,<br />

während der Citroën Jumpy als<br />

Kastenwagen mit Doppelkabine und als<br />

VIP-Shuttle vertreten war.<br />

Ein Duell der besonderen Art fochten<br />

zwei Neuheiten miteinander aus: Der<br />

Geländewagen Iveco Massif und der<br />

Pick-up Nissan NP300 halten nichts von<br />

zartbesaiteter SUV-Schönheit mit Offroad-Accessoires,<br />

sondern setzen auf<br />

kompromisslose Härte. Damit sind die<br />

beiden Arbeitstiere für jeden Einsatz<br />

abseits der Straße gerüstet. Auf der Straße<br />

punkten die beiden zwar als Aufmerksamkeitsgaranten,<br />

reisetaugliche<br />

Fahreigenschaften gehören jedoch nicht<br />

zu ihrem Hauptrepertoire.<br />

76 10/<strong>Oktober</strong> 2008 INDUSTRIEMAGAZIN

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