Sexuell grenzverletzende Kinder â Praxisansätze und ihre ...
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4. Integration systemischer Theorie <strong>und</strong> Therapie, um dysfunktionale<br />
Familiendynamiken zu bearbeiten.<br />
5. Anwendung von Gruppen-, Peer, oder Paartherapie. Mit <strong>Kinder</strong>n kann<br />
am besten in je nach Entwicklungsalter getrennten Gruppen gearbeitet<br />
werden.<br />
6. Die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit ist bei einer Behandlung zu erwarten,<br />
die auf das jeweilige Individuum <strong>und</strong> auf die jeweilige Tat zugeschnitten<br />
ist.<br />
7. Behandlungsziele: Beseitigung sexuell übergriffigen <strong>und</strong> aggressiven<br />
Verhaltens bei gleichzeitiger Verbesserung der Verhaltenskontrolle <strong>und</strong><br />
Entwicklung von Kompetenzen zu einem angemessenen Umgang mit<br />
den „Vorboten“ sexuell aggressiven Verhaltens.<br />
8. Bedarfsweise Behandlung von Viktmisierungsthemen, wenn eigene<br />
sexuelle Missbrauchserfahrungen des Kindes bekannt sind.<br />
9. Elterngruppen als effektives Mittel, um Eltern jene Fertigkeiten beizubringen,<br />
die zur Prävention weiterer sexueller Grenzverletzungen <strong>und</strong><br />
Übergriffe durch sie selbst <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Kinder</strong> beitragen.<br />
10. Bedarfsweise Überweisungen in spezifische Programme, Dienste oder<br />
zu spezialisierten Therapeuten, um innerhalb der jeweiligen lokalen<br />
Rahmenbedingungen eine möglichst umfassende Behandlung zu ermöglichen.<br />
10.3.1 Behandlungsprogramme im angloamerikanischen Raum<br />
Zur Illustration des methodischen Vorgehens in der Behandlung sexuell<br />
auffälliger <strong>Kinder</strong> seien im Folgenden einige Behandlungsprogramme etwas<br />
detaillierter dargestellt.<br />
(1) Gruppenbehandlung von Vorschulkindern mit sexuellen Verhaltensproblemen<br />
(Silovsky et al., 2007)<br />
Das Programm umfasst 12 Sitzungen (zu je 1,5 St<strong>und</strong>en). In parallel<br />
laufenden <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Elterngruppen werden behaviorale, kognitivbehaviorale<br />
<strong>und</strong> psychoedukative Zugänge realisiert. Es handelt sich um geschlossene<br />
Gruppen, deren Inhalte aufeinander aufbauen.<br />
Der Fokus liegt auf der Eliminierung der sexuellen Verhaltensprobleme.<br />
Dieses Verhalten soll durch prosoziales Verhalten <strong>und</strong> prosoziale Coping-<br />
Strategien ersetzt werden. Das Programm zielt ab auf (a) Verhaltensweisen<br />
des Kindes (z.B. Achtung körperlicher Grenzen, Impulskontrolle, Sozialverhalten)<br />
(b) Verhaltensweisen der Bezugspersonen/Eltern (z.B. solche,<br />
die das sexuelle Problemverhalten unbeabsichtigt fördern) (c) Kognitionen<br />
des Kindes (z.B. dysfunktionale Ansichten über die Angemessenheit bestimmter<br />
Berührungen) (d) Kognitionen der Bezugspersonen/Eltern (z.B.<br />
die Annahme, dass das Kind später pädosexuell wird) <strong>und</strong> (e) die Qualität<br />
der Eltern-Kind-Beziehung.<br />
Folgende Themen werden in der <strong>Kinder</strong>gruppe bearbeitet: (a) Körperwahrnehmung,<br />
„sichere“ <strong>und</strong> „unsichere“ Berührungen, (b) Einhalten<br />
körperlicher Grenzen, (c) Entspannung, (d) Fertigkeiten zur Impuls-<br />
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