Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" - freimaurerei.de
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<strong>Die</strong>ter Heinold, <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne" Seite 11<br />
benher die Re<strong>de</strong> und es erscheint daher die Erziehung <strong>de</strong>s einzelnen Menschen<br />
als die Hauptaufgabe. Da diese Thätigkeit aber für eine Gesellschaft, die<br />
das vielbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wort "Humanität" auf ihre Fahne geschrieben hat, nicht als<br />
genügend gelten kann, da <strong><strong>de</strong>r</strong> ganze Apparat <strong><strong>de</strong>r</strong> Freimaurerei mit seinen geschlossenen<br />
Räumen, seinen <strong>Großloge</strong>n, seiner Kette um <strong>de</strong>n Erdball, viel zu<br />
großartig dafür erscheint, so springt es in's Auge, daß höhere Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
gestellt wer<strong>de</strong>n dürfen. Daher haben <strong>de</strong>nn auch viele <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> die<br />
Freimaurerei als ungelöste Frage betrachtet, welche durch die Bekämpfung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fehler, die in einigen Logensystemen gemacht wer<strong>de</strong>n, o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch eine lediglich<br />
formelle Umarbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> gegebenen Rituale nicht beantwortet wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Ich erkenne in <strong><strong>de</strong>r</strong> Freimaurerei einen Bund auserwählter Männer, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich<br />
immerwährend durch neue Aufnahmen erfrischt, und <strong>de</strong>ssen Aufgabe ist, die<br />
Endzwecke <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit stets vor Augen zu haben und für Verwirklichung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>selben muthig und beharrlich fortzuarbeiten, das Wohl seiner einzelnen<br />
Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>, so wie <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Menschheit, so weit es ihm die eigene Kraft und die<br />
zeitlichen Umstän<strong>de</strong> gestatten, zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
<strong>Die</strong>ser Bund umfasst die ganze Menschheit und bezweckt die moralische Vervollkommnung<br />
und die wahre Glückseligkeit für Alle, ohne Rücksicht auf die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Nationalitäten und Glaubensbekenntnisse. Er hat daher ein viel<br />
breiteres Gebiet seiner Wirksamkeit und einen viel weiter greifen<strong>de</strong>n, mehr umfassen<strong>de</strong>n<br />
Standpunkt als einzelne Staaten und Kirchen. Sein Staat und seine<br />
Kirche ist das All' <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit.<br />
Den Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s liegt es am Herzen, eine immerwähren<strong>de</strong> Fortentwicklung,<br />
Einigung und Verbrü<strong><strong>de</strong>r</strong>ung aller Menschen, die Befreiung <strong><strong>de</strong>r</strong>selben<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Finsterniß und <strong><strong>de</strong>r</strong> Knechtschaft, in welche sie so leicht gerathen,<br />
das Erwecken <strong>de</strong>s ihnen angeborenen Lichtes und <strong><strong>de</strong>r</strong> warmen Liebe für das<br />
Wahre, Schöne und Gute, Großartige und Heilige, für die innere Selbständigkeit,<br />
Unabhängigkeit und Freiheit, für alles Ewige und Himmlische, welches in<br />
unserer Brust wohnt; - so wie das unsterbliche Recht ungehemmter moralischer,<br />
religiöser und sozialer Entfaltung zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n, damit je<strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch als<br />
Ebenbild Gottes zur Geltung komme. ...<br />
<strong>Die</strong> königliche Kunst in- und außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Loge besteht folglich in drei<br />
Bestandtheilen:<br />
Im ersten Grad: <strong>Die</strong> Selbsterkenntniß, die Ausbildung seines eigenen tief verhüllten<br />
Ich's und das Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>sselben auf eine seiner hohen Bestimmung<br />
würdige Weise; die Selbstvere<strong>de</strong>lung in moralischer, sittlicher, socialer, wie in<br />
intellectueller Hinsicht.<br />
Im zweiten Grad: <strong>Die</strong> fortgesetzte und kräftigere Arbeit an <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Selbstvervollkommnung<br />
und das Bestreben, seiner nächsten Umgebung als Beispiel<br />
und Muster zu dienen; die erworbene sittliche Höhe wie auch die errrungene<br />
bessere Erkenntniß auf seine Frau, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Hausgenossen und Freun<strong>de</strong>, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
jüngere Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> zu übertragen und zu verbreiten. Alles die als Vorbereitungs-<br />
und Übergangs-Stufe zum dritten Gra<strong>de</strong>.<br />
Im dritten Grad: <strong>Die</strong> allerhöchste Vollendung <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen inneren Tüchtigkeit<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> allergrößte Wirkungskreis. Der Meister soll Ausdruck und Brennpunkt<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit wer<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>m unendlichen Gebiete <strong><strong>de</strong>r</strong>selben arbeiten.<br />
Seine Thätigkeit ist auf allen Fel<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>de</strong>s großen Lebens, auf allen ohne Ausnahme,<br />
wo die Wür<strong>de</strong> und das Wohl <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n sind. Er ist<br />
ein Apostel und ein Priester <strong><strong>de</strong>r</strong> Humanität. ...<br />
Als logische Folge dieser Auffassung (von Freimaurerei) mußte die Bibel von<br />
<strong>de</strong>m Altare genommen und aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n durch das weiße ungeschriebene<br />
Buch ersetzt wer<strong>de</strong>n.