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Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" - freimaurerei.de

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<strong>Die</strong>ter Heinold, <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne" Seite 3<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> "Hofloge". 5<br />

Im selben Jahr 1741, genauer am 04.12.1741, wur<strong>de</strong> eine weitere Loge in Bayreuth gegrün<strong>de</strong>t,<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utsch gesprochen wur<strong>de</strong> und die auch für Männer zugänglich war, die nicht<br />

Hofbeamte waren. Auch sie hatte keinen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Namen: Da sich die Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt, genauer im Gasthof "Gol<strong>de</strong>ner Adler" (später "Roter Adler", nachmals Reichshofkino),<br />

trafen, hieß die Loge allgemein nur die "Stadtloge", manchmal auch die "<strong>de</strong>utsche Loge".<br />

An dieser Stelle also nochmals die eingangs bereits gestellte Frage: "Was ist eine <strong>Großloge</strong>?"<br />

Wir alle ahnen o<strong><strong>de</strong>r</strong> wissen es – eine <strong>Großloge</strong> ist wie ein Hauptbahnhof: Nur wer mehrere<br />

Bahnhöfe unter sich hat, ist Hauptbahnhof. Und wie schafft es eine Loge, mehrere Logen<br />

unter sich zu haben und so zur <strong>Großloge</strong> zu wer<strong>de</strong>n? Ganz einfach, in<strong>de</strong>m man neue<br />

Logen grün<strong>de</strong>t. Wer allerdings neue Logen grün<strong>de</strong>t, ist <strong>de</strong>swegen noch lange keine <strong>Großloge</strong>,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n allenfalls eine "Mutterloge". Eben dies wur<strong>de</strong> die Schlossloge, als sie am<br />

23.11.1741 beschloss, eine zweite Loge in Bayreuth zu grün<strong>de</strong>n, eine "Loge <strong>de</strong> la ville" (o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

auch "dans la ville" 6 ), wie es im Protokoll heißt. 7<br />

Um zur <strong>Großloge</strong> zu wer<strong>de</strong>n, muss neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Gründung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Anbindung an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Logen an<br />

das eigene Vereinsgesetz auch eine Tributpflicht <strong><strong>de</strong>r</strong> untergeordneten Logen begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Loge, die Beiträge an eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e zahlt, erkennt damit <strong><strong>de</strong>r</strong>en Vorherrschaft an.<br />

Freimaurer drücken sich zwar vornehmer aus. Sie sprechen nicht von Vorherrschaft, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

von Obödienz, meinen damit aber dasselbe, dass sie nämlich sich über die <strong>Großloge</strong><br />

legitimieren, sich ihr unterordnen und Beiträge an sie bezahlen. <strong>Die</strong> erste überlieferte <strong><strong>de</strong>r</strong>artige<br />

Tributpflicht traf die 1757 von Bayreuth aus gegrün<strong>de</strong>te Loge "Libanon zu <strong>de</strong>n drei Ce<strong><strong>de</strong>r</strong>n"<br />

in Erlangen. 8 So gesehen wäre 1757 als Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> GL-Aktivitäten <strong><strong>de</strong>r</strong> GL "<strong>Zur</strong> Sonne"<br />

anzusehen. Ich habe da aber so meine Zweifel, <strong>de</strong>nn ab 1753 gab es nur noch eine Loge in<br />

Bayreuth, nämlich die aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Schlossloge und <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadtloge hervorgegangene<br />

Loge "<strong>Zur</strong> Sonne". Es han<strong>de</strong>lte sich hierbei um eine einfache Loge, keine <strong>Großloge</strong>,<br />

und <strong>de</strong>mgemäß hat auch nicht die <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne", die es je<strong>de</strong>nfalls mit diesem Namen<br />

damals noch gar nicht gab, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Markgraf die Loge in Erlangen eingesetzt. Bei<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> sog. <strong>Großloge</strong> han<strong>de</strong>lte es sich m. E. um eine Art "Privatveranstaltung" <strong>de</strong>s Markgrafen,<br />

wird von ihr doch als <strong><strong>de</strong>r</strong> "Großen Loge Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht" berichtet. 9<br />

5 Beyer I, S. 71<br />

6 Beyer I, S. 121<br />

7 Beyer I, S. 70<br />

8 Beyer I, S. 176 f.<br />

9 Beyer I, S. 176

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